Programm 2023
„DAS CHORISCHE ICH“
10. Symposium „JUNGE STIMMEN“ – Kinder und Jugendliche singen: im Chor!
13. - 15. Oktober 2023
Vorträge
Kooperative Integrationsprojekte gestalten - gemeinsam singen, weil Musik verbindet
Peter Bleckmann, Kian Jazdi (Berlin/Hamburg)
Integration, Öffnung, Teilhabe. Worte hinter denen sich große Potentiale verbergen und die uns gleichzeitig methodisch und organisatorisch vor große Herausforderungen stellen. Peter Bleckmann und Kian Jazdi berichten in diesem Beitrag aus ihrer langjährigen Erfahrung, liefern Hintergrundinformationen und haben Tipps zur Hand, die Sie in Ihrem Kinder- und Jugendchor direkt umsetzen können.
Kinderschutz ja! Aber wie?
Potentiale zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im Chor
Karin Gäbel-Jazdi (Stuttgart)
Kinderschutz ja! Aber wie?
Als junger Mensch in einem Kinder- oder Jugendchor zu singen, bietet die Möglichkeit sich zu entfalten, zu wachsen, den Selbstwert zu beleben.
Chorleiter*innen sehen bei Kindern und Jugendlichen Stärken und Schwächen. Sie können dazu beitragen Persönlichkeiten zu festigen, musisch gezielt zu fördern, im Einzelfall aber auch Kinder in ihrer Not wahrzunehmen und sich um Unterstützung zu bemühen. Auch bei Chorproben und Veranstaltungen, tragen sie die Verantwortung dafür, dass der Kinderschutz gewahrt wird. Heute wollen wir Potentiale zum Schutz von Kindern in den Blick zu nehmen.
Voice and Vitality
Stimme unabhängig - abhängig
Jeanne Kompare-Zecher (Stuttgart)
Impuls, Perzeption und Audiation zusammenbringen
Wenn wir singen, übersetzen wir unsere Absicht, unsere Intention, unseren Willen in Klang. Wenn wir mit anderen singen, bilden wir ein wundersames Geflecht aus Geteiltem. Diese Gestalt ist emergent, immer werdend, dynamisch und abhängig von der Unabhängigkeit ihrer Schöpfenden.
Chor als Einfallstor:
Musikvermittlung von und MIT Jugendlichen
Stephan Doormann (Hannover)
Musikvermittlung ist in aller Munde. Dabei gibt es viele Formate und Wege der Musikvermittlung
Stephan Doormann legt großen Wert darauf, Jugendliche schon bei der Konzeption eines Projektes mit einzubeziehen. Die Partizipation soll schon dort beginnen, wo erste Ideen entstehen, so können die Jugendlichen ihre Expertise als Peergroup der Zielgruppe mit einbringen. Die Zugänge, die sie selbst zu einem Kunstwerk entdecken, funktionieren dann auch sehr zuverlässig für Gleichaltrige. Die Methoden und Ansätze, die sie ansprechen, erreichen dann auch leicht Mitglieder ihrer Peergroup.
Im Beitrag von Stephan Doormann zeigt er anhand von verschiedenen Projekten auf, wie solch ein partizipativer Konzeptionsprozess gestaltet und moderiert werden kann und zu welchen Ergebnissen man so kommen kann.
"Das Chorische Ich"
Moderiertes Gespräch und Werkstattkonzert zu Identität und Klang im Kinder- und Jugendchor
mit Sänger*innen des Staats- und Domchores und des Mädchenchores der Sing-Akademie zu Berlin
Moderation: Kai-Uwe Jirka (Berlin)
Workshops
WORKSHOP 1: Methoden und Rituale im Kinderchor
Christiane Rosiny (Berlin)
Anhand einer Live-Probensituation erhalten die Teilnehmer:innen Einblick in die Probenarbeit an der Evangelischen Singschule Prenzlauer Berg Nord. Christiane Rosiny zeigt mit Kindern im Grundschulalter verschiedene Einstudierungsmethoden, die sich in der Praxis bewährt haben. So erhalten die Teilnehmer:innen neue Impulse für ihre Probenarbeit, erleben Rituale, die die Chorprobe strukturieren und die Abläufe vereinfachen können.
WORKSHOP 2: Let's go - Kinderstimmbildung!
Ernst Buscagne (Zürich)
In diesem Workshop werden Aspekte der Chorischen Stimmbildung für Kinder im Alter von 9-12 Jahren praxisorientiert aufgezeigt. Der Schwerpunkt liegt auf der Körperaktivierung als Grundlage für das Instrument Stimme. Eine Repertoireauswahl an Kanons und Lieder aus dem «singbuch.ch» Verlag werden in den Workshop themenbezogen eingebunden und so das Thema Bewegung und Stimme praktisch erfahrbar.
WORKSHOP 3: interaktiver Workshop zu Klanghomogenität und Intonation mit jungen Männerstimmen (14-18 Jahren)
Judith Rautenberg (Washington D.C, USA)
Die jungen Männerstimmen des Kapellchores sind zwischen 14 und 18 Jahren alt. Der Stimmwechsel ist bereits vollzogen, dennoch müssen ihre Stimmen noch trainiert werden und möglicherweise können sie noch nicht alles singen, was der Notentext abverlangt. Wie geht man mit dieser Stimmgruppe um? Was sind die probentechnischen, stimmbildnerischen, aber auch menschlichen Herausforderungen einer solchen Gruppe? In dieser kurzen Einheit wollen wir genau auf diese Aspekte schauen und hören, was eigentlich – mit ein paar guten Übungen und Tricks – schon alles möglich ist.
