Newsletter der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten 10/2024
Herzlich willkommen! Liebe Leser*innen, ich freue mich Ihnen zu Beginn des Wintersemesters 2024/2025 den Newsletter der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der UdK Berlin zukommen zu lassen. Vielleicht haben Sie bemerkt, dass es eine längere Newsletter-Pause gab. Das Amt der hauptberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an der UdK Berlin wurde zum 1. März 2024 neu besetzt. Wir als Team mussten in den letzten Monaten erstmal in die gemeinsame Arbeit finden und die Abläufe für uns in eine erste Routine bringen. Was zum Semesterstart an der UdK Berlin los ist, was im November ansteht und welche Publikationen wir wichtig finden, dass teilen wir auf den nächsten Seiten mit Ihnen. Wir freuen uns über Ihr Interesse und über Ihre Anregungen und Wünsche. Mehr über unsere Arbeit erfahren Sie auch bei Instagram, auf der Homepage oder bei einem persönlichen Gespräch mit uns. Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre! Ihre Vanessa Wozny Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der UdK Berlin |
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AKTUELLES
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Foto: Iyo Kamé Wanga
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Neue hauptberufliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte an der UdK Berlin
Vanessa Wozny hat am 1. März 2024 als hauptberufliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte an der UdK Berlin begonnen. In den letzten fünf Jahren hat sie in gleicher Funktion an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch gearbeitet und dort die Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsarbeit mit dem Fokus auf die Darstellenden Künste vorangetrieben. Ihren Fokus legt Vanessa Wozny auf die Themen Nähe und Distanz in der künstlerischen Ausbildung, Machtmissbrauch und die Prävention von sexualisierter Diskriminierung, Belästigung und Gewalt. Als hauptberufliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte betrachtet sie Diskriminierung aus einer intersektionalen Perspektive und arbeitet an der UdK Berlin eng mit der Diversitätsbeauftragten zusammen.
An der UdK Berlin möchte Vanessa Wozny in den nächsten sechs Jahren ihrer Amtszeit auch die Themen Vereinbarkeit von Kunstschaffenden und Care-/Sorgearbeit, sowie Pflege von Angehörigen sichtbarer machen.
„Der Wechsel an die UdK Berlin ist für mich ein wichtiger Schritt. Ich habe großes Interesse daran Gleichstellungsarbeit für alle künstlerischen Disziplinen zu machen. Zudem freue ich mich sehr über die Zusammenarbeit mit dem Team, den Stellvertreterinnen und den nebenberuflichen Kolleginnen in den Fakultäten, Instituten und Bereichen.“
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AKTUELLES
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Foto: bukof e.V.
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Neues Sprecher*innenteam der künstlerischen Hochschulen
Vom 25. bis zum 27. September hat unter dem Motto Antifeminismus entgegentreten – Wissenschaft und Demokratie stärken in Wernigerode die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten (bukof) getagt. Zu diesem Anlass kamen wieder viele Kolleg*innen der künstlerischen Hochschulen zusammen. Der kollegiale Austausch bei der bukof ist ein wichtiger Motor für die Gleichstellungsarbeit.
In diesem Jahr wurde das Sprecher*innen-Team der bukof-Kommission der künstlerischen Hochschulen neu gewählt.
Nora-Elisabeth Leinen-Peters, Gleichstellungsbeauftragte an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig, hat ihr Amt als Co-Sprecherin abgegeben. Alle bukof-Kolleg*innen der künstlerischen Hochschulen danken Nora sehr für die wichtige Arbeit!!
Bei der Wahl in Wernigerode wurde Vanessa Wozny von der UdK Berlin als Nachfolgerin gewählt. Gemeinsam mit der sehr erfahrenen Kollegin Antje Kirschning von der Hochschule für Musik Hanns Eisler, werden Gleichstellung und Antidiskriminierung nun von zwei Berliner Kunsthochschulen auf Bundesebene vertreten.
