geöffnete Lehrveranstaltung Fakultät Bildende Kunst (F1)

Heide Barrenechea / Nine Budde:
Fotografische Vermessung des „Anderen“. Geschlechtliche Repräsentationen zwischen Norm und Abweichung
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze, Mittwochs, 11-13 Uhr, 14tägig ab 26.10.2016 (8 Termine: 26.10., 9.11., 23.11., 7.12.2016, 4.1., 18.1., 1.2., 15.2.2017), Hardenbergstr. 33, Raum 004  

Die Lehrveranstaltung schließt an das Blockseminar „Geschlechtliche Vermessung. Fotografische Repräsentationen des Weiblichen in historischen Bildprogrammen und aktuellen künstlerischen Praktiken“ (WS 2015/2016) an und führt die dort thematisierten Aspekte vertiefend fort bzw. ergänzt sie um verwandte Fragestellungen. Insofern wird nicht nur die Repräsentation von Weiblichkeit, sondern die Darstellung von Geschlecht als das „Andere“ in den Blick genommen. Anders formuliert, wird die Kategorie „Gender“ um die beiden Kategorien „Race“ und „Class“ ergänzt, um verschiedene Diskriminierungsparameter umfassend thematisieren zu können.
Eine Annäherung an die Seminarthematik erfolgt durch die gemeinsame Lektüre sowie anhand von Referaten zu ausgewählten theoretischen und künstlerischen Positionen. Auf diese Weise soll aufgezeigt werden, wie Geschlecht in der Modefotografie inszeniert wird oder in wissenschaftlichen sowie alltagspraktischen Kontexten dargestellt wurde. Ferner gilt das Interesse der sozialdemokratischen Fotografie, der Darstellung queerer Identitäten, verschiedenen Konzepten von Mutterschaft sowie der Verschränkung von Geschlecht und kultureller Identität.
Durch gemeinsame Museumsbesuche werden wir überdies der Frage nachgehen, wie Geschlecht vermittelt, dar- und ausgestellt wird. Neben der künstlerischen Reflexion und dem kuratorischen Umgang mit der Thematik soll also darüber nachgedacht werden, inwiefern das Thema Geschlecht eine Herausforderung für die (Kunst-)Pädagogik darstellt.
Die beiden Dozentinnen verstehen sich als wissenschaftlich-künstlerisches Tandem. Damit ist eine Multiperspektivität bereits personell angelegt, welche der Komplexität der Seminarthematik Rechnung trägt.