Kunst und Demokratie

Leon Kahane
Kunst und Demokratie

Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
Montags, 17-19 Uhr, wöchentlich ab 24.10.2022, Hardenbergstr. 33, Raum 151

Anmeldung ab 17.10.2022 auf Moodle: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=1674
Moodle Einschreibeschlüssel / Moodle Enrollment Key: kunstdemokratie


Die Freiheit der Kunst ist ein Indikator für den Zustand der demokratischen Kultur einer Gesellschaft.
In meinem Seminar werden wir über das Binnenverhältnis zwischen Demokratie und Kunst reden. Wir werden der Frage nachgehen, was eine demokratische Kultur ist und welche Rolle sie für die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen hat. Dafür werden wir einige Texte, Filme, Kunstwerke und deren Rezeptionen anschauen und uns näher mit Texten von Bénédict Savoy, insbesondere in Bezug auf ihre Arbeit mit dem Humboldtforum, beschäftigen.

Um die politischen und kulturellen Ziele neurechter und identitärer Bewegungen besser zu verstehen, übertragen wir den von Fritz Stern geprägten Begriff des „Kulturpessimismus“ auf die aktuellen Kulturkämpfe. Hierfür kann es auch hilfreich sein, dass wir auch Primärquellen der neuen Rechten, wie z.B. dem Magazin „Die Sezession“ in Auszügen lesen müssen. Anhand der künstlerischen und medialen Rezeption des Beuys Jubiläums (2021) und Filmen von bspw. Alain Resnais, Chantal Ackermann oder Lutz Dammbeck werden künstlerische und kulturelle Kontinuitäten und Brüche besprochen.

Es ist das Ziel des Seminars, ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass sich die eigene künstlerische Arbeit immer auch in ein Verhältnis zur politischen Historie und Zeitgenossenschaft setzt. Wie man diesen Aspekt des eigenen künstlerischen Prozesses bewusster adressieren kann, wird im Zentrum der allgemeinen Fragestellung des Seminars stehen. Hierfür ist eine regelmäßige Teilnahme notwendig. Des Weiteren besteht die Möglichkeit für Studierende, ihre eigenen Arbeiten im Kontext des Seminars in der Gruppe und individuell zu besprechen.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium Generale Leistungsschein: regelmäßige und aktive Teilnahme an allen Seminaraktivitäten und Diskussionen.

Leon Kahane, geboren 1985 in Berlin, schafft konzeptuelle Videoarbeiten, Fotografien und Installationen, in denen Themen wie Migration, Identität und die Auseinandersetzung mit Mehr- und Minderheiten in einer globalisierten Gesellschaft im Zentrum stehen. Fokus seines Interesses sind häufig die geopolitischen und sozialen Veränderungen der jüngeren Vergangenheit. Immer wieder lenkt er die Aufmerksamkeit auf Ereignisse und Institutionen, in denen der Geschichte innewohnende Widersprüche zum Ausdruck kommen. Sie spiegeln historische, politische und ökonomische, aber auch biografische Aspekte wider, die er in seinen Arbeiten aufgreift und verarbeitet. Vor allem die soziokulturelle Verortung aktueller politischer Diskurse und Dynamiken ist von zentraler Bedeutung für seinen künstlerischen Ansatz, der eine Form der Kulturkritik darstellt.