Was geht?! Behalten und Umgestalten in unserer Stadt – Veranstaltungsreihe
WALK AND TALK – Veranstaltungsserie der Hybrid Plattform
Was geht?! Behalten und Umgestalten in unserer Stadt
Die Veranstaltungsserie „Was geht ?! Behalten und Umgestalten in unserer Stadt“ ist ein Walk and Talk Format. Auf Spaziergängen diskutieren Expert*innen beider Hochschulen gemeinsam mit Teilnehmenden akute Problemstellungen unserer Stadt. Was passiert mit altem Baubestand? Wie können wir alte Gebäude an Klimaveränderungen anpassen? Wie schaffen wir unsere Stadt ökologisch zu transformieren, anstatt durch Abriss nur noch mehr Abfall zu produzieren und Ressourcen zu verschwenden?
Seien Sie eingeladen gemeinsam die Stadt zu Fuß zu erkunden und durch Diskussionen zusammen ins Handeln zu kommen.
Erster Termin: Tag des offenen Denkmals, Samstag, 7. September, 14 Uhr – 16 Uhr
Das Mathematikgebäude der TU Berlin an der Straße des 17. Juni und das Verwaltungsgebäude der UdK Berlin am Einsteinufer sind denkmalgeschützte Bauten, deren Zustand Renovierungsarbeiten unabdingbar machen. Beide Bauten sind als Denkmale in die Liste der geschützten Bauten Berlins eingetragen und genießen insofern Schutz vor Abbruch und Verunstaltung.
Ein angemessener Umgang mit historischer Bausubstanz, aber stößt heute nicht selten auf Herausforderungen neuer Art: Wie können Vorgaben der Denkmalpflege mit einer Anpassung unseres Baubestands auf die Klimakrise zusammen gedacht und umgesetzt werden? Brauchen wir neue Wege, um die auf den ersten Blick unvereinbar scheinenden Anforderungen gerecht zu werden, oder ist es sogar eine Chance, die sich hier bietet, minimalinvasive Restaurierungen mit einem vorsichtigen Umgang gegenüber diesen wertvollen Zeitzeugnissen sowie einem klimagerechten Umgang im Bestand zu realisieren?
Der Spaziergang beginnt am Mathematikgebäude und bietet eine dialogorientierte Führung über den Campus Charlottenburg. Mit ausgewählten Expert*innen diskutieren die Teilnehmenden über die Möglichkeiten, öffentliche Bauten als Vorreiter und Musterfälle in der Klimakrise im Bestand zu sanieren und den Umgang mit der Beseitigung von Schadstoffbelastungen zu lösen.
Details zu den Gebäuden:
Mathematikgebäude der TU Berlin
Straße des 17. Juni 136, 10623 Berlin
Der 1982 fertiggestellte, mittlerweile unter Denkmalschutz stehende Neubau des Mathematikgebäudes von Barna von Sartory und Georg Kohlmaier gilt als wichtiger Meilenstein einer ökologischen und nachhaltigen Architektur. Der weitgehende Verzicht auf künstliche Klimaanlagen, die Einbeziehung der Materialwahl in die gebäudeklimatischen Überlegungen führten zu einem vielseitigen und komplexen Gebäude mit faszinierenden Wegeführungen und offenen Raumstrukturen – und einer Reihe von offenen Fragen in der heutigen Nutzung.
Verwaltungs- und Institutsgebäude der UdK am Einsteinufer 43-53
Das denkmalgeschützte Ensemble am Einsteinufer 43-53 wurde für die Staatliche Fachschule für Optik und Fototechnik und die Meisterschule für Graphik, Druck und Werbung errichtet und wird seit 1971 von der Hochschule für Bildende Künste, der späteren HdK und UdK Berlin genutzt. Es wurde 1959-1963 von Robert Tepež, einem bislang nur unzureichend bekannten und erforschten Berliner Architekten geplant, der auch das RBB-Fernsehzentrum am Theodor-Heuss-Platz errichtete. Das auf den ersten Blick unscheinbare Gebäude hält eine ganze Reihe räumlicher Qualitäten bereit. Die im laufenden Betrieb realisierte Sanierung der Shedhallen sowie vor allem des Verwaltungsgebäudes zeigen, dass eine denkmalgerechte Sanierung und Beseitigung von Schadstoffbelastung möglich ist.
Info
Dr. Anne Kurr
anne.kurr @hybrid-plattform.org