Diese Arbeit ist eine Auseinandersetzung mit der Frage, was „Zuhause“ für mich wirklich bedeutet – nicht nur als physischer Wohnraum, sondern als emotionaler, kultureller und spiritueller Zustand. Seit ich mein Heimatland verlassen habe, bewege ich mich oft zwischen Geborgenheit und Einsamkeit und sehne mich nach einem Ort, der sowohl meinem Bedürfnis nach Rückzug als auch meinem Wunsch nach Verbindung gerecht wird. Dieses Paradoxon hat mich dazu gebracht, intensiv darüber nachzudenken, wie die Räume, in denen wir leben, unsere innere Landschaft formen. Ich habe mich der östlichen Geomantie, dem Feng Shui, zugewandt, um den Energiefluss im Raum zu verstehen und zu erfahren, wie Harmonie, Ausrichtung und Balance das Wohlbefinden beeinflussen können. Aus dieser Perspektive heraus begann ich, Kleidung nicht nur als Bekleidung zu entwerfen, sondern als mobile Erweiterung meines Lebensraums – intim, funktional und symbolisch. Jedes Stück ist auf den Rhythmus meines Körpers und Geistes abgestimmt und übersetzt emotionale Bedürfnisse in räumliche Formen. Diese Entwürfe wirken wie weiche Architekturen, die psychologischen Schutz bieten und persönliche Rituale des Rückzugs, der Pflege und der Wandlung widerspiegeln. In ihnen verankere ich Erinnerungen, Unbehagen und Hoffnungen – und definiere das Zuhause neu: nicht als festen Ort, sondern als etwas, das mit mir geht – auf meinem Körper, in meinen Entscheidungen und durch meine kulturellen Wurzeln.

Foto Ran Ran  insta @__ran__ren__
Maker Kieun Hong   insta @hongpooong
Model Nahyun Lee insta @obizvoo