Der Workshop ist ein offener Dialog und es gibt die Möglichkei,t Ideen direkt mit der Chorgruppe unter Anleitung auszuprobieren.
WORKSHOP 4: Chor und Beziehung - wie entsteht eine gute Chorgemeinschaft?
Eva Spaeth (Berlin)
In diesem Workshop wollen wir uns der Frage widmen, welche Faktoren wir als leitende Personen beachten können, um sowohl sach- als auch beziehungsorientiert mit Kindern und Jugendlichen in unseren Chören arbeiten zu können.
WORKSHOP 5: Stimme - Im Eifer des Geflechts!
Audiation, Intention, Direktion
Jeanne Kompare-Zecher (Stuttgart)
Eine Stimme ist eigen, verkörpert Identität, will sie selbst sein. Wenn sie mitteilungswillig ist, begibt sie sich in ein Geflecht des Mitteilens- und im Chor in die Gemeinsamkeit eines Klanges, der von der Unvorhersehbarkeit des Geschehens beeinflusst wird. Sie, die singende Persönlichkeit, muss Entscheidungen treffen-bewusst, oder geleitet im Eifer des Geflechts… eben unbewusst. Unsere Audiationsfähigkeit leitet unsere musikalischen Impulse, schärft unsere musikalische Perzeption und beeinflusst unseren musikalischen Willen. Die Audiationsfähigkeit auszubilden gilt als fundamentale Aufgabe, da sie als innere Referenz gebraucht wird, um unabhängige, flexible musikalische Entscheidungen zu treffen. Zusammen mit der Audiationsfähigkeit, spielt die Dynamik der Unvorhersehbarkeit mit und nimmt Einfluss auf alles, was geschieht. Dieses sprudelnde Gemisch des Unvorhersehbaren erzeugt eine einzigartige Vitalitätsform. In seinem Buch „Forms of Vitality: Exploring Dynamic Experience in Psychology, the Arts, Psychotherapy, and Development“, setzt sich der Entwicklungspsychologe, Psychiater, Psychologe, Psychoanalytiker und Wissenschaftler Daniel Stern M.D. mit dem Thema des Vitalitätserlebens (Vitality forms) auseinander. Stern beschreibt eine Pentade von Bewegung-Kraft-Zeit-Raum-Intentionalität, die das Vitalitätserleben benötigt, wobei primär Bewegung als Quelle der Gestalt des Vitalitätserlebens hervorgehoben wird. In diesem Workshop wird das Geflecht der Einflüsse, wird diese Pentade das Spielfeld sein. Wie nimmt sie Einfluss auf die Audiationsfähigkeit? Wie können wir mit Bewegung-Kraft-Zeit-Raum und Intentionalität arbeiten, um einer Stimme ihre Stimme zu verleihen? Wie können wir Sterns Pentade einsetzen, um aus einzelnen Stimmen spontan eine neue, gemeinsame Stimme zu erschaffen?
Wie kann es gelingen, dass eine Stimme eigenwillig bleibt im Eifer des Geflechts- eben unabhängig in seiner Abhängigkeit?
WORKSHOP 6: Körperübungen für Intonation und Brillanz
Michael Heptner (Gschwend)
Intonation und Brillanz, Klarheit und Reinheit, Emotion und Interpretation.
Was hat das subjektiv empfundene Körperbild damit zu tun? Wie hängt es mit dem Verhältnis von Kopf- und Bruststimme, der Formung der Stimmlippen und der stimmlichen Beweglichkeit zusammen?
In diesem Workshop werden Bewegungsübungen gezeigt, angeleitet und erfahrbar gemacht, die erahnen lassen, wie einfach die interne Stimmlippenmuskulatur direkt ansprechbar ist und das Gesamtkunstwerk „Der singende Mensch“ unterstützen kann.
WORKSHOP 7: "Apparitions"
zwischen Freiheit und Form - das Tor öffnen für Improvisation im Kinderchor
Gudrun Gierszal (Staats- und Domchor Berlin), Eva Spaeth (Sing-Akademie zu Berlin)
Ein Education-Projekt in Kooperation mit dem Jazzfest Berlin
In einer interaktiven Probe mit 9-11 jährigen Sänger*innen nähern wir uns gemeinsam dem Erfahrungsfeld der Improvisation. Welches Potential, aber auch welche Herausforderungen stellen sich, wenn wir die etablierten Pfade verlassen und kreative Freiräume öffnen? Wir erforschen die Spannungsverhältnisse zwischen Freiheit und Form in einem gemeinsamen Prozess und reflektieren methodische Paradigmen und Handlungsperspektiven für die Kinderchorarbeit.
WORKSHOP 8: Around the word: "Songs from Down Under"
Reading Sessions
Christopher Bradley (Berlin)
Ein Überblick über Literatur für Jugendchor australischer Komponist*innen.
