E-Mail im Browser öffnen
 

Foto: Frauen- und Gleichstellungsbüro, erstellt von Ricarda Löser

Newsletter der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten 07/2025

Liebe Leser*innen,


seit Juni steht der Regenbogen für Vielfalt, Gleichberechtigung und die Rechte queerer Menschen. Während die UdK Berlin und viele Institutionen die Regenbogenfahne hissen, um ein klares Zeichen für Akzeptanz und Respekt zu setzen, bleibt die Bundestagspräsidentin diesem wichtigen Schritt leider fern. Wir sehen darin einen verpassten Moment und ein kritisches Signal in Zeiten, in denen Sichtbarkeit und Solidarität dringend notwendig sind.

Nicht genug, dass Julia Klöckner die Möglichkeit, Toleranz für Diversität und Vielfalt sichtbarer zu machen, verpasst hat. Der Bundeskanzler unterstreicht diese Meinung durch unangebrachte Vergleiche. Die Regenbogenflagge steht für Menschenrechte, Gleichberechtigung und den Kampf gegen Diskriminierung. Sie vor dem Parlament zu zeigen, ist ein klares Zeichen. Dieses Haus gehört Allen – unabhängig von sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität. 

Wenn der Bundestag Flagge zeigt, ist dies kein Zeichen der Entwertung, sondern der Weiterentwicklung unseres demokratischen Selbstverständnisses. Es geht nicht um Ideologie, sondern um Sichtbarkeit, Respekt und Zugehörigkeit. 

Wir möchten mit den ausgewählten Beiträgen daher nicht nur informieren, sondern auch zum Nachdenken anregen und gemeinsam für eine inklusive Gesellschaft eintreten. 

Leider beeinflussen die Kürzungen der Hochschulhaushalte durch den Senat von Berlin weiter die Universitätsdebatten – das macht uns alle müde und löst Frustration aus. Wir teilen an dieser Stelle gern nochmal den offenen Brief gegen die Kürzungspläne und die Möglichkeit der Unterzeichnung.


Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre und eine erholsame Sommerpause!
 
Ihre Vanessa Wozny
Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der UdK Berlin

 

AKTUELLES
 

Flagge zeigen – Jetzt erst recht!!

Beitrag von Susanne Foidl, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch

 

Liebe Kolleg*innen,


Am 10. Juli wurde an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch die Pride‐Flagge beschädigt und queerfeindlich angegriffen. Externe Personen betraten das Gelände, inszenierten mehrfach einen Angriff auf die Flagge, bespuckten sie, bewarfen sie mit Steinen – offensichtlich um die Tat auf Social Media zu posten. Ich, die dies bemerkte, schritt ein – woraufhin ich von einem der Täter körperlich bedrängt und beleidigt wurde. Die Angreifer verließen das Hochschulgelände, nachdem zwei Personen aus der Hochschule mir zu Hilfe kamen. Kurze Zeit später kehrte einer der beiden Täter zurück, entfernte die Flagge und trampelte darauf herum vor den Augen einer trans* Studentin, die vom Täter trans* feindlich beleidigt wurde. Strafanzeige ist gestellt.

 

