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Dozent*innen im Portrait
 

Foto: Gründerinnenzentrale

 

"Träume sind die Nahrung auf dem Weg zum Ziel." im Gespräch mit Ines Hecker, Coach für Finanzplanung

 

Sie sind seit Kurzem Coach am CTC. Wie sind Sie als Wirtschaftswissenschaftlerin zur Beratung von Künstlerinnen und Kreativen gekommen?

 

Ich hab nach meinem Studium 8 Jahre im Export von immateriellen Dienstleistungen gearbeitet, bevor ich Anfang der 90er Jahre in den Gründungsberatungsbereich gewechselt habe. Hier lag mein Schwerpunkt auf der Beratung von Frauen, die sich auf den Weg in die Selbständigkeit machten. Nach der Wende häufig die einzige Möglichkeit, als Akademikerin für den eigenen Lebensunterhalt zu sorgen. Gründungsberatungen, Workshops und Seminare zu unternehmensrelevanten Themen wie z.B. Preiskalkulation, Finanzplanung, Businessplanerstellung prägten meinen weiteren beruflichen Weg bei einem Bildungsträger.

Seit 2014 berate ich u.a. Gründerinnen und Gründer, die noch nicht ganz von ihrem Gewinn leben können und deshalb noch Unterstützung von der Arbeitsagentur bekommen. Auch darunter gibt es Kreative, aus ganz unterschiedlichen Bereichen Modedesign, Grafik, Malerei, Illustration, Spielentwickler, Lektorinnen, Porzellanmacherinnen.

Besonders reizvoll sind die Kreativität, die Phantasie und die vielen Ideen, die im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Ziel sich am Markt zu etablieren, entstehen. Es macht mir Spaß, aus der Sicht der Betriebswirtschaft zu schauen, ob sich diese Ideen rechnen, ob der- oder diejenige auch davon leben kann. Und es ist auch für mich jedes Mal der Blick über den Tellerrand oder auch aus einer ganz anderen Perspektive. Ich bin sehr positiv und optimistisch eingestellt. Mein Ziel ist es zu motivieren. Zu motivieren, für eine Idee zu „kämpfen“ auch wenn sie zeitweilig aussichtslos erscheint. Viele haben das Potenzial, das zu erreichen, was sie wollen.

 

Wie läuft ein Coaching bei Ihnen ab?

 

Setting auf Augenhöhe. Ich bevorzuge entspannte, lockere Situationen, stelle Fragen, höre zu und gebe fachlichen Input – gern auch zeichnerisch am Flipchart. Ich nehme vieles auf, notiere es im Moment und die Coachees merken erst, wenn sie es auf dem Flipchart sehen, welches Potenzial sie haben bzw. dass sie die Lösung für eine als Problem verkleidete Chance bereits wissen.

Für mich ist Bestätigung, wenn sie das Coaching mit einem strahlenden Gesicht verlassen und wissen, wie es weitergehen kann.

 

Worauf legen Sie im Coachingprozess besonderen Wert?

 

Ich unterstütze Menschen in Veränderungsprozessen bei der Suche nach eigenen Wegen. Im Mittelpunkt stehen dabei ihre individuellen Ziele und die persönliche Entwicklung. Coaching ist eine Hilfestellung, Stärken zu stärken und eigene unentdeckte Potenziale freizusetzen. Es bewahrt nicht vor Problemen, sondern zeigt, wie sie als Chance auf dem Weg zum persönlichen Erfolg genutzt werden können.

Das Coaching basiert auf einem systemisch-lösungsorientierten Ansatz. Das bedeutet, dass der Fokus auf die Lösung und nicht auf das Problem gerichtet ist. Dabei werden die Systeme, in welchen sich die Klienten bewegen, wie z.B. Team, Organisation, Unternehmen oder Familie, mit einbezogen. Es geht um die Änderung der eigenen Haltung anstatt der äußeren Welt.

„Veränderung geschieht, wenn man wird wie man ist. Veränderung geschieht nicht, wenn man werden möchte, wie man sein will.“ (unbekannt)

 

Gibt es in Ihrer Beraterinnen-Laufbahn einen Klienten oder ein Ereignis, das Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben ist?

 

Ja, eine junge Frau, die sich als Lektorin selbständig gemacht hat und, da sie noch nicht davon leben konnte, Unterstützung vom Job Center bekommen hat. Ich hab sie über ein halbes Jahr begleitet, haben an der Vermarktung und an den Preisen gearbeitet. Und natürlich auch viel an der Unternehmerinnenpersönlichkeit, wie trete ich auf… Ihr größter Traum war es als Lektorin angestellt zu arbeiten. Träume sind die Nahrung auf dem Weg zum Ziel. Wir haben mit unterschiedlichen Methoden dazu gearbeitet. Bis sie mich nach einem Setting zum Thema Geld und Geld verdienen anrief, sie hätte einen Hinweis bekommen, dass bei einem großen Verlag eine Lektorin gesucht wird und was sie denn jetzt machen solle. Sie hat sich beworben, es ging alles ganz schnell und ….hat die Stelle bekommen! Sie hatte diesen Wunsch als Ziel so sehr verinnerlicht, dass es geklappt hat.

 Ich war voller Freude, glücklich und dankbar.

 

Haben Sie einen ultimativen Tipp für unsere Gründerinnen und Gründer?

 

Mutig sein und tun, weil man sonst nicht weiß, ob es funktioniert. “Nicht ist so erfolgreich wie eine Idee, deren Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erschien.“ (Albert Einstein)

 

 

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