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Gründer*innen im Portrait
 

Foto: Marie Jacob

 

Von der Ausstellung zur Geschäftsidee: The SHITSHOW

 

Sie haben mit Ihrem Projekt gerade das Berliner Startup Stipendium der UdK Berlin gewonnen. Was ist „The SHITSHOW“?

 

Das Projekt „The SHITSHOW“ entstand in Zusammenarbeit mit Pauline Schlautmann (Studentin Produktdesign der UdK Berlin). Es handelt sich um ein neuartiges Präventionsformat zum Thema Depressionen und Angststörungen unter jungen Menschen: Eine Ausstellung, die ausgewählte psychosomatische Symptome der Krankheitsbilder Depression und Angststörung mittels Objekten auf körperlicher Ebene erfahrbar macht. Angesiedelt an der Schnittstelle zwischen Design, Kommunikation und Psychologie verbindet „The SHITSHOW“ Information, Handeln und Erleben. Sie richtet sich an junge Menschen der zunehmend von Depressionen und Angststörungen betroffenen Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren und soll für das Thema sensibilisieren, die Isolation Betroffener durchbrechen sowie das soziale Netz vor Ort stärken.

 

Wie wurde aus der Ausstellung eine Geschäftsidee?

 

Ursprünglich war „The SHITSHOW“ ein Semesterprojekt, das wir aus einer persönlichen Beziehung zum Thema und einem Interesse an der Materie heraus entwickelten. Mit der Zeit – und dank der Unterstützung unseres Testkunden, dem Studierendenwerk Berlin – merkten wir schließlich, dass in der Idee einer Präventionsausstellung zum Thema psychische Gesundheit auch unternehmerisches Potenzial steckt. Den Impuls gab das Studierendenwerk, das bei der Semesterabschluss-Ausstellung auf uns kam und uns bat, eine prototypische Ausstellung für die psychologischen Beratungsstellen der Berliner Universitäten zu realisieren – was wir im vergangenen halben Jahr auch gemacht haben. Im Rahmen des Berliner Startup Stipendiums möchten wir diesen Weg weitergehen. Wir planen, die erste „SHITSHOW“ weiterzuentwickeln und sie in Form einer individualisierbaren Produktpalette zusammen mit weiteren Kommunikationsservices an öffentliche Träger und Unternehmen zu vermitteln, um junge Menschen mit dem Thema psychische Gesundheit vertraut zu machen.

 

 

Wie sind Sie auf das Berliner Startup Stipendium aufmerksam geworden?

 

Vom Berliner Startup Stipendium hatten wir schon einige Semester zuvor etwas gehört – vor allem auch durch den persönlichen Kontakt zum Team von HygNova, auch Stipendiaten der UdK Berlin. Wirklich entschlossen, es zu versuchen, haben wir uns dann erst später – nachdem die erste, prototypische Ausstellung fertig war. Unser Mentor, Prof. Dr. Michael Häfner, hat uns ermutigt, uns zu bewerben.

 

Wie ist Ihre Bewerbung gelaufen?

 

Für uns schloss die Arbeit an der Bewerbung direkt an die Abgabe unserer Masterarbeit an, deshalb waren wir noch ziemlich im „Schaffensmodus“. Aber natürlich gab es auch Punkte, die nicht mal eben so zu beantworten waren. Für uns war es zentral, unsere gesamte Idee im Hinblick auf potenzielle Geschäftsmodelle nochmal ganz neu zu überdenken und strategisch auszurichten. Das war zeitlich aufwändig, hat uns aber einiges an Klarheit geschenkt und eine gute Basis für die nächsten Monate geschaffen. Der abschließende Auswahl-Pitch war aufregend – durch unser Studium und vorangegangene Arbeitserfahrungen in der Kommunikationsbranche wussten wir aber zumindest grob, worauf wir uns einstellen mussten.

 

Welches sind Ihre nächsten Schritte?

 

Momentan bereiten wir uns auf den Anfang des Stipendiums vor, indem wir uns intern gut organisieren, Abläufe klären und uns in Management-Tools und -strukturen einarbeiten. Außerdem wird der Anfang des Stipendiums für uns durch die Eröffnung unserer Ausstellung im designtransfer markiert: Am 05. Juli stellen wir den jetzigen Prototypen der SHITSHOW einer breiteren Öffentlichkeit vor – und laden gerade fleißig dazu ein. Wenn das geschafft ist, freuen wir uns besonders darauf, an die Produktion der neuen SHITSHOW zu gehen und uns mit potenziellen Partnern zu vernetzen. Ein besonderes Highlight wird aber der Einzug in unser gemeinsames Büro – eine Mini-Kaffeemaschine aus den 70ern ist dafür schon bestellt.

 

 

Welche Erfahrungen aus Ihrer bisherigen Gründerzeit sind Ihnen besonders wertvoll?

 

Vor allem die Erfahrung, dass es sich lohnt, für alles etwas mehr Zeit einzuplanen, als ursprünglich gedacht. Wir lassen uns nach wie vor oft zu einem „Ach, das ist ja schnell gemacht“ hinreißen, aber wir werden besser im realistischen Zeitmanagement.

 

Welchen ultimativen Tipp geben Sie den Gründer*innen des CTC mit auf den Weg?

 

Vielleicht, dass es in Zeiten der Unsicherheit oftmals das Wort „Warum“ ist, das wie eine Kompassnadel funktioniert. Nicht nur für die Selbstmotivation, also „Warum machen wir das?“, oder: Was möchten wir erreichen? Sondern auch: „Warum braucht es uns?“ – also das konsequente Denken aus der Perspektive des (potenziellen) Kunden. Das tut zwar manchmal weh, weil man seinen liebgewonnenen Blickwinkel aufgeben muss, aber es schafft verdammt viel Klarheit über das eigene Vorhaben.

 

"The SHITSHOW" eröffnen ihre Ausstellung am 5. Juli um 18 Uhr im Designtransfer.

 

"The SHITSHOW" zu Gast im rbb Kulturradio

 

 

 

 

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