Wenn Worte wirken

Dass so etwas ausgerechnet in einer Zeit geschieht, in der führende politische Stimmen sich öffentlich gegen das Hissen der Regenbogenflagge aussprechen – darunter Julia Klöckner und der Bundeskanzler selbst – ist kein Zufall und nicht ohne Wirkung. Wenn eine Flagge zur Provokation erklärt wird, wenn Friedrich Merz im Bundestag äußert, das Parlament dürfe „nicht wie ein Zirkuszelt wirken“ und sei kein Ort für das Hissen beliebiger Flaggen, bezog er sich ausdrücklich auf die Pride‐Flagge. Die Aussage stellt die Regenbogenflagge in eine Reihe mit vermeintlich „beliebigen“ oder willkürlichen Symbolen – als sei sie nichts weiter als ein politisches Accessoire oder Ausdruck einer Partikularmeinung. Durch den Begriff „Zirkuszelt“ wird zudem suggeriert, dass die Vielfalt der gezeigten Identitäten und Anliegen lächerlich, übertrieben oder störend sei. Die Pride‐Flagge steht nicht für Beliebigkeit, sondern für grundlegende Rechte: Gleichberechtigung, Schutz vor Diskriminierung, Sichtbarkeit von queeren Menschen. Wenn ein Verfassungsorgan wie der Bundestag keinen Raum für dieses Symbol geben will, wird das gesellschaftlich als Abwertung verstanden – besonders von jenen, die die Sichtbarkeit queerer Menschen ohnehin ablehnen. Solche Aussagen verlagern den Diskurs: Weg von Schutz und Teilhabe hin zu Grenzen der Toleranz – als sei Vielfalt etwas, das „zu viel“ werden kann. Die Worte aus dem Bundestag senden ein Signal: Diese Werte sind verhandelbar. Und genau das scheint einigen als Legitimation zu dienen. Unsere Hochschule ist kein perfekter Ort – auch wir arbeiten weiter an echter Teilhabe, queerer Sichtbarkeit und Vielfalt. Aber wir sind ein Ort, an dem Menschen sicher, respektiert und ohne Angst leben und arbeiten sollen. Genau dafür stehen wir gemeinsam ein. In Zeiten zunehmender Anfeindungen braucht es nicht nur Schutz vor Gewalt, sondern auch eine klare Haltung – im Alltag, in der Öffentlichkeit und in der Sprache, die wir wählen und in den Zeichen, die wir damit setzen. Ich halte es für wichtig, diesen Vorfall nicht unter Verschluss zu halten. Wir müssen zeigen was passiert, wenn queere Sichtbarkeit öffentlich in Frage gestellt wird. Solche Angriffe sind keine Einzelfälle, und sie geschehen nicht im luftleeren Raum. Wenn wir sie dokumentieren, benennen und teilen, schaffen wir Aufmerksamkeit, Solidarität und Schutz – für queere Menschen, für mutige Kolleg*innen, für unsere Werte.

 

Sent with Pride! Susanne Foidl
(Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte HfS Ernst Busch)

 

AKTUELLES
 

Foto: Anita Nguyễn

 

Pride Month in der UdK-Bibliothek

Im Rahmen des Pride Month präsentiert die UdK- Bibliothek eine vielfältige Ausstellung rund um die Themen LGBTQIA+-Geschichte, -Kultur und -Literatur. Mit einer sorgfältig kuratierten Auswahl an Büchern, Biografien und Sachtexten laden wir Besucher*innen ein, sich mit queeren Perspektiven auseinanderzusetzen, Stimmen aus der Community kennenzulernen und den Reichtum an Identitäten und Erfahrungen zu entdecken.
Die Ausstellung ist ein Zeichen für Vielfalt, Sichtbarkeit und Solidarität – offen für alle, die neugierig, interessiert oder einfach dabei sein möchten.

Für die Ausstellung haben die Kurator*innen Bücher aus dem Bestand der Bibliothek ausgewählt sowie neue Titel aufgenommen, die noch nicht vorhanden waren, aber ihnen wichtig erschienen. Die Bibliothek hat freundlicherweise zugestimmt, diese zu bestellen. Wer neugierig ist, welche Bücher demnächst erscheinen, findet sie unter folgendem Link und kann sie sich schon vormerken.

