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Unsere Gründer/innen
 

Foto: nulight

 

"Unsere Diversität ist unser großer Vorteil." Im Gespräch mit Ludwig Voigt von Nulight

 

 

Seit Januar 2018 sind Sie mit Ihrem Team Stipendiaten des UdK-Stipendienprogramms CREATIVE PROTOTYPING. Wie sieht Ihr Alltag aus?

 

Die größte Veränderung zum Arbeiten vor dem Stipendium ist das eigene Büro in der Helmholztstr./Charlottenburg. Hier verbringen wir die meiste Zeit der Arbeitswoche. Wir haben auch eine kleine Werkstatt in Kreuzberg, wo wir ab und zu Tests durchführen und schmutzigere Arbeiten erledigen. Unsere Arbeitsweise hat sich durch das Stipendium auch verändert. Als Freelancer im kreativ-technologischen Bereich ist man es gewohnt, kurzfristig Lösungen zu schaffen und Projekte umzusetzen. Das ist einerseits sehr spannend, weil man schnell zu Ergebnissen kommt und einen hohen Output hat. Mittelfristig merkt man aber schnell, dass zu wenig Zeit bleibt an Strategien zu arbeiten, sich neue Werkzeuge beizubringen oder Workarounds durch zielgerichtetere Maßnahmen zu ersetzen. Durch das Stipendium haben wir nun die Zeit, Probleme nachhaltig anzugehen, uns neue Techniken und Softwares beizubringen und unsere Aufgabe von vielen Seiten zu beleuchten.

 

Wie lief die Bewerbung und der Auswahlprozess für das Stipendium?

 

CREATIVE PROTOTYPING ist uns als Alternative zum Exist-Stipendium aufgefallen. Ich hatte schon Erfahrung mit einer Exist-Bewerbung, auch mit dem Projekt Nulight, hatte sie aber nicht zu Ende bringen können, weil der Umfang der Bewerbung nicht in meine damalige Lebenssituation gepasst hat. Das Stipendium setzt den Schwerpunkt nun viel eher in die Idee und den Prototypen als in die Wahrscheinlichkeit, eine funktionierende Firma auf die Beine zu stellen, wie es Exist tut. Das kam uns dreien sehr gelegen, weil wir uns bis dato noch wenig mit Firmenstrukturen und Businessplänen beschäftigt hatten, wohl aber der Umsetzung von Designs, Lichtkonzepten und der Entwicklung von Leuchtkörpern. Der Pitch lief erstaunlich gut. Peter als Kommunikationsprofi hatte uns alle bestmöglich auf die Situation vorbereitet. Die Nachfragen waren für uns alle sehr nachvollziehbar, so dass wir logische Antworten geben konnten. Erfahrungen mit Pitch-Situationen hatten wir alle drei schon gemacht.

 

Lampe, Designobjekt, neue Technologie - was ist Nulight eigentlich?

 

Nulight ist eine grundsätzlich neue Art, die Gestaltung von Licht zu denken. Die Idee für Nulight, die innerhalb meiner Bachelor-Zeit entstand, war einer dieser Momente, in denen die Welt für Momente innehielt und alle notwendigen Faktoren aufeinanderstießen: Konnte es wirklich sein, dass noch niemand auf diese Idee, auf dieses Material, auf diese Gestaltung gestoßen war? Ich wusste, dass ich hier etwas gefunden hatte, das mir nicht nur die Möglichkeiten geben sollte, meine Ideen von Lichtdesign zu verwirklichen, sondern die ganze Welt des Lichtes zu verändern. Das ist Vision und Antrieb. BA-Betreuer Prof. Holger Neumann kommentierte dies: "Es handelt sich um eine fundamental neue Art und Weise, Licht zu gestalten."


Welche bisherigen Erfahrungen aus Ihrer Gründerzeit sind Ihnen besonders wertvoll?

 

Nun, da wir ja zu dritt sind, versuchen wir mal einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. Natürlich gab es für uns alle Personen in unserem Umfeld, die uns inspiriert und motiviert haben, an verschiedenen Ideen zu arbeiten. Besonders hervorzuheben ist hier unser Mentor Holger Neumann. Ansonsten kommen wir alle aus unterschiedlichen Studiengängen und haben schon viel Praxiserfahrung sammeln können. Das ist sicherlich ein großer Vorteil. Ein Produktdesigner, ein Theater- und Veranstaltungstechniker und ein Wirtschaftkommunikationsprofi. Alle haben schon während des Studiums in ihren Bereichen gearbeitet. So bringen wir sehr unterschiedliche Erfahrungen und Netzwerke in das Projekt ein. Wir denken, das ist eine wirkliche Besonderheit. Aus den Erfahrungen der ersten drei Monate Nulight können wir nur empfehlen, Prototyping-Stipendien interdisziplinärer aufzustellen.

 

 

Was würden Sie heute tun, hätten Sie kein eigenes Unternehmen gegründet?

 

Da wir alle drei schon vorher als Freelancer in unseren Branchen gearbeitet haben, waren wir ja schon immer Unternehmer. Sebastian hatte auch schon ein Lichtdesignkollektiv mit dem er in einer firmenähnlichen Struktur zusammengearbeitet hat. Peter wurde auch schonmal eine Förderung für eine Gründungsidee angeboten und ich entwickelte erfolgreich Designmöbel für Büros. Insgesamt sind wir nun sehr glücklich, Nulight in einem geschützten Umfeld entwickeln zu können. Wir sind uns sehr sicher, dass wir auch abseits von Nulight gemeinsam arbeiten könnten. Unser Plan B ist, einen Roboter zu entwickeln, der saugt, putzt, die Wäsche wäscht und zusammenlegt, Möbel zusammenbaut, den Müll runterbringt und ne gute Crème brûlée zubereiten kann. Spaß!

 

Welchen ultimativen Tipp geben Sie den Gründer*innen des CTC mit auf den Weg?

 

Wie schon oben erwähnt, ist es sicher sinnvoll sich zu überlegen, welche Skills für euer Projekt nötig sind und sich eben auch mal mit Leuten aus anderen Studiengängen hinzusetzen und zu überlegen, ob es nicht Sinn macht, euer Team interdisziplinär aufzustellen. Wenn man sich was beibringen muss, macht man das im Jahr 2018 oft durch Online Tutorials. Normal. Trotzdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass viele Bekannte oder Freunde oft sehr hilfsbereit sind, weil es ja auch ein ganz besonderes Projekt ist. Wenn ihr also Leute kennt, die das, was ihr euch gerade beibringt, beruflich machen, ladet die auf jeden Fall ein, euch das zu erklären. Und wenn es nur für zwei Stunden ist. Youtube kann eben keine Fragen beantworten. Gerade wenn man Sachen zum ersten Mal macht, sind sie quasi unkalkulierbar. Wenn ihr Meilensteinplanungen macht, haltet eure Schritte so klein wie möglich und so groß wie unbedingt nötig. Es ist unglaublich, wie viel Input man auf dem Weg zum Meilenstein mitbekommt. Ihr würdet die Stärke des Stipendiums - das Forschen, das Probieren - missachten, wenn ihr keine Zeit einplant, Sachen nachzugehen, die nicht geplant waren.

 

zum Startup-Stipendium CREATIVE PROTOTYPING

 

Nulight in der Gründergalerie

 

 

 

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