geöffnete Lehrveranstaltungen Fakultät Gestaltung (F2)

Prof. Dr. Nathalie Bredella
Architektur und Fotografie

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Freitags, 17-18:30 Uhr, wöchentlich ab 20.10.2017, Hardenbergstr. 33, Raum 336
Achtung: Für Studierende der Architektur nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Fotografie übernimmt verschiedene Funktionen in der Vermittlung von Architektur. Neben Zeichnungen und Texten dient sie der Dokumentation sowie Interpretation von Bauprozessen und Gebäuden und gewinnt unter der Thematik „Bilder in der Wissenschaft“ im Rahmen transdisziplinärer Forschungen an Bedeutung. Das Seminar fokussiert die verschiedenen Facetten der Fotografie im Bereich von Forschungs- und Entwurfsprozessen, die Architektur, Kunst und Naturwissenschaft verbinden und fragt, welche Aktualität sie heute im Rahmen von Forschungsprojekten erfahren.

Prof. Dr. Nathalie Bredella
Gender and Programming

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Montags, 17-18:30 Uhr, wöchentlich ab 23.10.2017, Hardenbergstr. 33, Raum 336
Achtung: Für Studierende der Architektur nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

In dem Seminar werden wir aus feministischer Perspektive Texte zur Computertechnik diskutieren und die Voraussetzungen und Entwicklungstendenzen der Programmierbarkeit in der Architekturpraxis und damit verbundene Forschungsfragen der Informationstechnologie erörtern. Das Seminar findet in Kooperation mit dem Seminar „Programmiererinnen“ des Lehrstuhls Digitales und Experimentelles Entwerfen, Prof. Dr. Norbert Palz statt und verbindet Praktiken des Programmierens mit theoretischen Reflexionen.

Prof. Dr. Nathalie Bredella
Primer: Digitale Kulturen und Architektur

Blockseminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Einführung: Freitag, 20.10.2017, 18:30 Uhr, Hardenbergstr. 33, Raum 336
Samstags, 10-18 Uhr, 3 Termine: am 2.12., 16.12.2017, 20.1.2018, Hardenbergstr. 33, Raum 336
Achtung: Für Studierende der Architektur nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Ausgehend von aktuellen Entwicklungen des computerbasierten Entwerfens werden wir in dem Seminar Texte der Architektur- und Medientheorie diskutieren und Diskurse der Moderne und Postmoderne in ihrer Bedeutung für die Entwicklung digitaler Kulturen erörtern.

Prof. Dr. Nathalie Bredella
The Living Archive

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Freitags, 15-17 Uhr, wöchentlich ab 20.10.2017, Hardenbergstr. 33, Raum 336

Archive gelten als Orte, die der Aufbewahrung, Bereitstellung und Erzeugung von Wissen dienen. In dem Seminar werden wir uns mit den Ordnungssystemen von Archiven im Allgemeinen und dem Nachlass Gerhard Helmckes im Archiv der Staatsbibliothek zu Berlin im Besonderen beschäftigen. Im Berlin der 60er Jahre gründete der Biologe Helmcke zusammen mit dem Architekten Frei Otto die Forschergruppe „Biologie und Bauen“, die sich der Thematik Natur und Technik widmete. Wir werden das spezifische Potenzial der Archivbestände für eine Ausstellung zum Thema Architektur, Natur und Technik diskutieren und eine Ausstellung für das Museum für Fotografie der Staatlichen Museen zu Berlin kuratieren, die die Archivbestände der Öffentlichkeit zugänglich macht.

Prof. Dr. Thomas Düllo
Einschreibungen – Writing Culture als Doing Culture. Einführung in die Kommunikationskulturwissenschaft und verbale Kommunikation

Vorlesung, 2 SWS, 2 LP, offen
Montags, 16-18 Uhr, wöchentlich ab 23.10.2017, Mierendorffstr. 30, Dachgeschoss
Achtung: Für Studierende der GWK nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Die Vorlesung fokussiert sich auf die Frage, wie Menschen, Artefakte und Institutionen sich mit Texten in eine Kultur, in eine Lebenswelt, in einen Diskurs einschreiben. Sie ist als Basisinformation über die wesentlichen Aspekte der  „Verbalen Kommunikation“ im Sinne einer Kommunikationskulturwissenschaft konzipiert. Ausgehend von aktuellen Beispielen aus gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Kontexten werden wichtige Dimensionen solcher Einschreibungen (Writing Culture als Doing Culture) erarbeitet. Inhalte: Sprache/Sprechen; Text/Schrift; Stil/Zeichen/Produktbotschaften.

Mirus Fitzner
Corporate Governance

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Donnerstags, 10-14 Uhr, 14-tägig ab 26.10.2017, Mierendorffstr. 30, Raum 402
Achtung: Für Studierende der GWK nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Wir nähern uns über den problemorientierten Ansatz dem Konzept, den Theorien und praktischen Beispielen von Corporate Governance. Wie wird Kontrolle in der Ökonomie gedacht? Was ist und macht eigentlich ein Hedge Fonds? Und wie hängen Recht, Moral und wirtschaftliches Handeln zusammen?