 

  • Redaktion und Kuration: Cedric Gerke, Alice Muitoevoli Rugai, Anita Nguyễn
  • Gestaltung: Cedric Gerke, Anita Nguyễn
  • Unterstützung: Vanessa Wozny, Alejandra Nieves Camacho, Nicole Giere, Yves Hauffe, Christine Meyer, Anke Mittag

 

Ort: Fasanenstraße 88, 10623 Berlin

Website: https://www.udk-berlin.de/service/universitaetsbibliothek/

 

PUBLIKATION
 

Die Queere Bühne 2025

Das Sonderheft des Theatermagazins DIE DEUTSCHE BÜHNE enthält queere Themen aus Musiktheater, Schauspiel und Tanz.
DIE QUEERE BÜHNE ist nun im zweiten Jahr als Jahresheft erschienen. Die Redaktion hält es gerade angesichts des internationalen Drucks auf liberale Gesellschaften für geboten, diversen Theaterformen Raum zu geben. Die Artikel reichen vom Porträt der trans Musicaldarstellerin AMY über eine Reportage zu Geschlechterbildern im Tanz und drei Theaterschaffenden des Jungen Ensembles Stuttgart, die ihre Arbeit als queere Mitarbeiter*innen befragen.


Die aktuell Ausgabe ist als PDF unter www.die-deutsche-buehne.de/wp-content/uploads/2025/05/DB_2025_05_Queere_final_online.pdf erhältlich.

 

Foto: www.die-deutsche-buehne.de/hefte/sonderheft-die-queere-buehne-2025/

 

AKTUELLES
 

Offener Brief gegen Kürzungspläne in Berlin

Die Sparpläne für die Berliner Hochschulen sind weiterhin DAS hochschulpolitische Thema. Mit dem offenen Brief protestieren die rund 2.000 Unterzeichnenden – vor allem Berliner Hochschulangehörige – gegen die geplanten Kürzungen von rund 142 Millionen Euro pro Jahr. Die Sorge, dass wichtige Forschungsfelder und Studiengänge sowie mehr als 20.000 Studienplätze wegfallen, ist groß. Zudem befürchten die Unterzeichnenden, dass die Hochschulen als Orte für kritische Reflexion, Wissensproduktion und Zukunftsgestaltung weiter geschwächt werden könnten.[1]

 

Link zum offenen Brief mit Unterzeichnungsmöglichkeit.

 

[1] https://www.berliner-zeitung.de/news/berliner-hochschulen-offener-brief-gegen-geplante-kuerzungen-in-der-wissenschaft-li.2339336

 

RÜCKBLICK
 

Frauenvollversammlung

Am 25. Juni waren zur zentralen Frauenvollversammlung nach einleitenden Worten der hauptberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten auf vielfachen Wunsch hin das Thema „Wechseljahre am Arbeitsplatz“ der Aufhänger.

 

Dafür waren Dr. Jennifer Chan de Avila und Prof. Dr. Sabine Nitsche von der HTW Berlin eingeladen, um ihren 2024 erschienenen Handlungsleitfaden für betriebliches Gesundheitsmanagement vorzustellen.

 

In den letzten Jahren gewinnt das Thema vor allem auf Grund von eben solchen Forschungsprojekten aber auch Kampagnen wie „Wir sind 9 Millionen“ langsam an Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit. Denn, so erklären die beiden Forscherinnen, gibt es immer noch viele Unsicherheiten, die neben den gesundheitlichen Einschränkungen auch zu Diskriminierung führt, so dass Frauen vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Die Folgen sind nicht nur für die Wirtschaft immens, sondern auch für die Frauen selbst, denen nicht nur die finanzielle Lebensgrundlage fehlt, sondern auch einfach das Selbstvertrauen, sich im Leben zu behaupten und beispielsweise den nächsten Karriereschritt zu gehen.

 