In der Reading Session tauchen wir ein in die vielfältige frische und dynamische Chorszene Australiens, die geprägt ist von uralten Geistern und Traditionen, den anglikanischen Wurzeln und einer modernen internationalen Gesellschaft. Wir nähern uns geistlicher und weltlicher gemischtstimmiger Chorliteratur, die für Jugendchöre und Schulchöre mit mittlerem Niveau gut realisierbar sind und das Fenster öffnen für die Musikkultur eines anderen Kontinents.
Plenumsworkshops
Plenumsworkshop: Chorische Stimmbildung I
Judith Rautenberg (Washington D.C. / USA)
In diesem Workshop wird das Thema Chorische Stimmbildung exemplarisch mit allen Teilnehmer*innen praktisch erfahrbar. Die stimmbildnerischen Übungen und der Aufbau des Einsingens werden in einem gemeinsamen Prozess reflektiert und analysiert. Die ersten 20 Minuten einer Probe können maßgeblich über Qualität und Effizienz einer Probe entscheiden. Das Ziel ist es, durch eine kritische Auseinandersetzung einen neuen Blick auf das Thema „Chorische Stimmbildung“ zu gewinnen und neue Ideen und Inspiration für die tägliche Arbeit zu erhalten.
Plenumsworkshop: Chorische Stimmbildung II
Räume und Aufstellungen – das Spiel mit der Location
Judith Rautenberg (Washington D.C. / USA)
Ein kurzes Wachmachen der Stimme, des Körpers und des Geistes.
An diesem Morgen geht es um Räume, und Aufstellungen. Wie können verschiedene Proben- und Konzerträume den Chorklang positiv beeinflussen, oder aber uns auch vor Herausforderungen stellen? Was sind die Vor- und Nachteile verschiedener Aufstellungen? Und wann kann ich meinem Chor das überhaupt „zumuten“?
Eine gemeinsame Entdeckungsreise.
Plenumsworkshop: Körper - Audiation - Stimme
„The body knows before the brain understands“
Gudrun Luise Gierszal (Berlin)
In dieser Session gehen wir in Kontakt mit der inneren Quelle unserer eigenen Musikalität und tauchen ein in ein Erfahrungsfeld, wie musikalische Strukturen auf einer körperlichen Ebene erlebbar werden können.
Plenumsworkshop: Tár - Ambivalenzen der Macht
Filmscreening mit anschließender Diskussion
Moderation: Eva Spaeth (Berlin)
Der Kinofilm „Tár“ von Todd Field ist ein Film über die Leidenschaft und Ästhetik des Dirigierens, verhandelt aber auch eindrücklich Fragen der Macht und des Machtmissbrauchs.
In dieser Abendveranstaltung wollen wir anhand einer kurzen Analyse von Filmausschnitten über dieses Thema in den Austausch kommen und die eigene Identität als (chor-)leitende Person reflektieren.
Hospitationen Proben & Einzelstimmbildung
FREITAG, 13. Oktober
Offene Probe Mädchenchor I des Mädchenchores der Sing-Akademie zu Berlin (7 – 9 Jahre)
Leitung: Cornelia Schlemmer
17:30 – 18:20 Uhr | Probensaal
Offene Probe Staats- und Domchor Kurrende I (7-8 Jahre)
Leitung: Cornelia Knoch
15:45 – 16:45 Uhr | BU 44
17:00 – 18:00 Uhr | BU 44
Stimmbildung Staats- und Domchor Kurrende I (7-8 Jahre) | BU 42
Dozentin: Antje Rux
15:45 – 16:15 Uhr
16:15 – 16:45 Uhr
17:00 – 17:30 Uhr
17:30 – 18:00 Uhr
World Café - Thementische
Kindeswohl – Kindeswohlgefährdung
Karin Gäbel-Jazdi (Stuttgart)
Wie kann ich in meiner Rolle als Chorleiter*in Risiken minimieren und Potentiale zum Schutz von Kindern schaffen?
Stimmwechsel & stimmbildnerische Arbeit bei jungen Männerstimmen
Judith Rautenberg (Washington D.C. / USA)
Ist Stimmbildung im Stimmwechsel sinnvoll? Sollten Männerstimmen im Stimmwechsel überhaupt singen? Und wenn ja, wieviel? Welche Übungen kann man machen? Wie motiviere ich meine Jugendlichen durchzuhalten? Und was passiert in der Zeit sonst noch so? Diese und andere Fragen wollen wir an diesem Tisch diskutieren und erläutern.
Diverstität, Inklusion, Sprachsensibiltät & Integration - und was ist mit Singen?
Kian Jazdi, (Hamburg)
Diversitätsentwicklung rückt ins Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung und „richtiges“ Verhalten ist insbesondere in der Kinder- und Jugendarbeit gefragt. Aber was ist überhaupt dieses „richtig“? Und wie können wir den aktuellen Anforderungen gerecht werden, für die wir nie ausgebildet wurden...?
Aufmerksamkeit und Fokus in der Chorprobe
Gudrun Gierszal (Berlin)
Wie können wir den Fokus einer Kindergruppe kompetent leiten und was sind die Herausforderungen im Probenalltag mit AD(H)S und Co?
