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Foto: Katharina Wernli

 

Creative Impact - Kunst ist messbar! Im Gespräch mit der Projektmanagerin Christina von Rotenhan

 

Sie bieten im Januar den Workshop „Creative Impact“ an. Warum sollte ich als kreative/r Gründer/in Ihren Workshop besuchen?

 

Im gemeinnützigen Sektor wird immer wichtiger, sogenannten Impact nachzuweisen, also zu zeigen, was und wie man etwas für die Gesellschaft bewirkt. Das interessiert auch diejenigen, die Projekte fördern oder finanzieren sollen. Künstler/innen und Kreative haben oft Berührungsängste, ihre künstlerischen Projekte nach Wirksamkeit zu befragen. Dabei kann es gerade beim Gründen hilfreich sein, sich mit der Frage nach Wirkung auseinanderzusetzen und gegebenenfalls sein Projekt entsprechend zu planen und umzusetzen. Der Workshop stellt ein praxisnahes Modell vor, das Wirkung auf verschiedenen Stufen darstellt. Es geht im kreativen Bereich auch darum, zu zeigen, wo die Kunst für sich spricht, bis zu welcher Stufe man glaubwürdig von Wirkung sprechen kann und wie man das noch besser nach außen kommunizieren kann.

 

Für wen könnte das Thema interessant sein?

 

Für alle, die in ihrer Arbeit auf die Frage nach gesellschaftlicher Wirkung vorbereitet sein wollen. Besonders geeignet sind Projekte, die bereits eine soziale Dimension haben – ein Tanzprojekt mit Tänzern über 40, ein offenes Ensemble, das Repertoire aus aller Welt ohne Noten einstudiert und lebendig hält. Aber auch für klassischere Formate wie eine Ausstellung oder ein Theaterprojekt können Tools, Wirksamkeit zu planen und umzusetzen, wertvoll sein. Für die Förderseite ist es genauso wichtig, gesellschaftlich einen Unterschied zu machen. Deswegen ist der Workshop auch für zukünftige Stiftungsmitarbeiter, Projektberater oder Fundraiser interessant.

 

Warum sollte sich ein Künstler überhaupt für seine Projekte mit Wirkungszielen auseinandersetzen?

 

Wirkung in ihren unterschiedlichen Facetten auch im kreativen Bereich differenziert kommunizieren zu können, überzeugt bei der Suche nach finanzieller und ideeller Unterstützung für ein Projekt. Aber Wirkungsorientierung ist auch ein gutes Projektmanagement-Tool: Wer sich entscheidet, sein Projekt nach Wirkungszielen zu planen, wird es leichter haben, sein Projekt «auf Kurs» zu halten; es gibt eine Grundlage, das Projekt während der Laufzeit zu überprüfen und die Erfolge zu messen. Gerade bei Gründungen können solche Wirkungsziele für Teams ein gemeinsames Verständnis und Orientierung in der Projektarbeit schaffen und bei Rückschlägen motivieren.

 

Was nehmen die Teilnehmenden aus Ihrem Workshop mit nach Hause?

 

Eine bessere Vorstellung von dem großen Wort Impact und ein praxisnahes Modell, mit dem sie für ihre eigenen Projekte entscheiden können, wieviel Wirkung sie planen und umsetzen wollen. Der Workshop stellt ein Modell der Wirkungslogik vor, diskutiert, was das für die spezifischen Bedingungen künstlerischer Projekte bedeutet und zeigt Beispiele kultureller Projekte aus der Praxis. Mit Methoden, Checklisten und in Teamarbeit lernen Teilnehmende außerdem in praktischer Anwendung, wie man im kreativen Kontext ein Wirkungsziel für das eigene Projekt entwickeln kann. Weil es noch so ein neues Thema im Kulturbereich ist, freue ich mich auch auf Diskussion und Austausch.

 

Wie ist Ihr Werdegang und warum haben Sie sich entschieden, Workshops anzubieten?

 

Ich habe in Berlin und Rom Kunstgeschichte studiert und danach für fünf Jahre in einem New Yorker Kunsthandel gearbeitet; 2008 kam ein Jobangebot in Zürich am Museum Haus Konstruktiv, drei Jahre später habe ich mich als Kuratorin und Projektberaterin selbständig gemacht. In meiner Arbeit hat mich immer interessiert, wie Kunst in die Öffentlichkeit kommt. Aus meinen eigenen Projekten, für die ich immer wieder selbst Finanzierung gesucht habe, kam die Rückmeldung von Förderern, dass sie bereit wären, mehr zu fördern, aber Orientierung auch als Fördernder fehlen würde. Gerade eine jüngere Generation, die anders fördert, ist auch daran interessiert, auch in der Kultur etwas zu bewirken. Das hat mich nicht mehr losgelassen, seitdem berate ich wie ein Brückenbauer beide Seiten, künstlerische Projekte und alle, die sie fördern und unterstützen wollen. Der Workshop, den ich aus einem allgemeinen Modell für die besonderen Bedingungen des Kreativen angepasst habe, ist ein Teil davon.

 

Ihr ultimativer Tipp für unsere Gründerinnen und Gründer?

 

Segel schärfen, Leinen los und unbedingt auch schon kleine Erfolge feiern!

 

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