IN STANNIOLPAPIER

Quelle: Studiengang Musical/Show

IN STANNIOLPAPIER (Wiederaufnahme)

von Björn SC Deigner
Ein PROJEKT des 3. Jahrgangs MUSICAL

Wiederaufnahme am 25. Februar 2022
Weitere Vorstellungen am 26. Februar, 5. und 6. März 2022

„ich hab keine angst. ich bin durch alles gegangen in meinem leben. nur eben ohne angst.“ sagt Maria, die Protagonistin, zu Beginn des Stücks von Björn SC Deigner. Maria ist Prostituierte und der Autor erzählt ihre Geschichte, die einer wahren Begebenheit folgt, ohne Milieukitsch, ohne Larmoyanz, ohne spießige Rotlichtromantik. Maria ist eine faszinierende Frau mit einem pragmatischen, unbesiegbaren Lebenswillen. Ihre Sprache ist nüchtern und melancholisch, poetisch und hart.

Das Thema Prostitution ist dem Musical nicht fremd. Der Abend unternimmt den Versuch, das Stück mit den Mitteln des Musicals zu erzählen. Songs, Choreographien flechten sich in die Textflächen, erzählen die Geschichte auf einer anderen Ebene, kontrastieren sie. Musik von Andrew Lloyd Webber, Frank Wildhorn, David Yazbek, Cy Coleman und Kurt Weill trifft auf Rio Reiser, Andrew Lippa, Gerhard Gundermann, Stephan Flaherty, Faber und die Kapelle Petra.

Die Hintergrundstahlung des Stückes ist sexueller Missbrauch in der Kindheit. Missbrauch ist die Folie, vor der Marias Prostitution stattfindet. Auch diesem Thema stellt sich der Abend. Und Marias Überlebensstrategien!

Inszenierung: Mathias Noack
Musikalische Leitung: Adam Benzwi / Tobias Bartholmeß
Choreographie: Anne Retzlaff
Bühne und Kostüme: José Luna

Mit: Tobias Blinzler, Adam Demetz, Paul Fruh, Steffen Gerstle, Timothy Leistikow, Manuel Nobis, Anna Theresa Schmikale, Isabella Norina Seliger, Annika Steinkamp, Mirjam Wershofen

Premiere mit Übertragung per Livestream am 1. Mai 2021, 20 Uhr

Wiederaufnahme am 25. Februar 2022, 19.30 Uhr
Weitere Vorstellungen am 26. Februar, 5. und 6. März 2022, jeweils 19.30 Uhr

UNI.T - Theater der UdK Berlin, Fasanenstr. 1 B, 10623 Berlin

Eintritt: 12 Euro, erm. 6 Euro (zzgl. Vorverkaufs- und Systemgebühr)

Bitte beachten Sie die aktuellen Regelungen für Besucher*innen von Veranstaltungen im Pandemie-Betrieb der UdK Berlin

Fotos

Ensemble

 Quelle: Daniel Nartschick

Ensemble

 Quelle: Daniel Nartschick

Ensemble

 Quelle: Daniel Nartschick

Steffen Gerstle

 Quelle: Daniel Nartschick

Tobias Blinzler

 Quelle: Daniel Nartschick

Tobias Blinzler, Ensemble

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Isabella Norina Seliger

 Quelle: Daniel Nartschick

Isabella Norina Seliger

 Quelle: Daniel Nartschick

Mirjam Wershofen

 Quelle: Daniel Nartschick

Mirjam Wershofen, Adam Demetz

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Paul Fruh

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Ensemble

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Adam Demetz

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Steffen Gerstle, Ensemble

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Manuel Nobis

 Quelle: Daniel Nartschick

Paul Fruh, Annika Steinkamp

 Quelle: Daniel Nartschick

Timothy Leistikow

 Quelle: Daniel Nartschick

Ensemble

 Quelle: Daniel Nartschick

Ensemble

 Quelle: Daniel Nartschick

Manuel Nobis, Annika Steinkamp

 Quelle: Daniel Nartschick

Annika Steinkamp

 Quelle: Daniel Nartschick

Anna Theresa Schmikale, Ensemble

 Quelle: Daniel Nartschick

Pressestimmen

"Behutsam, ja liebevoll, nehmen zehn Studierende des Studiengangs Musical an der Berliner Universität der Künste (UDK) es jetzt mit ihren Mitteln mit dem schwierigen Stoff auf. Gekonnt reiten sie auf der Rasierklinge zwischen Selbstermächtigung und tiefen seelischen Verletzungen. […]
Songs und Choreografien verbinden sich mit den Textflächen, verstärken oder kontrastieren sie. In der Regie von Mathias Noack und musikalisch geleitet und am Piano begleitet von Adam Benzwi, unterstützt eine kluge und einfühlsame Song-Auswahl (Brecht/Weill, Hollaender, Rio Reiser, Musical-Songs etwa aus "Sweet Charity" und "Phantom der Oper"), Marias Binnenschau und ihre Außendarstellung. […]
Unaufdringlich sind diese 100 Minuten des etwas anderen, mutigen Musical-Theaters."
(Ute Büsing, rbb 24, vollständige Rezension hier)