Wie können wir musikalische (Inter-)Aktionen so gestalten, dass wir im Probenflow bleiben und die Aufmerksamkeit der Gruppe auf die Musik gerichtet bleibt?
Singen mit Humor
Johannes David Wolff (Berlin)
Wie wichtig ist ein humorvoller Umgang mit sich selbst, den Chorsänger*innen und dem Material an dem wir arbeiten? Kann gemeinsames Lachen mehr sein, als nur eine Einsingübung zu Beginn? Wie ernst sollte eine Probe sein? Wie kann uns Humor in der Probe helfen, das chorische Ich zu stärken und eine Probenatmosphäre zu kreieren, die alle Beteiligten im Raum mitnimmt?
weitere Thementische N.N.
Konzerte
NACHT & MORGEN
13.10.2023, 19:00 Uhr
Berliner Dom
Konzert im Rahmen des Symposiums
Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin und der Staats- und Domchor Berlin
"DAS CHORISCHE ICH"
Werkstattkonzert mit Sänger*innen des Staats- und Domchores & des Mädchenchores der Sing-Akademie zu Berlin
VITA Referent*innen
Peter Bleckmann (Berlin)
ist Pädagoge und Politikwissenschaftler. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen zu verschiedenen Themen des Bildungsbereichs, unter anderem zum Umgang mit Diversität, zum Beitrag des Bildungssystems zur lokalen Demokratie und zu Fragen der Steuerung, der Vernetzung und Kooperation. Als Bereichs- und Abteilungsleiter der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung war er für das Themenfeld ‚Lokale Bildungslandschaften‘ verantwortlich und hat zu diesem Themenfeld Modellvorhaben und bundesweite Programme entwickelt und angestoßen. 2021 initiierte Peter Bleckmann die Gründung des Instituts Welt:Stadt:Quartier, eines professionellen Netzwerks von Expertinnen und Experten, die zu Themen von Diversität und Zusammenhalt in lokaler, kommunaler und globaler Perspektive Wissen erarbeiten und verbreiten, Handlungsperspektiven entwickeln und modellhaft umsetzen.
Christopher Bradley (Berlin)
Der Australier Christopher Bradley begann sein Leben als Musiker mit 13 Jahren als Knabensopran im angesehenen St James Knabenchor/Sydney. Er studierte Klassischen Gesang (Bachelor) am Sydney Conservatorium of Music sowie Chorleitung (Master) an der University of Queensland in Australien. Als Dirigent arbeitet Christopher Bradley breit gefächert mit vielen verschiedenen Ensembles und Chören in allen Altersgruppen ab 8 Jahren. Als Solist sang er Tenorpartien in großen Oratorien von Komponisten wie Bach, Händel, Mendelssohn und Haydn. Als professioneller Chorsänger war er außerdem über viele Jahre Mitglied in unterschiedlichen Formationen, mit denen er auf Konzertreisen in Europa, den USA und Südkorea gastierte. Als Gesangspädagoge arbeitet Bradley seit 2006 in verschiedenen Kontexten und Institutionen sowie privat mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Christopher Bradley lebt seit 2014 in Berlin und genießt und schätzt die lebhafte und aktive Chorwelt der europäischen Großstadt. Aktuell ist er als Chorleiter beim Staats- und Domchor Berlin sowie als Stimmbildner beim Händel Gymnasium Berlin und beim Uni-Chor der Humboldt Universität Berlin tätig. Er ist außerde, künstlerischer Leiter des Kammerchores „Tonraumfünf10“.
Ernst Buscagne (Zürich)
ist Professor für Chorleitung an der Zürcher Hochschule der Künste.
Er wurde in Durban, Südafrika geboren. An der Universität Potchefstroom in Südafrika absolvierte er ein Studium in Gesang, Musiktheorie und Gesangspädagogik.
Nach einem Engagement im Opernchor Zürich schloss Ernst Buscagne an der Zürcher Hochschule der Künste mit dem Master of Arts in Music Performance, Hauptfach Chorleitung und Kirchenmusik und dem Diploma of Advanced Studies in Orchesterleitung.
Ernst Buscagne leitet den Schwulen Männerchor Zürich «schmaz», mit dem er 2017 den Schweizer Chorwettbewerb in der Kategorie Männerchor gewann, und die Singschule der Musikschule Pfannenstiel in Meilen. In der reformierten Kirchgemeinde Meilen gründete er 2020 JUVEM, das „Junge Vokalensemble Meilen“
Als Kurs- und Weiterbildungsleiter arbeitet Ernst Buscagne regelmässig in der Schweiz, Deutschland und Südafrika.
