“The Hardest Way to Make an Easy Living”. Bessere Produktionsbedingungen für Künstler*innen in Berlin (Seminar)

Michael Annoff
“The Hardest Way to Make an Easy Living”.
Bessere Produktionsbedingungen für Künstler*innen in Berlin
Seminar / Workshop, Deutsch/English, 2 SWS, 2 LP
Donnerstags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 21.4.2016, Hardenbergstr. 33, Raum 110

An Kunsthochschulen wird das Verhältnis von Kunst und Politik häufig theoretisch betrachtet. Die Frage, wie Politik in Berlin und Deutschland ganz konkret die Rahmenbedingungen für künstlerisches Arbeiten schafft, bleibt dabei oft auf der Strecke. Dabei sind die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Künstler*innen auch in Berlin schwierig, viele Absolvent*innen von Kunsthochschulen können nicht von ihrer Kunst leben. Künstler*innenvereinigungen und aktivistische Bündnisse haben sich deshalb in den letzten Jahren verstärkt in kulturpolitische Debatten eingemischt.

Das Seminar beschäftigt sich zunächst mit den Förderstrukturen von künstlerischen Disziplinen in Berlin und Deutschland, um anschließend aktuelle Diskussionen Berliner Kulturpolitik anzuschauen. Wie sollen die Erlöse aus der touristischen City Tax ausgegeben werden? Braucht Berlin ein Atelierbauprogramm? Muss die öffentliche Hand seine Gelder zugunsten Freier Szenen umverteilen oder müssen sich Künstler*innen stärker professionalisieren?

Das Seminar soll einen Überblick darüber verschaffen, wie sich Künstler*innen in einer immer teurer werdenden Stadt Freiräume sichern können. Es geht aber auch um eine kritische Debatte, wer einen privilegierten Zugang zu künstlerischen Ausbildungen und Berufen hat und wer nicht. Gemeinsam werden aktuelle Streitpunkte recherchiert und diskutiert, zum Teil mit Funktionär*innen und Aktivist*innen der Berliner Kulturszene.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige und aktive Teilnahme. Für Studierende der FH Potsdam gelten besondere Regelungen.

Michael Annoff studierte Volkskunde / Kulturanthropologie, Ethnologie, Philosophie und Museumsmanagement an der Universität Hamburg. Von 2012-2013 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Graduiertenschule für die Künste und die Wissenschaften der UdK Berlin. Seitdem arbeitet er als freier Kulturmanager, zum Beispiel für das Architekturfestival MakeCity und eine UdK-Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt. Seit Januar 2016 ist er außerdem Akademischer Mitarbeiter am Studiengang Kulturarbeit der FH Potsdam.