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Gründer*innen im Portrait
 

Foto: denkigami

 

Elektronisches Papier - im Gespräch mit Valerian Blos von Denkigami

 

Was ist eure Geschäftsidee?

 

Wir haben die Denkigami erfunden - Denkigami bedeutet auf japanisch so viel wie elektronisches Papier. Und genau das ist unsere Idee: Origami, die mit leitfähiger Tinte gedruckt wurden. Mit den dazugehörigen Komponenten, wie zum Beispiel Motoren oder Lichtsensoren, können die Bausätze selbständig gebastelt und die kleinen Figuren zum Leben erweckt werden. So werden spielerisch die Grundlagen der Elektrotechnik einem jungen Publikum vermittelt.

 

 

Wie kam es zu dieser Idee?

 

Es fing alles mit einer Anfrage vom Futurium Berlin an, einen Workshop für Kinder und Jugendliche zu konzipieren. Unsere Idee war es, mithilfe eines unkomplizierten Bausatzes Grundlagen der Elektrotechnik zu vermitteln. Wir haben während unserer Recherche für das Projekt schnell gemerkt, dass aktuelle digitale und elektronische Lernspielzeuge für so ein Format einfach nicht besonders attraktiv sind. Entweder sind die Bausätze zu teuer, zu kompliziert oder ganz klar eher für Jungs als Zielgruppe gestaltet. Wir wollten das ändern und so sind die Denkigami entstanden.

 

Ihr erhaltet seit Kurzem das Berliner Startup Stipendium der UdK Berlin CREATIVE PROTOTYPING. Was hat sich für euch damit verändert?

 

Die finanzielle Sicherheit ist natürlich extrem vorteilhaft für die Umsetzung des Projekts. Wir müssen zum Beispiel zeitnah mit einer größeren Testproduktion unserer Prototypen beginnen, damit wir sehen, wo noch Schwierigkeiten auf uns warten. Da hilft natürlich jede finanzielle Unterstützung.

Außerdem macht das mit dem Stipendium verbundene Prestige es natürlich einfacher, Kunden oder Mitstreiter auf die Idee aufmerksam zu machen.

 

Welches waren bislang die größten Stolpersteine bei eurer Gründung?

 

Der Bildungssektor ist besonders in Deutschland sehr komplex. Die institutionelle Zurückhaltung und Schwerfälligkeit, was neue Technologien angeht, besonders im digitalen Sektor, kann eine große Hürde darstellen. Bisher war das Feedback für unser Projekt aber durchweg positiv und wir sind überzeugt, damit in Zukunft voll durchzustarten.

Außerdem ist es noch schwer abzusehen, welche finanziellen Risiken in einer Großproduktion der Denkigami stecken - da nicht alles durch das Stipendium abgedeckt wird, ist unser Bewegungsspielraum natürlich eingeschränkt und wir müssen gut planen. Da sind wir aber gerade dran!

 

Ihr arbeitet zurzeit auch an einem Projekt mit dem Naturkundemuseum. Was macht ihr dort genau?

 

Wir gestalten eine Ausstellung für das Projekt GenomElection. Hier wird erklärt, was es mit neuartigen Züchtungsmethoden auf sich hat. Zum Beispiel Genom Editierung oder CrisprCas - davon hat man vielleicht schon irgendwie gehört, aber es gibt sehr viele Unklarheiten, was es eigentlich genau damit auf sich hat.

Wir haben eine Art Supermarkt der Zukunft gestaltet und dort anhand unterschiedlicher Alltagsprodukte wie z.B. Tomaten, Weizen oder Milch den aktuellen Stand der Forschung illustriert. Die Herausforderung war, für ein sehr komplexes Thema auf kleiner Ausstellungsfläche ein innovatives Konzept zu entwickeln, um die Fülle an Informationen unterzubringen. Es hat aber alles gut geklappt und bis Mai kann die Ausstellung besucht werden!

Wir sehen das Projekt auch als eine Art Türöffner für das Denkigami-Projekt im musealen Kontext. Damit können wir potenziellen Kunden beweisen: „Hey, die ja haben schon einmal was im Museum gemacht“.

 

Welchen ultimativen Tipp gebt ihr angehenden Gründer*innen mit auf den Weg?

 

Sowohl die Ausstellung im Naturkundemuseum als auch der erste Denkigami-Workshop für das Futurium Berlin hatten einen gemeinsamen Nenner: Das waren sehr komplexe Projekte, die unserer Planung einiges abverlangt haben. Gerade als junges Unternehmen mit wenig Ressourcen bedeutet das oft viele Nachtschichten und nervenaufreibende Sprints. Besonders im Wirrwarr von solch großen Institutionen wie dem Naturkundemuseum kann man als junges Studio schnell unter die Räder kommen.

Wir haben daraus sehr viel gelernt und werden beim nächsten Mal noch genauer hinschauen, zu welchen Konditionen wir ein Projekt stemmen. Unser Tipp: Handelt Verträge aus und gebt euch genügend Raum über Projekte zu reflektieren - im Urlaub zum Beispiel!

 


Denkigami in der Gründergalerie

 

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