Stephan Doormann (Hannover)
stammt aus einer norddeutschen Musikerfamilie und arbeitet als Musikpädagoge und Chorleiter am Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium Celle. Er studierte u.a. Chordirigieren in der Diplomklasse von Prof. Anders Eby an der Königlichen Musikhochschule Stockholm und ergänzte seine Ausbildung durch Meisterkurse bei Eric Ericson, Dan-Olof Stenlund, Frieder Bernius, Stefan Parkman u.a.. Stephan Doormann gründete 2007 den Kammerchor Hannover, den er bis zum Herbst 2019 leitete, und 2014 den Juventis Jugendchor am KAV-Gmynasium Celle, deren Leiter er bis heute ist. Als Kantor an der Celler Stadtkirche St. Marien leitet er außerdem die Celler Stadtkantorei. Zuvor war er Leiter des Kammerchor TonArt Ulm und des Quilisma Jugendchores Springe. Neben der künstlerischen Gestaltung ist Stephan Doormann die Vermittlung der Chormusik und das Erreichen neuer Publikumsgruppen ein zentrales Anliegen. Dafür konzipiert er immer wieder erfolgreiche neue Konzertreihen und Aufführungsformate. Mit dem Kammerchor Hannover spielte er weltweit als erster Dirigent alle sechs Motetten Sven-David Sandströms ein. Weitere Produktionen für Tonträger (mehrere CD-Aufnahmen bei Rondeau), Rundfunk (Radio Schweden) und Film (Filmmusik zum prämierten Kurzfilm „Zwischenraum“) mit verschiedenen Chören sowie eigene Chorkompositionen komplettieren seine Arbeit.
Mit dem Quilisma Jugendchor gewann er 2010 und 2014 den 3. Preis beim Deutschen Chorwettbewerb. 2011 wurde er mit dem Musikvermittlungspreis des Musiklandes Niedersachsen ausgezeichnet, 2013 mit dem Förderpreis Kultur der ev. Luth. Landeskirche Hannovers. Für die Einspielung zweier Kantaten mit dem Kammerchor Hannover für die Gemeinschafts-Produktion „Glaubenslieder“ erhielt Stephan Doormannn den Echo Klassik 2010. Seit 2021 ist Stephan Doormann künstlerischer Leiter der chor.com, der europaweit größten Fachmesse rund um die Vokalmusik.
Gudrun Luise Gierszal (Berlin)
ist Kinder- und Jugendchorleiterin und künstlerische Mitarbeiterin beim Staats- und Domchor Berlin. Als Leiterin des Nachwuchsbereichs liegt ihr besonderer Schwerpunkt in der Verbindung von vokalem Musizieren und audiationsbasiertem Musiklernen sowie der Entwicklung von Konzepten der Teilhabe von kultureller Bildung. In unterschiedlichen Kontexten entwickelt und realisiert sie Konzertformate mit und für Kinder und kreiert genre- und kulturübergreifende Konzertprogramme. Mit ihrem Ensemble mobile musiqa ist sie Begründerin der Konzertreihe der „Sandkastenkonzerte“ für Kinder zwischen 0 und 5 Jahren.
Zusammenarbeiten verbinden sie u.a. mit dem Ensemble Kaleidoskop, dem ensemble unitedberlin, dem Konzerthaus Berlin, dem Nikolaisaal Potsdam und dem Jazzfest Berlin. 2023 wurde sie mit der Geschwister-Mendelssohn-Medaille für herausragende Verdienste um das Berliner Chorleben ausgezeichnet.
Sie ist gefragte Dozentin an diversen deutschsprachigen musikalischen Bildungsinstitutionen, sowie künstlerische Leiterin des interdisziplinären Symposiums „JUNGE STIMMEN“ an der Universität der Künste Berlin.
Gudrun Luise Gierszal studierte Schulmusik, Klavier, Sozialwissenschaften und Kinder- und Jugendchorleitung an den Musikhochschulen Frankfurt/Main und Hannover. Vertiefende Studien der elementaren und allgemeinen Musikpädagogik erfolgten an der Hochschule für Musik Hanns-Eisler und am Gordon Institute for Music Learning (USA). Ihr Herzensanliegen ist es, das kreative und musikalische Potential in Menschen zu entfalten, beziehungsstarke musikalische Begegnungsräume zu schaffen und Musik als Ausdruck von Freude in die Welt zu bringen.
Karin Gäbel-Jazdi (Stuttgart)
studierte Soziale Arbeit und ist seit 35 Jahren in der Kinder- und Jugendhilfe tätig. Neben der therapeutischen Beratung qualifiziert sie Fachkräfte, die hauptberuflich oder ehrenamtlich Kinder und Jugendliche unterstützen oder durch ihre Tätigkeit mit diesen in Kontakt kommen. Darüber hinaus praktiziert sie seit vielen Jahren als Familien- und Traumatherapeutin in freier Praxis. Seit 2000 arbeitet sie als Therapeutin im Kinderschutz-Zentrum Stuttgart und ist seit mehr als 10 Jahren als geschäftsführende Leitung maßgeblich für die Weiterentwicklung dieser Beratungs- und Kriseneinrichtung zuständig. Kinderschutz ist ihre Passion. Der Schutz von belasteten Kindern, die von Gewalt betroffen oder bedroht sind und die Unterstützung deren Eltern, damit die Kinder gewaltfrei aufwachsen können, stehen dabei immer im Fokus. Seit einigen Jahren begleitet sie zudem Institutionen und Vereine, die von institutioneller Gewalt betroffen sind. Sie berät Betroffene, wenn diese von Fachkräften Gewalt erfuhren, begleitet Fachkräfte im Umgang mit der Gewalt in der Institution und unterstützt Organisationen bei der Entwicklung von Schutzmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Ihre Tätigkeit als Vorständin in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutzzentren untermauert ihr Engagement im Kinderschutz.
