Präsentation als Geschenk – (un)erwartet – (un)erwünscht – (un)verhofft (Seminar/Workshop)

Maik Priebe
Präsentation als Geschenk – (un)erwartet – (un)erwünscht – (un)verhofft
Seminar/Workshop, 2 SWS, 2 LP
Mittwochs, 16-20 Uhr, 7 Termine: 11.5., 18.5., 25.5., 1.6., 22.6., 29.6., 6.7.2016,  Hardenbergstr. 33, Raum 101 (Alte Bibliothek) 

Mittelhochdeutsch: „presentieren“ = (ein Geschenk) zur Annahme (ehrerbietig) darreichen; frühneuhochdeutsch auch = Speisen oder Getränke anbieten, sehen lassen, vorzeigen. Herkunft von altfranzösisch „présenter“ = darbieten, zur Verfügung stellen, jemandem vorstellen; beruht seinerseits auf spätlateinisch „praesentare“ = gegenwärtig machen, zeigen; vgl. lateinisch „praesentia“ = Macht, (unmittelbare) Einwirkung; sprachliche Nähe zu „Präsent“ = Geschenk; „Präsens“ = Gegenwart; „Präsenz“ = Gegenwärtigkeit.

These: Präsentationen können Geschenke sein. Unerwünschte, erhoffte, unerwartete. Überraschende, riskante Versuche die eigenen Visionen darzubieten, erfordern Mut und Kreativität. Eine richtige Präsentation ist unmöglich! Nur der originäre Zugriff führt zum Erfolg.

Das Seminar teilt sich in zwei Phasen: 1. Durch die Analyse negativer wie positiver Beispiele soll der Versuch unternommen werden, die eigene zu erarbeitende Präsentation einzuordnen; sich inspirieren zu lassen. 2. Für einen fiktiven Film sollen Präsentationen erarbeitet werden, die einem ebenso fiktiven Produzenten die einzig möglichen Schauspieler*innen, Regisseure, Ausstatter vergegenwärtigen. ALLES IST ERLAUBT!

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen, Erstellung einer künstlerischen Arbeit oder Durchführung und Dokumentation eines Projektes.

Maik Priebe, geboren 1977 in Schwerin/Mecklenburg. Regiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Begegnungen u.a. mit Martin Meltke, Peter Zadek, Christoph Marthaler. Inszenierungen u.a. am Staatstheater Kassel, Deutsches Nationaltheater Weimar, Deutsches Theater Göttingen und am Wiener Burgtheater. Für seine Inszenierung „Sallinger“ von Bernard Marie Koltés wurde Priebe mit dem Günther-Rühle-Preis ausgezeichnet. Zudem erhielt er für Osbornes „Blick zurück im Zorn“ am Staatstheater Kassel den Kurt-Hübner-Preis für Nachwuchsregisseure der Akademie Darstellender Künste. Für „Kaspar Häuser Meer“ von Felicia Zeller, entstanden am Deutschen Nationaltheater Weimar, erhielt Priebe eine Nennung in der Kategorie „Inszenierung des Jahres“ der Kritikerumfrage der Deutschen Bühne. Priebe ist neben seiner Regiearbeit als Lehrbeauftragter am Schauspielinstitut „Hans Otto“ der Hochschule für Musik und Theater Leipzig sowie im Fachbereich Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation der UdK Berlin tätig.

„Maik Priebe ist ‚Mecklenburger‘, die bekanntlich ‚die Ruhe weghaben‘, was aber nur heißt, sie können gelassen bleiben, sind nachdenkliche Leute, verfügen über eine gute Portion Renitenz, hassen das Marktschreierische, das Schrille, Vorlaute, Angeberische. Sie sind eher stille Wasser und haben den Blick für das Unheimliche im Alltäglichen, wie Ernst Barlach oder Uwe Johnson.“ (Prof. Klaus Völker in der Laudatio zur Verleihung des Kurt-Hübner-Preises der Akademie der Darstellenden Künste).