Kreative Praxis - Wie kommen wir zu neuen Ideen? Von der romantischen Schöpfungsidee zu zeitgenössischen Modellen der Ideenfindung (Workshop)

Adib Fricke
Kreative Praxis - Wie kommen wir zu neuen Ideen?
Von der romantischen Schöpfungsidee zu zeitgenössischen Modellen der Ideenfindung
Workshop, Deutsch/English, 2 SWS, 2 LP
Donnerstags, 16-20:15 Uhr, 6 Termine: 28.4., 12.5., 19.5., 26.5., 2.6., 9.6.2016, Hardenbergstr. 33, Raum 110

Wie kommen wir zu neuen Ideen? Ist der Ideenprozess für Künstler*innen anders als in anderen Arbeitsbereichen? Sind Menschen in kreativen Berufen per se kreativ und können ohnehin Neues schaffen? Kann der Prozess der Ideenfindung trainiert werden und wenn ja, wie?

Der Workshop fokussiert auf anwendungsbezogenes Lernen. Wir betrachten historische Vorstellungen von Kreativität – z.B. der römische „Genius“, ein Geist, der Ideen zuflüsterte – und schauen uns Beispiele an, mit welchen Vorgehensweisen Menschen in Kunst und Wissenschaft zum Teil zu überraschenden Einsichten kamen. Was sind die gängigen Definitionen von Kreativität und was die neuronalen Grundlagen für kreative Denkprozesse? Wir reflektieren die Antipoden der Schöpfungsvorstellung, romantisch aus dem Nichts heraus gegenüber der modernen Verknüpfung von Vorhandenem. Thematische Schwerpunkte sind u.a. Aha-Momente, Imagination und Simulation, Geniekult und kreative Rebellion.

Anhand konkreter Fragestellungen werden ausgewählte kreative Strategien vorgestellt und gemeinsam erprobt.

Leistungsanforderung für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: Erwartet wird eine regelmäßige Teilnahme. Vertiefende Übungen, z.B. ein Ideen-Tagebuch, sind die Woche über bis zum nächsten Termin durchzuführen.

Adib Fricke, geb. 1962, ist Künstler, lebt in Berlin und studierte Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste Berlin. Fricke beschäftigt sich mit Wörtern und Textfragmenten. Er entwickelte Zufallsgeneratoren wie „Das Lächeln des Leonardo da Vinci“ und andere experimentelle Sprach-Arbeiten. 1994 gründete er „The Word Company“, ein Unternehmen mit dem er Wörter ohne Bedeutung – Protonyme – herstellte und vertrieb. Mit „Word Spaces“ folgten ab 2004 raumbezogene Installationen, bei denen er Fragmente aus digitalen Textsammlungen herauslöste und sie frei kontextualisiert verknüpfte. 2013 startete er parallel die Projekt-Plattform „Bedeutungslabor.com“, in der er sich als Künstler mit Fragen der Neurowissenschaften und der Kreativitätsforschung befasst. Aktuell vertauscht er Buchstaben und Wortstellungen innerhalb der neuen Projektreihe „Superwords“. Weitere Informationen unter http://adibfricke.com und http://bedeutungslabor.com.