Michael Heptner (Gschwend)
"Michael Heptner wurde in eine Welt geworfen, die ihn neugierig machte." Sein besonderes Interesse galt und gilt dem Menschen mit seiner Stimme, seiner Atmung, seiner Bewegung, seinen Emotionen, seiner Kommunikation, seiner Freude und Sehnsucht am Tönen, Sprechen, Singen, am Jubilieren.
Diese Fähigkeiten des Menschen faszinierten ihn im Laufe seines Lebens immer mehr. Das führte schließlich nach diversen Stationen über die von ihm erlernten Berufe (Tischler, Geigenlehrer, Gesanglehrer und Sänger) dazu, dass er begann sich in der Forschung, Didaktik, Pädagogik und Therapie mit der menschlichen Stimme, ihrer Atmung, Bewegung und Emotion auseinanderzusetzen. Die von ihm entwickelte und begründete Heptner-Methode ist seit den 80-ern in ständiger Weiterentwicklung durch Forschung, durch die Praxis in der Stimmtherapie und im Gesangsunterricht aber auch durch die ständige Auseinandersetzung beim Lehren an Universitäten und am eigenen Institut in den Seminaren und vor allen Dingen in seinen zahlreichen Ausbildungsgruppen.
Sein Buch "Dimensionen der Stimme" fasst in einem umfangreichen Werk von 448 Seiten mit zahlreichen Übungen (incl. einem Grundriss der Funktionalen Atemmassage) illustriert mit Bildern und Skizzen Erkenntnisse über die Stimme im "Gesamtkunstwerk Mensch" zusammen.
Kian Jazdi (Hamburg)
ist Projektentwickler & Musiker, lebt in Hamburg und arbeitet deutschlandweit für Kulturinstitutionen und die freie Szene. Aufgewachsen in einem bikulturellen Haushalt, prägt ihn die iranische (Musik-)Kultur seines Vaters. Kian Jazdi sucht nach Schnittstellen zwischen Menschen, Kulturen und Künsten. Zu seinen Auftraggebern gehören u.a. die Elbphilharmonie, das Konzerthaus Berlin, die Dresdner Philharmonie, das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, Kampnagel Hamburg, das Staatstheater Karlsruhe und der Staats- und Domchor Berlin. Ab dem WS 2023 unterrichtet er als Lehrbeauftragter im Bereich Community Music an der Universität für Darstellende Künste Wien.
Prof. Kai-Uwe Jirka (Berlin)
arbeitet als Professor für Chorleitung und Direktor des Staats- und Domchors an der Universität der Künste Berlin, zudem ist er musikalischer Leiter der Sing-Akademie zu Berlin.
Sein Studium der Kirchenmusik, Orchesterleitung und Germanistik absolvierte er an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Er war an der Niedersächsischen Staatsoper tätig und gab dort sein Debüt als Operndirigent. Jirka arbeitete zusammen mit Ensembles wie dem Rundfunkchor Berlin und dem Hilliard Ensemble sowie mit Orchestern wie der Kammersymphonie Berlin und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO). Er übernahm Choreinstudierungen für Dirigenten wie Claudio Abbado und Simon Rattle. Mit der Lautten Compagney Berlin bringt er unbekannte Werke des 18. Jahrhunderts aus dem Archiv der Sing-Akademie zur Erstaufführung. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Bereich zeitgenössischer Musik. So brachte er Werke von Jörg Birkenkötter, Isabel Mundry, Katia Tchemberdji und Michael Wertmüller zur Uraufführung. Als besondere Form fördert Kai-Uwe Jirka gattungsübergreifende Konzerte, die den Dialog zwischen neuer und alter Musik, Literatur und Theater suchen. Zusammen mit Christian Filips gelangten so u. a. Schumanns „Manfred" (mit Jens Harzer) und Debussys „Martyre de Saint Sébastien" (mit Hannah Schygulla) zu einer Neudeutung.
Jeanne Kompare-Zecher (Stuttgart)
studierte Querflöte und Gesang am Bennington College; USA (Dipl. BA Arts in Music) und absolvierte ihre Zertifizierung in Early Childhood Music am Gordon Institute for Music Learning, Michigan State University, USA. Sie ist Co-Authorin von Cantabile e mobile: Musik erleben von Anfang an© (2010, Prof. Dr. Almuth Süberkrüb/Jeanne Kompare-Zecher. Durch ihre langjährige Tätigkeit als Musikpädagogin, Musikschulleiterin, Sängerin, Querflötistin, Tänzerin, Choreografin und Fachbereichsleiterin für EMP konnte sie einen reichen Erfahrungsschatz in die ganzheitliche Förderung musikalischer Fähigkeiten sammeln. Die Erkenntnis, dass viele Aspekte musikalischer Fähigkeiten schon in frühester Kindheit entwickelt werden, führte zur Konzentration auf frühkindliches Musiklernen. Insbesondere der schrittweise Aufbau musikalischer Wahrnehmung und Ausdrucksfähigkeit sowie die Verknüpfung mit motorischer/rhythmischer und stimmlicher Entwicklung liegen im Zentrum ihres Interesses als Pädagogin und bilden den Kern von Seminaren und Tagungen, an denen sie regelmäßig mitwirkt. Sie ist Dozentin und Mitgründerin der Edwin E. Gordon Gesellschaft Deutschland und Lehrbeauftragte an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Darüber hinaus ist sie an verschiedenen Bildungsinstituten in Deutschland als Referentin tätig.