Doch von Beginn an: hier startet Dr. Chan de Avila zuerst einmal mit einer Einführung in was – medizinisch betrachtet – die Menopause eigentlich ist. Menopause bezeichnet eigentlich nur das eine Jahr, also zwölf Monate, in denen der Zyklus komplett ausbleibt. Das markiert das Ende der Fruchtbarkeit, das allerdings erst rückblickend so bezeichnet werden kann. Die Wechseljahre hingegen bezeichnen den kompletten Prozess der Menstruationsunregelmäßigkeiten und hormonellen Veränderung und ziehen sich bei vielen Frauen über einen Zeitraum von zehn Jahren hin. Im Mittelwert tritt die Menopause mit 51 Jahren auf – was aber von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein kann. Bereits Frauen mit Mitte 30 können in die Wechseljahre kommen. Grob kann zu dem gesagt werden, dass jeweils ein Drittel der Frauen unter leichten, ein weiteres Drittel unter mittleren und ein Drittel der Frauen unter sehr starken Beschwerden leiden. Die Beschwerden können so stark sein, dass sie zu starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie chronischen Erkrankungen führen. 10 % der betroffenen Frauen überlegen deshalb, frühzeitig den Arbeitsplatz zu verlassen.

 

Ein Ergebnis der Forscherinnen war, dass sie feststellen konnten, dass es Faktoren gibt, die Einfluss darauf haben, wie stark die Wechseljahrs-Symptome jeweils ausfallen. Neben der Genetik haben hierauf auch die persönliche Lebensweise (Ernährung, Bewegung), die soziale Struktur (Familie, Arbeit) aber auch diskriminierende und traumatische Erfahrungen einen Einfluss. Auch die eigene Einstellung zum Altern bzw. dem Alter haben mitunter einen Einfluss auf die Stärke der Symptome.

 

Im Gegenzug haben die Wechseljahre natürlich auch Einfluss auf die eigene Arbeit. Und auch hier gilt: umso besser das Setting, umso weniger ausgeprägt sind negative Wechselwirkungen auf das Wohlbefinden der Frauen. Ein sicheres Setting hinsichtlich beispielsweise eines sicheren Arbeitsvertrages, eines entspannten Arbeitsumfeldes (auch in Bezug auf Luftklima, Geräusche, Licht) aber auch die Möglichkeit remote zu arbeiten, keinen langen Arbeitsweg sowie zugewandte, verständnisvolle Vorgesetzte und Kolleg*innen zu haben, trägt zu einem positiven Einfluss und Wahrnehmung der Wechseljahres-Beschwerden bei.

 

Gerade für Institutionen und Unternehmen gibt es eine Reihe von Dingen, die mit kleinen und einfachen Veränderungen zu einer Verbesserung der Situation von Frauen beitragen können. Beispielsweise mit einer guten Möglichkeit zu Lüften über Angebote zur Bewegung wie Yoga in der Pause über keiner weißen und synthetischen Arbeitskleidung hinzu umfassender Information.

 

Aufklärung und Orientierung sind ohnehin das A und O in Bezug auf das Thema Wechseljahre. Die unzähligen Symptome der Wechseljahre (wie Schlafstörungen, Ermüdung, Hitzewallungen, Nachtschweiß, Angst, Verlust des Selbstvertrauens, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder Probleme bei der Entscheidungsfindung) führen oftmals zu enormen Schamgefühlen. Beispielsweise führt der häufig auftretende sogenannte ‚Brain Fog‘ bei Betroffenen zu dem Gefühl, sie haben Alzheimer. Gelenkschmerzen werden mitunter als Rheuma verkannt und lösen damit natürlich substanzielle Ängste aus.

 

Natürlich trägt zur Tabuisierung des Themas momentan auch bei, dass die Führungsebene in vielen Häusern oft nicht von Frauen besetzt ist, die aber zur Normalisierung und Hervorhebung der Wechseljahre am Arbeitsplatz beitragen könnten.

 

Prof. Nitsche gibt daher den Unternehmen mit: Das Thema normalisieren und akzeptieren. Vor allem eine Kultur der Offenheit und die Möglichkeit des Austausches führen insgesamt dazu, dass sich Stereotype verändern und damit unsere Haltung. Da die Wechseljahre bei allen Frauen unterschiedlich intensiv sind, lässt sich bereits mit kurzfristigen Lösungen schon viel zum Wohlbefinden der Kollegin beitragen.