"Der zweite Jahrgang des Studiengangs Musical/Show der der Berliner Universität der Künste entwickelte aus der komplexen Vorlage ein spannendes Musical auf hohem Niveau [...]: eine tolle Leistung, die Hochachtung verdient, gleichermaßen für Konzept und Umsetzung." (Heinz-Jürgen Rickert, musicals - Das Musicalmagazin)

Interview mit Annika Steinkamp zur Wiederaufnahme

Annika Steinkamp

 Quelle: Daniel Nartschick

Annika Steinkamp:
„Ich bin beeindruckt von so viel Stärke bei dieser Lebensgeschichte“

 

Eure Musical-Produktion IN STANNIOLPAPIER wurde letztes Jahr pandemiebedingt nur im Livestream gezeigt, auf der Bühne vor Publikum konnte es nicht aufgeführt werden. Das war sehr schade. Und nun die großartige Möglichkeit der Wiederaufnahme für vier Aufführungen vor Publikum. Hast Du damit noch gerechnet? 
Klares Nein. Relativ früh war letztes Jahr klar, dass wir nicht vor Publikum spielen können. Wir haben uns dann irgendwie damit arrangiert, dass es eine Premiere mit Aufzeichnung wird. Aber natürlich hatten wir alle den großen Wunsch: „Wir wollen das Stück zeigen – auf der Bühne – vor Publikum“. Als die Wiederaufnahme verkündet wurde, waren wir total glücklich.
 
Nun ist ja fast ein Jahr später. Wieviel von dem Stück war noch präsent? 
Wir haben zu Beginn gleich erstmal eine Bestandaufnahme gemacht. Sozusagen einen Kamikazedurchlauf. Es war toll zu sehen, wie viel sich doch festgesetzt hat. Es war wie ein gemeinsames Erinnern.
Allerdings haben wir uns ja letztes Jahr auch extrem intensiv mit dem Stück befasst. Wir haben hier an der Uni viel länger daran gearbeitet als es beispielsweise an Theatern der Fall ist. Sicher ist auch deshalb so viel vom Stück in uns hängen geblieben. Und jetzt präzisieren wir nochmal alles für die Wiederaufnahme. 
 
Der Mittelpunkt des Stückes ist Maria. Jeder und jede von euch gibt ihr eine Stimme. Welche Maria verkörperst Du? 
Ich sehe mich als die Maria, die sehr verletzlich und zugleich sehr wütend ist. Sie ist eine willensstarke Frau, die niemals Mitleid will und auch kein Selbstmitleid zulässt. Ich transportiere ihre Botschaft „Du musst dich wehren!“.
 
Maria hat in ihrer Kindheit Missbrauch erfahren und sie arbeitet als Prostituierte – wie war es für dich, sich in diese Lebensrealität hinein zu fühlen? 
Sie ist mir mit ihrer Lebensgeschichte sehr fremd. Mir war sofort klar, hier braucht es viel Sensibilität, damit richtig umzugehen. Ich finde, bei ihr geht es in erster Linie um ein Kind, das sehr verletzt wurde und das man um seine Kindheit beraubt hat. Ihre Geschichte hat mich stark berührt und anfangs empfand ich es als unerträglich. Auf der Bühne ist mir wichtig, sie sehr ehrlich darzustellen und das ohne pathetisch zu werden. Ich empfinde es als eine Herausforderung und zugleich als ein großes Privileg, diese Frau spielen zu dürfen.
 
Und dies im Rahmen eines Musicals, welches viele als Genre der Heiterkeit ansehen. 
Allerdings, viele meinen, Musical verpflichtet zum Frohsinn. Daher finde ich es eine große Sache, hiermit mal zu zeigen, das Genre kann auch anders. Im Musical können auch sehr ernste Themen behandelt werden. Schlussendlich ist die Botschaft dieses Stückes aber doch sehr lebensbejahend: Maria verkörpert trotz ihrer Lebensgeschichte so viel Stärke und geht ihren eigenen Weg. 
 
Ich bin gespannt auf die Aufführung und danke Dir sehr für das Gespräch. 
Wir freuen uns so sehr darauf, endlich wieder vor Zuschauern zu spielen und unsere Interpretation von IN STANNIOLPAPIER zeigen zu können!
 
Das Kurzinterview führte Christina Schoßig

Spendenaktion

Quelle: Patrick Reu

Steffen Gerstle, Isabella Norina Seliger

 Quelle: Swetlana Rosenberger

Spendeninitiative von Swetlana Rosenberger und Studierenden des 3. Jahrgangs Musical/Show zur Unterstützung einer Gemeinschaft in der vom Krieg stark betroffenen Stadt Cherson/Ukraine.

Es wurden vor und nach den Vorstellungen der Wiederaufnahme des Projekts Musical IN STANNIOLPAPIER im UNI.T am 5. und 6. März 2022 Spenden gesammelt: dabei kam ein Spendenbeitrag in Höhe von insgesamt EUR 850,39 zusammen - wir sagen von Herzen DANKE für die Unterstützung!!

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