Judith Rautenberg (Washington D.C./USA)
wurde in Speyer am Rhein geboren, wo sie ihre erste professionelle musikalische Ausbildung in den Fächern Orgel, Klavier und Chorleitung erhielt. Judith Rautenberg studierte Konzertfach Gesang sowie Gesangspädagogik an der Kunstuniversität Graz. Ihr Masterstudium Gesang (Schwerpunkt Oper) schloss sie mit Auszeichnung ab, ebenso die Gesangspädagogik und ergänzte anschließend ihre Ausbildung im Interpretationsstudium Lied und Oratorium. Derzeit wohnt sie in den USA, wo sie in Washington DC, Capitol Hill einen Kinderchor aufbaut. Ihre Unterrichtserfahrungen sind breit gefächert. Seit 2007 unterrichtet sie in Knabenstimmenchören junge Sänger und junge Männerstimmen, bis 2019 war sie Leiterin des Teams Stimmbildung beim Staats-und-Domchor Berlin. In ihrer Berliner Zeit unterrichtete sie u.a. beim Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin, sowie Erwachsenenstimmbildung bei den Vocal-Concertisten Berlin, dem Bach Chor Dahlem und dem Hauptchor der Sing-Akademie zu Berlin. Ihre große Begeisterung gilt aber auch dem Chorklang an sich, dem perfekten Zusammenspiel aller einzelnen Stimmgruppen, sowie jeder einzelnen Stimme. In diesem Sinne liegt ihr das Thema chorische Stimmbildung und Chorklang sehr am Herzen. Ihre Erfahrung ergänzt sich durch ihre eigene Ensemblearbeit. So ist sie regelmäßig zu Gast bei der Gaechinger Cantorey, dem ChorwerkRuhr oder dem RBB Rundfunkchor und dem VocalConsort Berlin.
Christiane Rosiny
arbeitet seit ihrem Staatsexamen als Dirigentin und Chorleiterin. Sie leitete eine Vielzahl an Chören bevor sie 2012 die Leitung der „Evangelischen Singschule Prenzlauer Berg Nord“ übernahm, die Chorschule, die an der Gethsemanekirche Berlin zu Hause ist. Mittlerweile singen um die 250 Kinder und Jugendliche wöchentlich in 13 Chorgruppen und durchlaufen acht aufeinander aufbauende Chorstufen. Sie gestalten eine Vielzahl von Konzerten und Gottesdiensten und wirken an Oratoriums-Konzerten der Gethsemanekantorei mit. 2021 verlieh der Chorverband Berlin Christiane Rosiny die Geschwister-Mendelssohn-Medaille in Anerkennung herausragender Verdienste um das Berliner Chorleben. Seit einigen Jahren leitet Christiane Rosiny Workshops über verschiedene Bereiche der Chor- und Kinderchorleitung, so zum Beispiel für den Chorverband Berlin, für die EKBO oder auf der Chor.com 2021 in Hannover.
Eva Spaeth (Berlin)
ist freischaffende Chorleiterin und langjährige künstlerische Mitarbeiterin beim Mädchenchor der Sing-Akademie. An der Hochschule für Musik und Theater Rostock hat sie einen Lehrauftrag für das Fach Kinderstimmbildung inne. Sie studierte Schulmusik mit Schwerpunkt Chor- und Orchesterleitung in Karlsruhe sowie Psychologie an der Humboldt-Universität (B.A.) und der International Psychoanalytic University (M.A.). Weiterführende Studien in Kinder- und Jugendchorleitung am Gordon Institute for Music Learning (University of Buffalo/New York). Zusätzlich erfolgte eine Ausbildung in professioneller Gruppenleitung am Ruth Cohn Institut für Themenzentrierte Interaktion. Als Dozentin und Beraterin für gruppenpsychologische Fragestellungen, die sich aus dem Verhältnis zwischen DirigentIn und Ensemble ergeben, ist sie in eigener Praxis sowie an verschiedenen Musikhochschulen und Bildungsinstitutionen in Deutschland tätig.
Prof. Friederike Stahmer (Berlin/Hannover)
ist seit seiner Gründung künstlerische Leiterin des preisgekrönten Mädchenchors der Sing-Akademie zu Berlin. Seit 2009 ist Friederike Stahmer Professorin für Kinder- und Jugendchorleitung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und zeichnet verantwortlich für den gleichnamigen Masterstudiengang. An der Universität der Künste Berlin versieht sie einen Lehrauftrag für das Fachgebiet Kinderchorleitung. Als gefragte Expertin auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendchorleitung hält sie Vorträge und leitet Seminare im In- und Ausland, u.a. am Central Conservatory Beijing, China, an der Bundesmusikakademie Trossingen und an der Akademie für Kulturelle Bildung in Remscheid und wirkt als Jury auf Chorwettbewerben mit.
