Die Wirklichkeit als Selbst. Schlüsselthemen des Poetischen Materialismus (Seminar)

Dr. Andreas Weber
Die Wirklichkeit als Selbst. Schlüsselthemen des Poetischen Materialismus

Seminar, Deutsch/Englisch, 2 SWS, 2 LP
Dienstags, 18-20 Uhr, wöchentlich ab 23.10.2018, Hardenbergstr. 33, Raum 150

Lange galt: Der Mensch beschreibt und behandelt eine außer ihm liegende Wirklichkeit. Wurde diese Aufteilung in Humanes und Materielles (Natur/Kultur, Körper/Geist) in den letzten Jahren dadurch unhaltbar, dass das Konstruierte aller Weltbilder zum Vorschein kam, spielt sich derzeit ein aufregender, gegenläufiger Prozess ab: Die materielle Wirklichkeit wird daraufhin untersucht, inwieweit sie selbst Eigenschaften des Humanen hat, inwieweit ein Beschreiben dieser Wirklichkeit nur durch Teilnahme in ihr geschehen kann, und inwiefern diese Teilnahme als eine schöpferische Herstellung von Wirklichkeit und Selbst verstanden werden muss. Im Seminar möchte ich aktuelle Positionen des „Neuen Materialismus“, der „Anthropologischen Wende “ und des „Panpsychismus“ erschließen. Aus diesen Spielarten eines „Poetischen Materialismus“ können wir neue Möglichkeiten für ein Verständnis unserer Selbst als Manifestation der Wirklichkeit erarbeiten. Dazu gehören Erfahrungs- und Meditationsübungen, um die Fragen des Seminars im praktischen Erleben zu erschließen. Die meisten Texte werden im englischen Original gelesen.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige und aktive Teilnahme, Impulsreferat (ca. 5 Minuten) und kurzer Essay

Schwerpunkte:
Ausrichtung der Veranstaltung:
orientierend, kritisch
Kompetenz/Aktivität der Teilnehmenden: wahrnehmen, artikulieren

Andreas Weber, geb. 1967, studierte Biologie und Philosophie in Berlin, Freiburg, Hamburg und Paris. Er promovierte bei Hartmut Böhme (Berlin) und Francisco Varela (Paris). Journalistische Arbeiten seit 1994, vor allem für GEO, National Geographic, Die Zeit, mare, Greenpeace Magazin, oya. Weber lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Berlin und Italien. In seinen literarischen Sachbüchern setzt sich Weber für eine Überwindung der mechanistischen Interpretation von Lebensphänomenen ein. Weber entwickelt eine neue Sicht des Lebendigen als Phänomen des fühlenden Selbstausdrucks und einer schöpferischen Ökologie. Organisches Dasein wird von ihm beschrieben als die kontinuierliche Selbsterschaffung fühlender, wertender und Bedeutung setzender Subjekte vor dem Hintergrund der Möglichkeit des Todes. Weitere Informationen unter www.autor-andreas-weber.de.