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Im Jahr 2023 stehen gleich drei große Geburtstagsjubiläen an: Parallel zu György Ligetis 100. Geburtstag werden im Rahmen von crescendo auch die 150. Geburtstage von Max Reger und Sergej Rachmaninow mit einer eigenen Kammermusikreihe gewürdigt:
An drei Abenden liegt der Fokus allein auf den drei Jubilaren und ihrem Schaffen, was sich trotz zeitlicher Nähe stark unterscheidet. Es erklingen ausgewählte kammermusikalische Werke für unterschiedlich große Besetzungen, gespielt von Studierenden und Lehrenden der UdK Berlin und hochrangigen Gästen. Zusätzlich zu den drei Jubiläumskonzerten steht am 12. Mai ein reiner Klavierabend mit Etüden von Ligeti und Rachmaninow auf dem Programm.
Rachmaninow, zeitlebens der Tradition des tonalen Kompositionsstils treu geblieben, schaffte mannigfaches Repertoire. Insbesondere die Werke für und mit Klavier gehören zweifellos zum unangefochtenen Konzertkanon und stellen in ihrer Virtuosität nicht wenige Pianist*innen vor große Herausforderungen. Was für Rachmaninow das Klavier, das war für Reger die Orgel: seine Affinität zu Johann Sebastian Bach und die Faszination für protestantische Choräle lässt sich aus zahlreichen Werken heraushören. Dabei stellt er ebenso hohe spieltechnische Anforderungen an die Interpret*innen wie Rachmaninow. Doch natürlich hat Reger auch darüber hinaus für diverse andere Instrumente und Besetzungen komponiert: Im Rahmen des Festivals werden zahlreiche Werke erklingen, die das weite Repertoire seines kompositorischen Schaffens abbilden.
Ligeti, der jüngste der Jubilare, präsentiert sich in seinen Kompositionen zeitlich und musikalisch nicht nur als Vertreter der Neuen Musik, sondern buchstäblich als Erneuerer: Seine Werke, die vor allem in der Verwendung als Filmmusik zu seiner Bekanntheit beitrugen, sind so unterschiedlich wie schwer greifbar und faszinierend. Kompositorisch ist er dabei nicht mit dem seriellen Strukturdenken seiner Zeitgenossen gleichzusetzen, sondern verfolgte stets seinen ganz eigenen Weg. Insbesondere die Mikropolyphonie und die Verwendung von Mikrointervallen waren dabei wichtige Bezugspunkte, mithilfe derer er historische Kompositionsmodelle in seine eigene Klangsprache überführte.
Vor allem seine Affinität zu mathematischen Gebilden und mechanischen und damit auch maschinellen Abläufen, die er auf einige seiner Kompositionen übertrug, machen ihn zum herausragenden Komponisten des 20. Jahrhunderts.
Doch die Jubilare auf die oben dargestellten Schaffensschwerpunkte zu reduzieren, wäre falsch. crescendo bringt bekannte und weniger bekannte Werke zu Gehör, mal solistisch, mal mit großem Kammerensemble oder sogar Orchester – und getreu dem Festivalmotto mal für Mensch, mal für Maschine. Die Konzertabende bieten die perfekte Gelegenheit, nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten zu suchen, die Varianz und die Kompositionsfülle für gleiche Instrumente zu bestaunen und dabei jeden einzelnen der Jubilare für seine individuelle Kreativität und Schaffenskraft zu würdigen.Feiern Sie mit uns drei Komponisten, die das Musikrepertoire entscheidend geprägt und musikalische Ausdrucksmöglichkeiten individuell erweitert und erneuert haben!
12.5., 19.30 Uhr, Konzertsaal der UdK Berlin (Hardenbergstraße)
player and piano: Etüden an zwei Flügeln
15.5., 19.30 Uhr, Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
Happy Birthday György, Max & Sergej! Kammermusik zum Dreifach-Jubiläum I
16.5., 19.30 Uhr, Konzertsaal der UdK Berlin (Hardenbergstraße)
Happy Birthday György, Max & Sergej! Kammermusik zum Dreifach-Jubiläum II
19.5., 19.30 Uhr, Konzertsaal der UdK Berlin (Hardenbergstraße)
Happy Birthday György, Max & Sergej! Kammermusik zum Dreifach-Jubiläum III