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Foto: Farvel

 

Teamvorstellung: das Vorhaben Farvel

1. Wer seid ihr und was macht ihr?

 

farvel ist ein virtueller 3D Orte des Abschieds, der Erinnerung und des Austauschs:

"Wir betreten einen Raum und sehen Bilder der verstorbenen Person an den Wänden, eine Kerze steht auf dem Tisch. Oder wir befinden uns auf einer Insel, das Meer rauscht und wir hören Sprachnachrichten mit Erinnerungen von Angehörigen. Im virtuellen Raum ist alles möglich und individuell auf die Verstorbenen anpassbar. Wir sind nicht auf irdische Darstellungen beschränkt. Jede*r mit Zugangslink, unabhängig von Örtlichkeit und Endgerät, kann diesen Ort über den Webbrowser betreten. Die Trauerrede kann angehört, Nachrichten und Bilder hinterlassen oder mit anderen Trauernden kommuniziert werden. Farvel überträgt die Bestattungszeremonie und Erinnerungskultur in den virtuellen Raum."

 

Die Idee entstand 2020 durch die Verbindung dreier Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der Gründer*innen Lilli Berger, Jennifer Beitel und Markus Traber:

 

Lilli ist Bestatterin und forschte in ihrem Master "Leadership in digitaler Kommunikation" an der UdK in Berlin zur digitalen Transformation des deutschen Bestattungswesens. Jennifer und Markus sind durch ihre Berufserfahrungen und ihren Masterstudiengang "Creative Technologies" an der Filmuniversität Babelsberg Expert*innen für kreative Anwendungen und Installationen. Im Rahmen ihrer Abschlussarbeit entwickelte Jennifer eine App zum Thema kreative digitale Trauerarbeit. Markus forscht im Rahmen seiner Master Thesis an der algorithmischen Generierung von 3D Szenerien, welche auf Basis von Erinnerungen entstehen. Durch das individuelle Fachwissen im künstlerischen, betriebswirtschaftlichen, technischen und branchenspezifischen Bereichen rund um das Thema Bestattung, Trauer und Digitalisierung ergänzen sich unsere Kernkompetenzen zu einer einzigartigen Teamkonstellation.

 

2. Wer oder was hat Euch zur der Idee inspiriert?

 

Als Bestatterin weiß Lilli, dass immer mehr Menschen unter einer fehlenden ortsunabhängigen Erinnerungs- und Trauerkultur leiden. Besonders die örtliche Distanz sowie finanzielle, gesundheitliche und zeitliche Gründe können eine Trauerfeier auch außerhalb einer Pandemie verhindern. Deshalb möchten wir bei der Bewältigung dieser Verlusterfahrung in Form von virtuellen Erinnerungsräumen unterstützen. Unsere Motivation ist es, einen einzigartigen Austausch über das Leben einer geliebten Person zu ermöglichen und gleichzeitig neue Erinnerungen mit Freund*innen und Familie zu kreieren. Wir bringen Menschen in schwierigen Zeiten zusammen. 

 

3. Wie hat Corona euer Vorhaben beeinflusst?

Corona hat für einen Bedarf nach ortsunabhängigen Lösungen zur Trauer offenbart, der auch unabhängig von der Pandemie existiert, wenngleich wahrscheinlich nicht mit einer so hohen Nachfrage. Das heißt Corona hat unsere Idee maßgeblich beeinflusst, insofern, dass es diese Idee ohne Corona vielleicht gar nicht gäbe. Durch die Corona Pandemie finden digitale Lösungen auch größere Akzeptanz in der Gesellschaft und digitale Produkte werden immer gefragter, auch in der Bestattungsbranche. Zoom-Bestattungen wurden in der Not aus dem Boden gestampft. Doch sind weitere Zoom-Calls für Beerdigungen angemessen? Wir finden "Nein". Der Abschied von einem geliebten Menschen ist ein zentraler Moment im Prozess des Abschiednehmens und dem gebührt ein besonderer und individueller Raum, der jeder Zeit erreichbar ist.  Wir wollen mit farvel eine digitale Lösung für ortsunabhängige Erinnerungskultur etablieren und damit den ersten virtuellen 3D Ort des Abschieds, der Erinnerung und des Austauschs. 

 

4. 1 Tipp für alle, die gründen möchten?

Seid mutig und findet eure Nischen. Es lohnt sich groß zu denken und nicht auf "das geht nicht" zu hören. Es dauert länger als man denkt und wird teurer als gedacht, aber der lange Atem wird immer wieder belohnt.

 

 

Das Vorhaben Farvel ist gefördert durch "Creative Prototyping - das Berliner Startup Stipendium an der UdK Berlin". Das Berliner Startup Stipendium wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie des Landes Berlin finanziert (Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe).

 

 

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