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Gründer*innen im Portrait
 

Foto: Ivarr Jacobsen

Foto: Ferdinand Dorendorf

 

"Show, don't tell": Im Gespräch mit Ferdinand Bálint Dorendorf von anitime

 

 

Für alle, die bei Animation als erstes ans Kino denken: Was ist anitime?

 

Der Gedanke an Cartoon und Kino ist eine ganz übliche Reaktion, wenn Leute zum ersten Mal von meinem Projekt hören. Animation wird heute aber ganz generell als Kommunikationsmedium eingesetzt.

Anitime verbindet diese kommunikative Stärke mit Datenbanken bzw. Interaktionen von Menschen, um einzelne Teile einer Animation in Echtzeit austauschen zu können. Für die Präsentation von Produkten ist dann zum Beispiel kein einzelnes Video für jedes Produkt nötig, sondern die Animation lädt automatisiert Daten wie Titel, Preis, Produktbild etc. direkt aus der Datenbank und kann gleichzeitig z.B. die neusten Bewertungen von Kunden integrieren.

 

Wie ist daraus deine Geschäftsidee entstanden?

 

Als Designer frage ich mich ständig, welchen Wert ich mit meiner Arbeit generieren und wohin ich meine Rolle entwickeln kann. Die Erstellung animierter Inhalte ist eine klassische Übersetzungs- und Zeitarbeit, die unternehmerischem Handeln meist nachgelagert ist und am Markt ubiquitär angeboten wird. Dass Geschäftstätigkeiten heute mittels neuer Technologien eng und direkt mit individuellen Menschen verbunden sind, erlaubt, ein Designangebot für genau diese Schnittstelle zu entwerfen.

 

Du bist seit vier Monaten im Berliner Startup Stipendium an der UdK Berlin CREATIVE PROTOTYPING, gerade ist dein neuer Prototyp fertig geworden. Es läuft, oder?

 

Es läuft aktuell, aber viel muss in den kommenden zwei Monaten noch getan werden. Wichtiger als einen einzelnen neuen Prototypen zu entwickeln war die Einrichtung eines Workflows, der es zukünftig erlaubt, viele Prototypen in kurzer Zeit zu entwickeln, wenn ich mit meinem Projekt an den Markt treten möchte. In dieser Hinsicht war das Stipendium unglaublich hilfreich.

 

Welche Erfahrungen aus deiner bisherigen Gründerzeit sind dir besonders wertvoll?

 

Den Fokus nicht immer nur auf die Entwicklung des eigenen Produkts und dessen Kontext zu richten, sondern sich auch dem Drumherum zu widmen. Die Coachings waren ideal, um das Augenmerk auch auf Dinge wie Markenschutz, Finanzierung oder die DSGVO zu richten. Es gehört eben mehr als das Produkt zu einem Markteintritt dazu.

 

Viele Gründerteams sind zu zweit oder zu dritt. Ist es manchmal einsam, als Einzelgründer unterwegs zu sein?

 

Gerade Dank des Stipendiums mit seinem Arbeitsplatz im Coworking Space UDKo nicht. Ich bin nur seltenst allein im Büro und habe mit den anderen Gründer*innen gute Gesellschaft. In Zukunft soll es aber nicht mehr alleine weitergehen, spätestens ab Markteintritt werde ich mich bemühen, ein Team zu bilden.
 

Welchen ultimativen Tipp gibst du angehenden Gründer*innen mit auf den Weg?

 

Die meisten Projekte sind für disziplinfremde Menschen nicht schnell und einleuchtend zu erklären. Ich kann die Bedeutung eines Mediums, das das Vorhaben anschaulich in einem nachvollziehbaren Kontext darstellt, nicht überbetonen. Das klassische: show, don’t tell.

 

 

Anitime wird aktuell im Berliner Startup-Stipendium an der UdK Berlin CREATIVE PROTOTYPING gefördert.

 

 

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