Nach dem Studium der Schulmusik absolvierte sie ein Gesangspädagogikstudium an der Universität der Künste Berlin. Zudem schloss sie ihr Studium der Volkswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität zu Berlin ab. Als Chorleiterin besuchte sie Meisterkurse bei Volker Hempfling, Gary Graden und James Jordan und bildete sich am Gordon Institute for Music Learning in den USA fort.
Johannes David Wolff (Berlin)
studierte Musiktheorie bei Hartmut Fladt an der Universität der Künste Berlin und Chorleitung bei Simon Halsey an der University of Birmingham, England. Er arbeitet mit verschiedenen Ensembles und Chören in Berlin. Er ist Künstlerischer Leiter des Berliner Kinder- und Jugendchorprojekts Vokalhelden und leitet seit 2012 den Chor „Vokalsystem“. Als Chorleiter arbeitete er u. a. bereits mit den Berliner Philharmonikern, dem DSO Berlin, der Hochschule für Musik ‚Hanns Eisler’ und der Staatsoper Berlin zusammen. Neben seiner dirigentischen Tätigkeit ist er auch als Musikvermittler und -pädagoge aktiv. Er arbeitet regelmäßig mit Berliner Schulen zusammen, gibt Konzerteinführungen u. a. an der Berliner Philharmonie und arbeitet als Dozent für Musiktheorie und Chor an der UdK Berlin im Studiengang Musical/Show.
Chöre
Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin
Die Sing-Akademie zu Berlin gilt als der älteste gemischte Chor der Welt. Sie wurde 1791 als Gesellschaft freier Bürger und „Kunstverein für die heilige Musik" gegründet. Erstmals in der Geschichte der Musik trafen sich Männer und Frauen jeglicher Konfession, um gemeinsam alte und neue Kompositionen für mehrere Stimmen zu singen. 2006 wurde der Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin gegründet und gibt seitdem Kindern und jungen Frauen zwischen 5 und 22 Jahren die Möglichkeit, anspruchsvolle Literatur für gleiche Stimmen zu erarbeiten und eine musikalische Ausbildung zu erhalten. Derzeit singen rund 180 Mädchen in den fünf Ausbildungsstufen des Chores. Die Vermittlung von Musik aller Stile und Epochen und die Entwicklung neuer Konzertformate liegen dem Chor besonders am Herzen. 2017 errang der Chor eine Silbermedaille im Grand Prix of Nations in der Berliner Philharmonie. 2018 nahm er mit hervorragendem Erfolg am Deutschen Chorwettbewerb teil und errang einen 2. Preis. Im Mai 2023 nahm der Chor am renommierten Internationalen Kammerchorwettbewerb in Marktoberdorf und wurde mit dem Prädikat „International sehr gut“ ausgezeichnet. Konzertreisen führten ihn unter anderem nach Dänemark, Island, Spanien in die Schweiz, China, Norwegen und zuletzt nach Frankreich. Der Mädchenchor der Sing-Akademie ist gefragter Partner Berliner Kulturinstitutionen und übernahm Kinder- und Frauenchorpartien in großen Werken wie dem Nussknacker oder der 3. Sinfonie Gustav Mahlers unter anderem in der Deutschen Oper, in der UDK Berlin und in der Philharmonie Berlin. Im Konzertchor singen Sängerinnen zwischen 13 und 23 Jahren.
Staats- und Domchor Berlin
Der Staats- und Domchor Berlin ist der Knabenstimmenchor der Universität der Künste Berlin. Er gilt als die älteste musikalische Einrichtung Berlins. Erste Zeugnisse verweisen auf das Jahr 1465, als der Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg fünf "Singeknaben" für seine "Dhumkerke" einstellte.
Heute singen etwa 250 Knaben- und Männerstimmen im Alter von fünf bis fünfundzwanzig Jahren in den verschiedenen Chören - von den Dominis über die Kurrende bis hin zum Konzertchor. So unterschiedlich wie die Altersgruppen, so weit gefächert ist auch das Repertoire. Während die Jüngsten beim spielerischen Singen einfacher Kinderlieder mit der Stimmbildung beginnen, treten die ausgebildeten Konzertchorsänger gemeinsam mit berühmten Ensembles wie den Berliner Philharmonikern in den großen Konzertsälen der Stadt, beim Sommerfest des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue oder auch bei Gottesdiensten im Berliner Dom auf.
Der Staats- und Domchor Berlin kooperiert mit dem Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin, der eine gleichwertige musikalische Ausbildung, Chorstruktur und Auftrittsmöglichkeiten bietet. Jedes Jahr werden die singbegeisterten Kinder der Stadt zum Vorsingen eingeladen und eine passende Chorgruppe für jede Kinderstimme gefunden.
Die rund 500 jungen Sängerinnen und Sänger des Staats- und Domchors und der Sing-Akademie kommen aus ganz Berlin und sind in ihrer kulturellen und sozialen Vielfalt Spiegelbild unserer Hauptstadt. Sie singen in vielen Sprachen alte und neue Musik und sind mit ihren Stimmen Kulturbotschafter über Grenzen hinweg. Für ihre zahlreichen Auftritte erarbeiten die Ensembles geistliche und weltliche Chorwerke von der Renaissance bis zur unmittelbaren Gegenwart, die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten sind den Ensembles hierbei ein besonderes Anliegen. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Freude am Singen.