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Gründer*innen im Portrait
 

Foto: Hanko Ye

 

"Der erste Platz beim Ideenwettbewerb war ein Schlüsselmoment": Im Gespräch mit Elena Buscaino von Riot Pant Project

 

Was ist das Besondere an Riot Pant Project?

 

Das Riot Pant Project ist ein feministisches Projekt, das sich gegen Manspreading richtet, indem Botschaften in den Schritt von Hosen gedruckt werden, die erst lesbar sind, wenn die Beine gespreizt werden und Raum zurückverlangt wird. Es soll vor allem Frauen und queere Personen dazu ermächtigen, Raum und Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen. Durch das subversive Potenzial der versteckten Botschaften wie “STOP SPREADING” oder “GIVE US SPACE”, die erst durch spezifische Körperhaltungen lesbar sind, werden die Riot Pants zu einem machtvollen Werkzeug.

Die Riot Pants sind im Vergleich zu Plakatkampagnen gegen Manspreading sehr viel wirkungsvoller, da die Sichtbarkeit der Betroffenen durch das Tragen unserer Hosen größer wird und die “Manspreader” direkt adressiert werden.

 

Wie ist daraus eine Geschäftsidee entstanden?

 

Der erste Platz beim Ideenwettbewerb #deineidee war ein Schlüsselmoment für uns, indem er das Potenzial unserer Idee verdeutlicht hat und uns Ansporn und Mut gab, das Projekt zu professionalisieren. Die Riot Pants sind nicht nur ein Kleidungsstück, sondern auch ein performatives Objekt, durch das unsere Unterstützer*innen Teil einer aktivistischen Bewegung werden können.

 

Ihr habt als Sieger*innen des #deineidee-Wettbewerbs 2.000 EUR gewonnen. Was macht ihr mit dem Gewinn?

 

Teile des Gewinns haben wir bereits in ein erstes professionelles Fotoshooting investiert, bei dem uns eine faire Bezahlung sehr wichtig war. Darüber hinaus möchten wir sowohl den Druckprozess, als auch unsere Webpräsenz professionalisieren, wodurch weitere Kosten entstehen werden. Zuletzt wollen wir das Geld für rechtliche Anliegen, wie zum Beispiel für eine Rechtsberatung oder eine mögliche Patentanmeldung verwenden.

 

Wie seid ihr auf den Wettbewerb aufmerksam geworden?

 

Auf den Wettbewerb sind wir sowohl durch Aushänge in den Gebäuden der UdK, aber vor allem durch eine E-Mail des CTC aufmerksam geworden. Dabei haben wir schon länger die Mitteilungen des CTC verfolgt, da wir die Angebote, wie beispielsweise Workshops, für unser Projekt nutzen wollten.
 

Welche Erfahrungen aus eurer bisherigen Gründerzeit sind für euch besonders wertvoll?

 

Wir sind immer noch erstaunt und erfreut, mit wie viel Zuspruch und Begeisterung unser soziales Umfeld reagiert hat. Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen uns ihre Unterstützung angeboten haben und was dadurch alles geschafft werden kann.

Wir sind der festen Überzeugung, dass sich etwas an den patriarchalen Verhaltensweisen und Strukturen unserer Gesellschaft verändern muss. Diese gemeinsame Grundüberzeugung schuf das Vertrauen in uns selbst und die nötige Energie, das Projekt umzusetzen. Dabei sind vor allem auch die hinzugekommenen Erfahrungswerte im Bezug auf projektinterne Koordination und Eigenverantwortung sehr wertvoll für uns.

 

Welchen ultimativen Tipp gebt ihr angehenden Gründer*innen mit auf den Weg?

 

Es ist wichtig, sich selbst und seinen Projektpartner*innen zu vertrauen, um aus dem Selbstvertrauen Mut zu schöpfen! Wir hatten anfangs Zweifel, ob wir uns überhaupt für den Wettbewerb bewerben sollen, aber man muss versuchen, diese Zweifel und Hürden zu überwinden. Deswegen ist es auch wichtig, sich nicht zu sehr vom Umfeld verunsichern zu lassen, solange ihr von eurer Idee überzeugt seid.

Ein scheinbar banaler Tipp ist auch die bewusste Verwendung von Social Media. In unserem Fall hat Instagram einen maßgeblichen Teil zur Verbreitung des Projekts beigetragen. Das Potential von Social Media Plattformen sollte auf jeden Fall ausgeschöpft werden, weil sie die Reichweite sehr schnell ausweiten können.

 

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