 

Einen positiven Ausblick gaben die beiden zum Schluss: durch die eigene Haltung, Akzeptanz und den transparenten Umgang mit den Beschwerden lassen sich mitunter die Ausprägungen der Symptome verringern. Und im Hinblick auf das „Danach“ berichten viele Frauen sogar von einer positiven Transformation neben der Entlastung, keine Menstruationsbeschwerden mehr zu haben, hin zu Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen sowie vor allem Weisheit und ein Eintreten für die Förderung der Gemeinschaft.

 

Der Handlungsleitfaden kann dank der Unterstützung der HTW online kostenfrei gelesen werden: das PDF ist hier frei zugänglich.

➝ Wechseljahre am Arbeitsplatz bei transcript Verlag

 

Foto: Büro der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten

 

VERANSTALTUNG
 

Foto: Max Spuling (Foto: gemeinfrei)

 

25.–27. September 2025: Musikalische Praktiken – Soziale Taktiken. Zugehörigkeit und Gemeinschaftsbildung, Abgrenzung und Marginalisierung

Die Tagung adressiert folgende Fragestellungen: Wie bilden sich musikkulturelle Zugehörigkeit und Identifikation durch spezifische Praktiken? Welche Rolle spielen musikalische Praktiken bei sozialer Abgrenzung und Marginalisierung? Wie können Veränderungen von Praktiken zur Öffnung von Elitenkultur führen und exklusive Kulturen aufbrechen? Und: Welche alternativen musikalischen Räume werden durch bestimmte Praktiken geschaffen?

So setzen sich die verschiedenen Beiträge der Tagung mit aktuellen und drängenden gesellschaftlichen Fragen wie Elitismus, Exklusion, Gender-Ungleichheiten und ethnischer Marginalisierung im Kontext musikalischer Praktiken auseinander. Im Fokus stehen dabei die Mechanismen, durch die musikalische Praktiken kulturelle Ordnungen transformieren können sowie die sich eröffnenden Räume für Identitätsfindung und gemeinschaftliches Handeln, die es ermöglichen, kulturelle Perspektiven und Strukturen weiterzuentwickeln.

 

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.

Anmeldung unter musikwissenschaft@udk-berlin.de

 

Organisation und Kuration: Prof. Dr. Christine Hoppe (Universität der Künste Berlin) und Dr. Henrike Rost (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien)

 

www.udk-berlin.de/universitaet/fakultaet-musik/institute/institut-fuer-musikwissenschaft-musiktheorie-komposition-und-musikuebertragung/musikwissenschaft/veranstaltungen/musikalische-praktiken-soziale-taktiken/

 

PUBLIKATION
 

Musikgeschichte und Gender auf der Bühne: Historische Chanson- und Jazzsängerinnen im populären Musiktheater

Billie Holiday, Édith Piaf, Claire Waldoff – Chanson- und Jazzsänger*innen sind beliebte Sujets des populären Musiktheaters. Bei solchen Produktionen beschäftigen sich die Theaterakteur*innen mit Musikgeschichte, aber auch mit der Genderperformance der dargestellten Musikerin: Sie denken über Selbstinszenierung, Leben und Musik der historischen Person, aber auch über (Musik-)Geschichtsschreibung nach. Mit einer innovativen Methode, die Ansätze aus der Ethnologie, Theaterwissenschaft und Musikwissenschaft kombiniert, analysiert die Autorin, wie Musikgeschichte und Genderkonzepte auf der Bühne entstehen.

 

Herausgeber*in: Clémence Schupp-Maurer

Erschienen bei transcript Verlag
 

 

Foto: transcript Verlag

 

AKTUELLES
 

Foto: Anita Nguyễn

 

