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Gründer*innen im Portrait
 

Foto: Starkl Film GmbH

 

"Die meisten Steine legt man sich selbst in den Weg": Im Gespräch mit Dominik Walenciak von Persong

 

Was ist deine Geschäftsidee?

 

Wir von Persong bieten unseren Kund*innen die Möglichkeit, bisher unveröffentlichte Songs von erfolgreichen und renommierten deutschen Songwritern mit unseren Produzent*innen im Musikstudio aufzunehmen.

 

Wie kam es zu dieser Idee?

 

Im Laufe meines Studiums und meiner Arbeit als Musikproduzent und Songwriter ist mir immer wieder aufgefallen, dass viele Kolleg*innen starke und unveröffentlichte Songs förmlich in der Schublade herumliegen haben. Für ein Helene-Fischer-Album beispielsweise werden bis zu 900 neue Songs geschrieben, aber nur 16 kommen schließlich auf das Album. Auf die ganzen restlichen Songs haben wir Zugriff.

 

 

Welches waren bislang die größten Stolpersteine bei deiner Gründung?

 

Natürlich bekommt man gerade zu Beginn regelmäßig Absagen, sei es bei der Finanzierung oder Partnerschaften etc. Damit muss man als Gründer*in aber ein Stück weit rechnen, denke ich.

Die meisten der Stolpersteine legt man sich nach meiner Erfahrung selbst in den Weg: „Vielleicht ist die Idee ja doch nicht so gut“ oder „Ich kann ja eigentlich erst weiterarbeiten, wenn xyz passiert ist“ sind Gedanken, die man schnell zur Seite schieben muss, ansonsten kommt man nicht vorwärts.

 

 

Welche Erfahrungen aus deiner bisherigen Gründerzeit sind besonders wertvoll?

 

Zunächst die Einsicht, dass eine gute Idee alleine noch keine erfolgreiche Gründung garantiert. Wir als Kreative sind eine begeisterungsfähige Minderheit und daher keine gute Referenz für den Markt. Da zählen in der Realität in erster Linie Zahlen und es müssen die richtigen Keywords fallen, damit man ernst genommen wird.

Die zweite wertvolle Erfahrung war, dass es überraschend einfach ist, mit Leuten in Kontakt zu kommen, die einen weiterbringen können. Anfangs bin ich noch davor zurückgeschreckt, Geschäftsführer*innen von Firmen anzurufen, aber mittlerweile versuche ich es direkt und so weit oben in der Hierarchie wie möglich, wenn ich zum Telefon greife.

 

 

Welche Erfahrungen hast du im Coachingprogramm gemacht?

 

Eigentlich war es eher ein Zufall, dass ich auf das Coachingprogramm des Career & Transfer Service Centers der UdK Berlin aufmerksam geworden bin. Daher war auch meine Anfrage ehrlich gesagt eher ein Schuss ins Blaue, um mal zu schauen, was passiert. Umso positiver war ich überrascht, als ich ins Programm aufgenommen wurde und mir klar wurde, welche Möglichkeiten sich bieten. Was mir besonders gut tat, war die Begeisterung, mit welcher das CTC meine Idee von Anfang an unterstützte.

Die Partner*innen aus der Wirtschaft, zu denen ich vermittelt wurde, hatten wichtige Anmerkungen zum Prozess und stellten mir die richtigen Fragen, die mich nach und nach zum Kern meiner Gründung führten.

 

 

Was wünschst du dir für deine Gründung?

 

Je größer die Partner*innen werden, mit denen man verhandelt, umso langsamer mahlen die Mühlen. Das kann mitunter wirklich anstrengend werden. Entscheidungen, die wir als Gründer*innen innerhalb eines Tages treffen und Prozesse, die normalerweise innerhalb von 30 Minuten erledigt sind, dauern so mitunter mehrere Wochen. Hier würde ich mir mehr Experimentierfreude wünschen und den Willen, einfach mal zu testen, anstatt im Vorfeld wochenlang zu analysieren und das Risiko zu bewerten.

 

Welchen ultimativen Tipp gibst du angehenden Gründer*innen mit auf den Weg?

 

 

Ein gutes, professionelles 60 Sekunden-Video erklärt meist mehr als 30 Seiten Text und macht einfach mehr Spaß. Außerdem hat auch eigentlich niemand Lust, 30 Seiten zu lesen.

 

 

Dominik Walenciak wurde im EntrepART Coachingprogramm gefördert.

 

 

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