>> zur bukof Webseite
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AKTUELLES
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Foto: Nikolaus Brade
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Welcome Erstsemester
Am 15. Oktober wurden etwa 400 neue Studierende der UdK Berlin mit einem Bühnenprogramm und einem zwanglosen Meet & Greet im Kammermusiksaal begrüßt.
Sichtbarkeit, Vernetzung und ein erstes Kennlernen standen im Fokus der Veranstaltung und das Team des Büros der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und der Beauftragten für Diversität und Antidiskriminierung haben gemeinsam über Workshops und Möglichkeiten der Beteiligung Interessierte informiert.
Wir freuen uns auf neue studentische Impulse und wünschen allen Studierenden einen guten Start ins Wintersemester!
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MEINUNG
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Foto: Moniteurs GmbH
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Genderneutrale Toiletten: Der lange Weg zum Klo
Vor vier Jahren nahm man bei der Anfertigung der neuen Toiletten-Piktogramme sicherlich nicht an, dass diese im Referat für Bau- und Liegenschaften an der UdK Berlin Staub fangen würden.
Im Juli 2020 hat der Akademische Senat der UdK Berlin erste Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit beschlossen. Dazu gehörte auch die Entscheidung, genderneutrale Toiletten einzuführen:
»… ab November 2020 werden einige der Toiletten in allen Standorten zu ›all gender toilets‹ umgewidmet, vorerst ohne bauliche Anpassungen. Es werden weiterhin Toiletten für Frauen und Männer sowie die Personaltoiletten bestehen bleiben. Parallel werden die barrierefreien WCs hausweise modernisiert und den geltenden Vorgaben entsprechend umgestaltet.«
Mit der geplanten Einführung wurden zur Vereinheitlichung neue WC-Piktogramme entworfen und angefertigt. Ein Lageplan mit Standortvorschlägen gab den Überblick darüber, wo zunächst, für die Testphase, die neuen All-Gender-Toiletten sein sollten. Seitdem scheint sich nicht viel bewegt zu haben. Bis heute steht ein Großteil der einst angefertigten Aufkleber im Referat für Bau- und Liegenschaften und von den geplanten Standortvorschlägen wurde ein Bruchteil des Vorhabens realisiert.
Es ist unklar, an welcher Stelle es im System stockt. Doch die Toilette reflektiert die Uneinigkeit ihrer Hochschulmitglieder. Während neu angebrachten Schilder abgerissen und entfernt werden, funktionieren andere Personen eigenhändig mit Stickern und Papierschildern die Toiletten zu All-Gender-Toiletten um. Vielen wiederum ist nicht klar, dass seit Jahren Anstrengungen von den verschiedensten Stellen kommen, um die Einführung voranzutreiben.
Bereits am 19.02.2015 hat der Senat von Berlin einstimmig beschlossen, dass es in öffentlichen Gebäuden mehr Toiletten für ALLE geben soll, damit Diskriminierungspotentiale abgebaut werden. Im Alltag nutzen wir bereits, oft auch ohne es zu bemerken, genderneutrale Toiletten – im Café, im Zug und auch zuhause.
Interessanterweise findet man auf der UdK Berlin-Website zu den Standorten Informationen zur Anfahrt und die Öffnungszeiten der Hochschulgebäude. Einige Standorte enthalten sogar Informationen zur Geschichte des jeweiligen Hauses. Ob es dort barrierefreie Toiletten oder Wickeltische gibt, lässt sich nicht erkennen. Aber Toiletten sollten als Teil des öffentlichen Raums dem Gemeinwohl dienen und somit für ALLE zugänglich sein. Indem wir Wickelräume, Stillräume, barrierefreie Toiletten, genderneutrale Toiletten, Damen- und Herrentoiletten anbieten, bzw. nicht anbieten oder diese absperren und nur schwer zugänglich machen, kommunizieren wir implizit, wer dazu gehört bzw. es nicht tut. Dabei müssen wir alle auf Klo!