Neongelbe Häuschen am stillen Örtchen

Wie erreiche ich den*die Pförtner*in? Und welche Nummer rufe ich im Notfall an? In dringenden Situationen verliert man oftmals den Kopf und dann sind die Kontaktdaten nicht immer griffbereit. Dafür sollen die fluoreszierend gelben Sticker abhelfen, die anlässlich des Rundgangs vom Büro der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in Abstimmung mit der psychologischen Beratung für Studierende der UdK Berlin erarbeitet wurden. Die Sticker basieren auf den kleinen Schildern, die großflächig in den Räumen des Gebäudes Bundesallee 1-12 befestigt wurden. Als Modellprojekt haben wir die hausförmigen Aufkleber in den Toilettenräumen und Aufzügen der Hardenbergstraße und des Medienhauses angebracht. Die Aktion ist als erster Schritt gedacht: Ihr Prototyp kann weiterentwickelt werden, um zukünftig vielleicht auch an den anderen Gebäuden der UdK Berlin zum Einsatz zu kommen.

 

Wir würden uns über euer Feedback, eure Gedanken, Ideen und Hinweise freuen. Welche Informationen fehlen? Wurden Aufkleber entfernt oder verdeckt? Sind die Sticker an den richtigen Orten platziert? Gern melden bei frauenbeauftragte@udk-berlin.de

 

AUSBLICK
 

Deutscher Hochschulverband: Gleichstellung an Hochschulen – Diskriminierungsschutz und familienfreundliche Arbeitsbedingungen

Das Online-Seminar widmet sich der Gleichstellung an der Hochschule aus dem Blickwinkel des Arbeitsrechts. Es wird ein Überblick über die gesetzlichen Regelungen zum Schutz vor Diskriminierung im Arbeitsverhältnis gegeben. Dabei werden die bestehenden Handlungsmöglichkeiten, die Adressaten und die Grenzen des rechtlichen Schutzes aufgezeigt. Ein weiterer Schwerpunkt des Online-Seminars liegt darin, die rechtlichen Rahmenbedingungen aufzuzeigen, die für die familienfreundliche Gestaltung von Beschäftigungsbedingungen an der Hochschule gelten. Diese können bereits bei der Einstellung relevant werden, z. B. im Hinblick auf Fragerechte im Vorstellungsgespräch gegenüber Bewerber*innen. Auch die Möglichkeiten der Gestaltung der Arbeitszeit und die Verlängerung befristeter Verträge des wissenschaftlichen Nachwuchses nach dem WissZeitVG spielen eine erhebliche Rolle für die wissenschaftliche Karriere.

 

Freitag, 10.10.2025, 09:30-12:45 Uhr

https://www.dhvseminare.de/diskriminierungsschutz_online-seminar

 

Mutterschutz, Elternzeit, wissenschaftliche Karriere – Rechtliche Grundlagen und Fallstricke

Das Online-Seminar richtet sich an Wissenschaftler*innen in der Karrierephase zwischen Promotion und Lebenszeitprofessur und gibt diesen einen Überblick über die rechtlichen Grundlagen und Fallstricke für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei einer Tätigkeit in der Wissenschaft. Neben einem Überblick über die Grundlagen von Mutterschutz und Elternzeit widmet es sich vor allem den Besonderheiten, die in der Wissenschaft hinsichtlich der Vereinbarkeit von Karriere und Familie bestehen. Es werden die Auswirkungen von familienbedingten Auszeiten und Teilzeittätigkeiten auf befristete Verträge nach dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) und auf Beamtenverhältnisse auf Zeit angesprochen. Verlängerungsmöglichkeiten und -ansprüche sowie deren Grenzen werden erläutert. Weitere Themenbereiche umfassen u.a. die familienbedingte Teilzeittätigkeit und den Umgang mit familienbedingten Fragen bei Vorstellungsgesprächen und Bewerbungen auf Professuren sowie die Erläuterung weiterer familienbedingter Schutzvorschriften.

