Creating Commons – Ästhetische Praxis und digitale Gemeingüter

Dr. Cornelia Sollfrank
Creating Commons – Ästhetische Praxis und digitale Gemeingüter

Blockseminar/Workshop, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
Samstags, 10-18 Uhr, am 7.12. und 14.12.2019, sowie Samstag/Sonntag, 10-18 Uhr, 18./19.1.2020,
Hardenbergstr. 33, Raum 110 (Ausnahme: Samstag, 7.12. in Raum 004)

Über Jahrhunderte stellten Gemeingüter ein Vorbild dar für die Verwaltung von gemeinsamen Ressourcen jenseits von Privateigentum und staatlichem Besitz. Unter den derzeit herrschenden Bedingungen neoliberaler Politik, die Kultur – und alles andere – versucht, in Ware zu verwandeln, gewinnt das Konzept der Gemeingüter (Commons) neue Relevanz. Gleichzeitig muss es einer Aktualisierung unterzogen werden.
Ausgehend von internationalen künstlerischen Projekten geht das Seminar der Frage nach, wie ästhetische Praxis zur Herstellung und dem Erhalt (digitaler) Commons beitragen kann.

Nach einer Recherche zu den verschiedenen Commons-Theorien, werden die erarbeiteten Konzepte mit zeitgenössischer Ästhetik in Verbindung gesetzt. Das so entstehende theoretische Framework liefert die konzeptuellen Tools, um ausgewählte Commons-Projekte zu diskutieren. Als Grundlage für die praxis-bezogene Arbeit dienen sowohl Interviews, die im Rahmen künstlerischer Forschung zum Thema entstanden sind als auch eine intensive Auseinandersetzung mit den jeweiligen Projekten, geordnet nach thematischen Schwerpunkten.
Ziel des Seminars ist es, die spezifischen Möglichkeiten künstlerischer Praxis in Bezug auf Commons herauszuarbeiten und mit der eigenen Praxis zusammenzudenken.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige und aktive Teilnahme, eigener Beitrag nach Absprache.

Schwerpunkte:
Ausrichtung der Veranstaltung: politisch, vorwärtsgewandt
Kompetenz/Aktivität der Teilnehmenden: reflektieren/denken, transformieren

Cornelia Sollfrank ist Künstlerin, Forscherin und Lehrende und lebt in Berlin. Wiederkehrende Themen ihrer Arbeit in und über digitale Medien und Netzkulturen sind künstlerische Infrastrukturen, neue Formen der (politischen) Organisierung, Autorschaft und geistiges Eigentum, Gendertheorie und -praxis sowie Technofeminismen. Sie war Mitbegründerin der Kollektive frauen·und·technik, -Innen und Old Boys Network und ist zur Zeit als Forscherin an der Zürcher Hochschule der Künste tätig. Zusammen mit der künstlerischen Forschergruppe #purplenoise untersucht sie die politischen Dynamiken sozialer Medien durch online und offline-Interventionen. Ihr Buch "Die schönen Kriegerinnen. Technofeministische Praxis im 21. Jahrhundert" ist soeben bei transversal texts (Wien) erschienen. Weitere Informationen unter artwarez.org.