Nachtrag: Die Damentoilette neben den Schulungsräumen im Erdgeschoss der Universitätsbibliotheken TU und UdK Berlin wurde in den Semesterferien zu einer All- Gender-Toilette umgewidmet.
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RÜCKBLICK
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Foto: Charlotte Freundel
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19 neue Mentees – Mentoring-Programm Prof*me geht in die 12. Runde
In einem anspruchsvollen zweistufigen Bewerbungsverfahren wurden im Frühjahr aus knapp 170 Bewerbungen herausragende Künstler*innen und Wissenschaftler*innen ausgewählt. Die Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen künstlerischen Fachgebieten profitieren in den nächsten Monaten von verschiedenen Workshops und gemeinsamen Trainings, die darauf abzielen, ihre Kompetenzen zu stärken und somit ihre Chancen auf eine akademische Laufbahn zu verbessern.
Trainings zum Thema Profilbildung, Berufungsverfahren und Gutes-Feedback haben zum Auftakt stattgefunden. Zum Jahresende geht es mit Inhalten zur Selbstpräsentation weiter und das Jahr 2025 startet mit Stimmtraining und Bewerbungschecks.
>> Weitere Information: www.mentoring.udk-berlin.de
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AUSBLICK
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Foto: Senatsverwaltung Berlin
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Gemeinsames Hissen der Flagge zum 25. November – Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Seit 1981 wird der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen* im öffentlichen Raum sichtbar gemacht. Im Jahr 2023 wurden laut BMFSFJ[1] 256.276 Menschen Opfer häuslicher Gewalt, davon sind 70 Prozent weiblich. Dies ist ein Anstieg um 6,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022. Gewalt gegen Frauen* ist kein Frauen*problem, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem und darf nicht verharmlost werden. Es darf nicht länger von Beziehungstragödien oder Eifersuchtsdramen gesprochen werden, wenn Frauen* bedroht, geschlagen oder gar ermordet werden.
Die Flagge „Berlin sagt nein zu Gewalt gegen Frauen“ wird am 25. November um 12:00 Uhr vor dem UdK Gebäude in der Bundesallee 1-12 gehisst. Alle Interessierten sind eingeladen daran teilzunehmen.
www.udk-berlin.de/universitaet/gleichstellungspolitik/beratung/beratung-fuer-flinta/
www.hilfetelefon.de/das-hilfetelefon/beratung.html
[1] Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend
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AUSBLICK
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Foto: Sévérine Kpoti; Grafik: Anita Nguyễn
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Gemeinsam King for a day!
Mann* für einen Tag?! Die vielfältige Kunst von Drag Kinging ist ein Weg um spielerisch, ungezwungen und stylisch deinen Drag King Charakter ins Leben zu rufen.
Die Verwandlung zum Drag King ist eine Kunstform, die eine individuelle Transformation ins „typisch männliche“ ermöglicht. Durch die Analyse von Stereotypen, Um-Styling, Make-up, Gestik- und Stimmübungen, wird eine andere Art der Auseinandersetzung von gender (sozialem Geschlecht) möglich und geht über die Geschlechtergrenzen hinaus.
Am 23. und am 24. November 2024 findet jeweils ein Drag King Workshop an der UdK Berlin statt.
Innerhalb des Workshops wird die Konstruktion von Geschlecht hinterfragt mit Formen von Privilegierung und Deprivilegierung auseinandergesetzt– sei es gesamtgesellschaftlich oder auf die eigene Identität bezogen.
Die Teilnehmer*innen sind gebeten, selbst Kleidung, Accessoires und, wenn gewünscht, Schminkutensilien, Schminkspiegel und weitere Materialien zur Inspiration (Bilder, Zeitschriften etc.) mitzubringen.
Drag King Workshop mit Marilyn Nova White (performer*, dancer*, drag king and kinky performance artist) am 23. und 24. November 2024, jeweils von 10:00Uhr bis 17:00Uhr.