 

Montag, 03.11.2025, 09:30-12:30 Uhr

https://www.dhvseminare.de/mutterschutz-elternzeit_online-seminar

 

RÜCKBLICK
 

Treffen Künstlerische Hochschulen an der Muthesius in Kiel

Ende Mai hat das Arbeitstreffen der Bundeskonferenz (bukof) der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in Kiel stattgefunden. 16 Kolleg*innen aus ganz Deutschland sind in den hohen Norden gereist, um über Gleichstellung, Diversität und Antidiskriminierung an Kunsthochschulen zu diskutieren, über Hürden zu beraten und sich zu „good practices“ auszutauschen. Die Themenschwerpunkte lagen bei Machtmissbrauch, Berufungsverfahren und sexualisierte Belästigung und Gewalt. Zu Gast waren Marina Fischer (Autorin der Studie „Grenzüberschreitungen an künstlerischen Hochschulen“ – siehe letzter Newsletter 04/2025) und Lea Breuer, Juristin der Themis-Vertrauensstelle.

 

Für den 27. November ist der Aktionstag KUNST. MACHT. MENSCHLICHKEIT. geplant. Mehr Infos zu diesem Termin, zu dem auch Marina Fischer bereits zugesagt hat, folgen im nächsten Newsletter.

 

Und weil die Treffen mit den Kolleg*innen so produktiv und bereichernd sind, treffen wir uns 2026 in Halle auf der Burg einfach wieder. An alle Kolleg*innen, die diesen Newsletter abonniert haben – IHR SEID TOLL!!!

 

Foto: Vanessa Wozny

 

WERBUNG
 

Foto: Büro der Diversitätsbeauftragten

 

Critical Diversity Blog

Dieser Blog ist aus der AG Critical Diversity der UdK Berlin entstanden. Hier werden Beiträge zu Diversität und Antidiskriminierung an der Universität der Künste Berlin und über diese hinaus bereitgestellt. Der Blog gibt einen Überblick über alle Anlaufstellen an der UdK Berlin. Vorschläge für Texte, künstlerische Beiträge und Gespräche sind jederzeit willkommen.

Kontakt: diversity@udk-berlin.de

 

Warum kritische Diversität. Denn die Kritik von Machtverhältnissen und Diskriminierung ist die Voraussetzung dafür, eine diversitätssensible Institution zu werden. Jede Diversitätsstrategie muss die vorhandenen Formen von Benachteiligung, Stereotypisierung und Herabsetzungen, von Ausgrenzung bis hin zu Gewalt, die Personen und Gruppen in und außerhalb der Institution erfahren, in den Blick nehmen. Denn strukturelle Ungleichbehandlung kann nur dann abgebaut werden, wenn sie wahrgenommen wird. Die Vielfalt kann nur da Anerkennung finden, wo Sensibilität und Respekt für Unterschiede besteht.
 

criticaldiversity.udk-berlin.de

 

Redaktion des Critical Diversity Blog (CDB)

  • Leon Hochhäuser, studentische*r Mitarbeiter*in der KfC, stellv. Mitglied der KfC
  • Dr. Melanie Waldheim, ZIWT, stellv. Vorsitzende der KfC (seit 2023)
  • Alejandra Nieves Camacho, Beauftragte für Diversität und Antidiskriminierung
  • Prof. Dr. Kathrin Peters, Fakultät Gestaltung, Vorsitzende KfC (2018–2023)
 

Impressum
Herausgeber: Universität der Künste Berlin, Der Präsident
Verantwortlich: Universität der Künste Berlin – Büro der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten – Vanessa Wozny
Mitarbeit: Charlotte Freundel, Anita Nguyễn, Anke Mittag, Vanessa Wozny
Texte/ Redaktion: Charlotte Freundel, Anita Nguyễn, Anke Mittag, Vanessa Wozny
frauenbeauftragte@udk-berlin.de
www.gleichstellungspolitik.udk-berlin.de
www.facebook.com/genderanddiversityUDKBERLIN
www.instagram.com/udkberlin_gender.diversity

 

Wenn Sie in Zukunft keinen Newsletter mehr erhalten wollen, können Sie sich hier abmelden.
Falls sich Ihre Adresse geändert hat, melden Sie sich bitte hier ab und melden sich dann hier mit Ihrer neuen Adresse an.

© 2025 UdK Berlin