Leistungsanforderungen: Anwesenheit, Mitarbeit in Gruppen, Zwischenpräsentationen.

Katrin Köppert
Queer – Medien – Kunst

Blockseminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
1.12.2017, 14-16 Uhr, Auftaktsitzung,
15.12.2017, 10-17 Uhr, Queere Mediengeschichten (Lektüresitzung),
11.1.2018, 14-18 Uhr, Queering the Archive I (Lektüre zur Vorbereitung Archivbesuch),
12.1.2018, 10-18 Uhr, Queering the Archive II (Archivbesuch, mit anschließendem Besuch des Schwulen Museums),
2.2.2018, 10-17 Uhr, Queere Medien“ereignisse“ (Lektüresitzung),
jeweils Grunewaldstr. 2-5, Raum 306

Die Avantgarde der 1920er, der Underground-Film der 1960er, die Videokunst der 1970er, das Cinema of Transgression der 1980er, die Fotografie der Boston School in den 1990ern – sie alle sind eng mit Fragen nicht konformer Geschlechter, sexueller Dissidenz und Polyamourösität verbunden, mit queerness sozusagen. Queer als Begriff, der sich gegen Heteronormativität wendet und Geschlecht nicht als natürliche, sondern konstruierte und mithin veränderliche Größe betrachtet, artikuliert sich also über Ästhetiken und Medialisierungen des Avantgardistischen und Übertriebenen, des Subkulturellen und „Billigen“, des camp und des trash.

Mit dieser Mischung hat queere Kultur Mainstream-Medien informiert und inspiriert, dabei von populären Formaten gelernt. Die Überhöhung der Celebrity-Kultur oder die Trivialisierung des Fernsehens haben in queere (Medien-)Kunst Eingang gefunden. Vor diesem Hintergrund werden wir uns fragen, was queere Medien/queere Medialisierungen waren und sind. Was zeichnet sie aus bzw. was könnte/sollte sie im Sinne des Queerings sexueller Normen und/oder medialer Formen auszeichnen? Wir werden uns hierfür nicht nur mit der Geschichte von Einzelmedien (Print, Film, Fotografie, Internet) im Feld von queerer Kunst und Kultur beschäftigen, sondern auch mit medialen „Ereignissen“ wie Störung, Glitch, Ansteckung, Un/Schärfe, Zerstreuung.
Besonderes Highlight des Seminars wird der Besuch des Archivs des Schwulen Museums sein.

Prof. Dr. Kathrin Peters | Prof. Dr. Judith Siegmund
Was war Design? Über Zukunft und Gestaltung

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Mittwochs, 16-18 Uhr, wöchentlich ab 18.10.2017, Grunewaldstr. 2-5, Raum 306
Achtung: Für Studierende der Studiengänge Design und Visuelle Kommunikation nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Die Frage „Was war Design?“ greift die „alte“ Zukunftsorientierung von Gestaltung auf. Seit der Moderne hat sich Design immer wieder auf eine Zukunft hin entworfen, die es zu verbessern galt – durch Gestaltung. Die Vorstellung von Machbarkeit und Veränderbarkeit ist in solchen Konzepten symptomatisch und hat in unserer Gegenwart Spuren hinterlassen. Wie reagieren nun gegenwärtige Designkonzepte und Designbegriffe auf diese Zukunftsorientierung, wie wird sie durchkreuzt? Wie können Bezüge auf Zukünftiges und Vergangenes aussehen? Gelingt es, eine andere Temporalität zu entwerfen, die nicht „retro“ oder „neo“ ist, sondern Zeiten des Unwahrscheinlichen, des Utopischen, des Futuristischen, des Anachronistischen, der Wiederholung entwirft? Was wäre in dieser Perspektive „zeitlose Gestaltung“? Im Seminar werden wir Texte diskutieren und exemplarische Design-Szenarien analysieren. Das Seminar umfasst zudem eine gleichnamige Tagung, die am 8./9.12.2017 an der UdK stattfinden wird.

