E-Mail im Browser öffnen
 

Dozent*innen im Porträt
 

Foto: Benedikt Uhlenhoff

 

"Meine erste Gründung war ein ziemliches Fiasko": im Gespräch mit der Gründerin und Entrepreneurship-Dozentin Bianca Paolucci

 

Sie bieten im Oktober  im CTC gemeinsam mit Franziska Fahsel den Intensiv-Workshop „Meine Idee als Geschäftsmodell“ an.  Wer sollte den Workshop besuchen?

 

Der Workshop "Meine Idee als Geschäftsmodell" richtet sich an jeden, der eine Idee hat und noch Struktur braucht. Insbesondere ist das für Kreative interessant, die mit betriebswirtschaftlichen Aspekten noch wenig Berührungspunkte hatten.
Auch Teams sind angesprochen teilzunehmen, um die Bereiche aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Ich denke, es ergibt Sinn, eine Idee mitzubringen, so dass man nicht nur exemplarisch arbeitet.

 

Woran merke ich eigentlich, ob meine (Gründungs-)Idee richtig gut ist?

 

Nicht nur die Idee ist wichtig. Es ist viel mehr ein Zusammenspiel aus Idee, Team und dem richtigen Timing.

Ich finde es immer wichtiger, sich zu fragen, ob die Welt dieses Produkt oder Dienstleitung braucht. Daraus ergibt sich eine Sinnfrage und die Suche nach dem Was verschiebt sich zu einer Suche zu einem Warum und Wie.

Außerdem ist ein klarer Indikator, ob man sich so richtig dafür begeistern kann und auch andere auf die Idee anspringen.

 

Was nehmen die Teilnehmenden aus dem Workshop mit nach Hause?

 

Die Strukturierung der eigenen Idee, eine Übersicht der nächsten Schritte und insbesondere ein Verständnis der Bereiche, die für ein Geschäftsmodell von essenzieller Bedeutung sind. Höchstwahrscheinlich auch einige Fragen, die es langfristiger zu klären gilt.

Diese Woche dient als Auftakt und als erste Prüfung, ob die Idee ein funktionierendes Geschäfts-Modell bietet. In jedem Fall nehmen die Teilnehmer praktisch anwendbaren Werkzeugen und Materialien, sowie ein kondensiertes Wissen mit.

 

Wie ist Ihr Werdegang?

 

Ich habe Modedesign und Textildesign in Mailand an der NABA studiert und nach meinem Abschluss in Berlin eine nachhaltiges Sportswear-Label gegründet. Die erste Gründung war ein ziemliches Fiasko.
Dieses Ereignis hat mich sehr geprägt und angetrieben zu verstehen: Was macht eigentlich manche Labels erfolgreich und andere nicht?! Ich hatte das Bedürfnis die Struktur einer Gründung besser zu verstehen und das hat mich zu meinem zweiten Studium gebracht: Ein MBA in Entrepreneurship. Das, was mich am meisten beim Wirtschafts-Studium überrascht hat, ist wie kreativ das Konzipieren von Unternehmen sein kann.
Ich habe viele Antworten auf meine Frage erhalten aber vor allem ist bei mir das Verständnis entstanden, dass es keine allgemeingültige Wahrheit gibt und das Ganze ein Prozess ist, der nicht statisch, sondern genauso dynamisch wie die Umwelt um uns herum sich in einem ständigen Wandel befindet.

 

Sie sind selbst Unternehmerin. Welche Erfahrungen haben Sie bei der Gründung Ihres Unternehmens gemacht?

 

Wie bereits erwähnt war meine erste Gründung nicht sehr erfolgreich. Es gab sehr viele überzeugendere Produkte, die sich zur gleichen Zeit viel besser etabliert haben. Was an der ersten Gründung sehr wichtig war, war zu merken: Ich will das! Somit weiter nach meinem Platz zu suchen, wo ich meine Kernkompetenzen einbringen kann. Diesen habe ich gefunden, in der Schnittstelle zwischen Kreativität und Business. Meine aktuelle Firma Paolucci Mode Büro bietet Kreativschaffenden Beratung und Workshops, um sich besser zu organisieren. Mir ist es ein Anliegen, betriebswirtschaftliche Themen so aufzubereiten, dass sie nicht abschrecken, sondern nützlich sind - und vielleicht sogar Spaß machen.

 

Haben Sie einen persönlichen Tipp für angehende Kreativ-Gründerinnen und Gründer?

 

Das Wichtigste ist, dran zu bleiben und nicht bei der ersten Hürde aufzugeben oder sich unterkriegen zu lassen. Es ist wichtig Spaß zu haben an dem was ihr macht. Das, was euch keinen Spaß macht oder was ihr nicht gut könnt lagert ihr aus oder findet jemanden, dem es Spaß macht.

Das Team ist einer der Erfolgsfaktor Nr. 1 für Neugründungen.

Außerdem gilt es, die Fähigkeit zu entwickeln gut zu beobachten und vor allem auch gut zuzuhören, insbesondere den potenziellen Kunden. Die eigene Idee formbar zu halten und auch von dem eigen festen Bild abzurücken, wenn die Erkenntnisse es verlangen und eine Balance zu finden zwischen Flexibilität und dem sich selbst/ der eigenen Idee treu bleiben.

 

 

Die Intensivwoche Meine Idee als Geschäftsmodell findet vom 7. bis 11. Oktober jeweils von 10 bis 18 Uhr im CTC statt.

 

Wenn Sie in Zukunft keinen Newsletter mehr erhalten wollen, können Sie sich hier abmelden.
Falls sich Ihre Adresse geändert hat, melden Sie sich bitte hier ab und melden sich dann hier mit Ihrer neuen Adresse an.

© 2024 UdK Berlin