Kreative Praxis - Wie kommen wir zu neuen Ideen? (Seminar/Workshop)

Adib Fricke
Kreative Praxis – Wie kommen wir zu neuen Ideen?

Seminar/Workshop, 2 SWS, 2 LP
Donnerstags, 16 s.t. - 20 s.t. Uhr, circa wöchentlich ab 4.5.2017, 6 Termine: 4.5., 11.5., 18.5., dann 1.6., 8.6., 15.6.2017, Hardenbergstr. 33, Raum 102

Ist der Ideenprozess für Künstlerinnen und Künstler anders als in anderen Arbeitsbereichen? Sind Menschen in kreativen Berufen per se kreativ und können ohnehin Neues schaffen? Kann der Prozess der Ideenfindung trainiert werden, und wenn ja, was können wir dafür tun? Wann entsteht etwas Neues, und passiert im Moment der Verknüpfung von zwei Konzepten mehr als nur der Übergang von einer Idee zur anderen?
Wir betrachten historische Vorstellungen von Kreativität – z.B. der römische „Genius“, ein Geist, der Ideen zuflüsterte – und schauen uns Beispiele an, mit welchen Vorgehensweisen Menschen in Kunst und Wissenschaft zum Teil zu überraschenden Einsichten kamen. Was sind die gängigen Definitionen von Kreativität und was die neuronalen Grundlagen für kreative Denkprozesse? Wir reflektieren die Mythen der kreativen Produktion, üben eigene kreative Fragestellungen präziser zu formulieren und auf unterschiedlichen Wegen dafür Ideen zu finden. Thematische Schwerpunkte sind u.a. „Aha-Momente“, Remix, Imagination und Simulation, Geniekult und kreative Rebellion. An Hand konkreter Fragestellungen werden ausgewählte kreative Strategien vorgestellt und gemeinsam erprobt. Der Workshop fokussiert auf anwendungsbezogenes Lernen.

Leistungsanforderung für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige und aktive Teilnahme. Einfache, vertiefende Übungen wie das Führen eines Ideen-Tagebuchs oder Ausflüge an unbekannte Orte sind in der Zeit bis zum nächsten Termin durchzuführen.

Adib Fricke, geb. 1962, ist Künstler, lebt in Berlin und studierte Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste Berlin. Fricke beschäftigt sich mit Wörtern und Textfragmenten. Er entwickelte Zufallsgeneratoren wie „Das Lächeln des Leonardo da Vinci“ und andere experimentelle Sprach-Arbeiten. 1994 gründete er „The Word Company“, ein Unternehmen mit dem er Wörter ohne Bedeutung – Protonyme – herstellte und vertrieb. Mit „Word Spaces“ folgten ab 2004 raumbezogene Installationen, bei denen er Fragmente aus digitalen Textsammlungen herauslöste und sie frei kontextualisiert verknüpfte. 2013 startete er parallel die Projekt-Plattform „Bedeutungslabor.com“, in der er sich als Künstler mit Fragen der Neurowissenschaften und der Kreativitätsforschung befasst. Aktuell vertauscht er Buchstaben und Wortstellungen innerhalb seiner neuen Projektreihe „Superwords“. Weitere Informationen unter http://adibfricke.com und http://bedeutungslabor.com.