Prof. Dr. Jürgen Schulz | Prof. Dr. Roland Baar (TU Berlin)
Antrieb, Energie und Kommunikation

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Mittwochs, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 1.11.2017, HybridLab, Villa Bell, Marchstr. 8, 10587 Berlin

Dass fast jeder zu Energie, ihrer Erzeugung und Verwertung eine Meinung hat, wird aktuell in der Art und Weise deutlich, wie die Diskussion über künftige Technologien von Fahrzeugantrieben geführt wird. Das Vertrauen auf Alltagswissen hat für den Entscheider in Wirtschaft und Politik vor allem den praktischen Vorteil, die Komplexität des Alltags leichter bewältigen zu können. Lässt man sich aber auf wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen ein, muss man die Vielfältigkeit und Vieldeutigkeit aushalten. René Decartes’ Diktum „Dubito, ergo cogito“ (Ich zweifele, also denke ich) ist dafür leitend. Für die moderne Wissenschaft und ihre Expertise lässt sich bis heute das Ziel ableiten, Unwahrheiten aufzudecken bzw. vermeintlich gültige Annahmen in Frage zu stellen. Themen, denen sich das Seminar stellen will, sind beispielweise:
Welche technischen Lösungen der Energiegewinnung, -speicherung und -wandlung gibt es? Lässt sich der Reifegrad von Technologien zur Energiewandlung in Fahrzeugantrieben verlässlich, systematisch und ganzheitlich beschreiben? Warum ist die Zukunft der Energieversorgung unsicher und wie lässt sie sich trotzdem beschreiben? Was heißt Risiko und welche Risiken gibt es im Zusammenhang mit Technologieentscheidungen? Wie funktioniert öffentliche Meinung über Technik? Welche Interdependenzen gibt es zwischen Politik und Technik? Wie werden Energie und Antrieb in anderen wissenschaftlichen Disziplinen begriffen? (Medizin, Psychologie, Biologie, Philosophie, Theologie, Anthropologie, Soziologie, Ökonomie, Literaturwissenschaft etc.)? Wie unvermeidlich sind die Geisteswissenschaften für die Ingenieurwissenschaften?

Prof. Dr. Judith Siegmund | Prof. Dr. Katja Rothe
Kunst und Design in der Epoche der Fake News

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Freitags, 10-13 Uhr, wöchentlich ab 20.10.2017, Lietzenburger Str. 45, Raum 303

Aufgrund starker Nachfragen wird das Seminar um ein weiteres Semester verlängert. Nachdem wir im SoSe 2017 vorrangig mit den Begriffen Postdemokratie beschäftigt und Theorien des Neoliberalismus diskutiert haben, sollen im WiSe 2017/18 Texte zur Fiktivität der Kunst im Vordergrund stehen. Die Frage bleibt weiterhin, wie das „höchste Gut der Wahrheit“ (Arendt) im Verhältnis zum Fiktionalen steht – innerhalb und außerhalb der Kunst.
Das Seminar baut auf das Seminar im Sommersemester auf – Studierende, die neu hinzukommen, sind ebenfalls willkommen. Es handelt sich um ein Textseminar, daraus folgt: Die Bereitschaft zur vorbereitenden Lektüre ist erforderlich für die Seminarteilnahme.

„Doch aktuelle Erfahrungen, etwa mit Alternative Facts, lassen künstlerische Mischformen aus Fakten und Fiktion oder die Montage kontextlosen Dokumentarmaterials stark an subversivem Charme und erhellendem Witz verlieren.“ (Brigitte Werneburg zur Ausstellung „Forum Expanded“ in der Akademie der Künste, taz, 17.2.2017).
Mit der Rolle von Kunst und von Design in der Demokratie beschäftigen sich viele Positionen der politischen und ästhetischen Theorie, der Designtheorie und der Philosophie. Was aber passiert, wenn die Demokratie als etwas, worauf hin Kunst sich entwirft, so großen Veränderungen unterworfen wird, dass dies auch für die Selbstpositionierung der Künste und des Designs Konsequenzen hat?

Trumpismus, Rechtspopulismus und Neoliberalismus schaffen „Alternative Fakten“, sie produzieren in einem neuen Ausmaß „Fake News“. Welche Konsequenzen haben diese für das Selbstverständnis von Design und Kunst, in denen das Fiktive seit der Moderne eine Rolle spielt? In dem Textseminar wollen wir ausgehend vom Begriff der Postdemokratie, den Colin Crouch 2003 entworfen hat, die „Neigung des Neoliberalismus“ diskutieren, „die Manipulation von Informationen und die Diskreditierung von Fachwissen zu befördern“. Wir vergleichen Texte zum Neoliberalismus mit der Totalitarismustheorie von Hannah Arendt, um dann im Fortgang des Seminars zu fragen, welche künstlerischen Strategien sowie theoretischen Bestimmungen künstlerischen und gestalterischen Handelns sich aus dieser veränderten Situation ergeben können.

Vorläufige unvollständige Literaturliste:
Arendt, Hanna: Das zeitweilige Bündnis zwischen Mob und Elite, in Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft.
Butler, Judith: Folter und die Ethik der Fotografie – Denken mit Susan Sontag in: Raster des Krieges, Frankfurt a.M. 2010.
Butler, Judith: Anmerkungen zu einer performativen Theorie der Versammlung, 2016.
Crouch, Colin: Postdemokratie, Frankfurt a.M. 2008.
Crouch, Colin: Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus, Berlin 2011.
Crouch, Colin: Die bezifferte Welt, Berlin 2015.