>> Anmeldung für einen Workshop-Tag für UdK Angehörige über frauenbeauftragte@udk-berlin.de
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PUBLIKATION
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Foto: https://www.luebbe.de/
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Row Zero – Gewalt und Machtmissbrauch in der Musikindustrie
Über Jahrzehnte sind junge Frauen in der Musikindustrie benutzt und diskriminiert worden: Egal ob Fans, Groupies, Journalist*innen, Mitarbeiter*innen oder Sänger*innen selbst – der Mythos von Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll, das viele Geld und das extreme Machtgefälle haben sexualisierter Gewalt über alle Genres hinweg den Boden bereitet. Die Diskussion um die Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann zeigt, dass die Zustände langsam aufbrechen. Die Autor*innen haben mit mehr als zweihundert Menschen aus der Musikindustrie gesprochen. Row Zero beschreibt die Strukturen, die den Missbrauch ermöglichen und warum das System der Musikindustrie ins Wanken gerät.
Ergänzend ein Podcast zum Thema.
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VERANSTALTUNGSTIPP
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Foto: Deutscher Frauenring e.V.
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Bundesfachseminar „Soziale Ungleichheiten – feministische Perspektive auf unterschiedliche Lebensrealitäten“
Am 08., 09. und 10. November 2024 wird in Berlin und online im Rahmen des diesjährigen Bundesfachseminars, das 75jährige Bestehen des Deutschen Frauenring e.V. gefeiert. Im Fokus steht die Frage nach der sozialen Ungleichheit in unserer Gesellschaft. Soziale Diskriminierungen treten auf persönlicher, gesamtgesellschaftlicher, wirtschaftlicher sowie politischer Ebene auf und prägen die individuellen sowie kollektiven Lebenserfahrungen. Statistische Erhebungen verdeutlichen den bekannten Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Geschlecht, Ethnizität und Ableisierung. Für das dreitägige Seminar sind versierte Referent*innen eingeladen, die Einblicke in ihre fachliche Expertise aus ihrem jeweiligen Erfahrungs- und Arbeitskontext geben werden. Gemeinsam sollen Lösungsstrategien und politische Handlungsmöglichkeiten diskutiert werden, die helfen sollen, die Wucht der sozialen Ungleichheit für Frauen* und weitere marginalisierte Personengruppen abzufedern.
>> Anmeldung Bundesfachseminar 24 – Deutscher Frauenring
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AKTION
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Foto: UdK nebenberufliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Fakultät 3, Josephine Pritz
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Kümmerkasten an der UdK Berlin
Die Idee entstand vor einem Jahr mit dem Ziel, die Sichtbarkeit des Beratungsangebots der nebenberuflichen Frauen- und Gleichstellungs-beauftragten (FGBs) zu verstärken. Über den Kümmerkasten können Beschwerden, anonymisiert oder mit Namen eingereicht werden, oder ein wichtiges Statement findet den Weg in den Kümmerkasten und die nebenberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten erkennen schneller Probleme, Handlungsfelder und Bedarfe.
Die Kümmerkästen wurden von Zhiyuan Peng und Petra Gaspar entwickelt und sind in den UdK Gebäuden Lietzenburger Straße 45, Bundesallee 1-12 und Fasanenstraße 1B zu finden.
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AKTION
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Foto: UdK Berlin Frauen- und Gleichstellungsbüro, Anita Nguyễn
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Information zum Amt der nebenberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten
Bis zu vier nebenberufliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte sind in den vier Fakultäten, dem JIB, der ZUV, dem ZIW und der Universitäts Bibliothek aktiv. Das Jahr 2025 bringt bei den Studierenden einen Generationenwechsel mit sich und einige Kolleg*innen verlassen die UdK Berlin. Damit die Ämter der nebenberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten lückenlos nachbesetzt werden können, rühren wir mit einer Postkartenaktion die Werbetrommel für das wichtige Amt und informieren über die Aufgaben und die Ausstattung.
>> mehr Infos zum Amt
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