Uni - 2024/25

Quelle: Martin Brown
Quelle: Martin Brown
Quelle: Martin Brown
Quelle: Martin Brown
Quelle: Martin Brown

Uni - 5. Semester

Farbe ist das geheime Modewerkzeug für Designer*innen, eine Kollektion und eine Marke. Dennoch schenken wir der Farbe selten die Aufmerksamkeit, die wir anderen Gestaltungselementen wie Form, Struktur, Material und Funktion widmen. Über Farben erleichtert sich unser Zugang zur Welt, durch sie erschließen wir uns kulturelle, politische und ästhetische Dimensionen, die uns aktuell umgeben sowie in historischen Kontexten.

Farben in Kleidung werden in verschiedenen Epochen und Kulturen sehr unterschiedlich definiert und ihnen werden Symbole und emotionale Assoziationen zu geschrieben. Viele Bedeutungen haben mit technischen Neuerungen oder vorgegebenen Moden und Ritualen zu tun, die wir heute nicht mehr so stark wahrnehmen. Bei genauer Betrachtung dieser komplexen Bedeutungen kann man allerdings erstaunliche Bezüge und Möglichkeiten entdecken, die man als Gestalter*innen besonders einsetzen kann.

Die Beziehungen zwischen Farbe, Kleidung und Körper sind besondere, daher möchten wir uns in diesem Projekt mit ihnen beschäftigen. In experimentellen und hands-on Formaten sensibilisieren wir unsere Farbwahrnehmung und arbeiten mit Farbe als bewusst eingesetztem Gestaltungsmittel.

Ziel des Entwurfsprojektes sind zwei bis drei monochrome Outfits. Das Projekt beinhaltet eine viertägige Exkursion nach Antwerpen und ein experimentelles Fotoshooting zu Farbwahrnehmung.

Photos: Martin Brown

Talents: Anne R. und Lesley / Seeds Management

Designs: Linn Falk, Lina Nix, Malene Specht

Lina Nix - MEN’S TAILOR Eine ironische Dekonstruktion

Quelle: Fynn Stoldt @fynn.stoldt

Meine Kollektion untersucht die Männermode als Zeichen von Macht, Hierarchie und Tradition. Elemente wie Anzug, Hemdkragen und Zylinder sind nicht nur Stilfragen, sondern visuelle Symbole für Autorität. Doch was passiert, wenn wir diese überdimensionieren oder weiblich gelesene Körper sie tragen? Durch Übertreibung – riesige Knöpfe, dominante Kragen, übergroße Zylinder – entlarve ich die Inszenierung von Männlichkeit. Meine Arbeit ist eine spielerische Auseinandersetzung mit Geschlechtercodes. Wenn Mode ein Mittel der Machtdemonstration ist, warum sollten wir ihre Symbole nicht neu definieren? Ich lade dazu ein, Herrennmode als wandelbares Narrativ zu begreifen. 

Foto : Fynn Stoldt @fynn.stoldt
Hair und Make up Alina @tupalovaalina
Model : Lina Nix @lina.nix 

Yannic Pretzlaff - Constructed Comfort

Quelle: Mateo Cidras @mateaocidras

Constructed Comfort explores clothing as a protective layer balancing concealment and exposure. Two fits reflect dynamic urban situations, merging sculptural aesthetics with functionality.

The collection contrasts natural and synthetic materials: technical fabrics provide stability, while natural fibers ensure comfort. Loose cuts and precise details adapt to urban life.

Constructed Comfort incorporates neoprene, snap buttons, elastic bands, self-laminated textiles, and metal elements. Sound and texture play a key role: rustling, durable surfaces meet softer structures, enhancing the sense of protection and flexibility. The result is a collection where clothing is not only visual but also an acoustic and tactile experience.

model @st.erry 
model @santanabellas 
model @milashaller

photographer @noahiismail
additional work y.p.

Malene Specht - Sensitive Authority

Quelle: Mateo Cidras @mateaocidras

SENSIBLE AUTORITÄTEN - Schutz & Verletzlichkeit – Eine Farbexploration im Spannungsfeld von Autorität und Sensibilität

Diese Kollektion erforscht das Zusammenspiel von Farbe, Form und Charakterbildung mit dem Ziel, monochrome Outfits zu kreieren, die zwischen Autorität und Sensibilität wechseln. Inspiriert von der Farbtheorie, wird die symbolische Bedeutung von Farbtönen genutzt, um kontrastreiche Persönlichkeiten zu entwickeln: Die Tiefe und Schwere von Marineblau als Zeichen von Macht, Autorität und Ernsthaftigkeit steht im Dialog mit der Leichtigkeit von Mintgrün und Rot, die Naivität, Verletzlichkeit und emotionale Intensität repräsentieren.

Der bewusste Einsatz von Monochromie verstärkt die Charakterzüge der einzelnen Figuren, während die textilen Strukturen Schutz und Verletzlichkeit gleichermaßen thematisieren. Voluminöse Silhouetten, feste Materialien und übergroße Mäntel suggerieren eine schützende Barriere, während feine, fragile Elemente und Farbkontraste eine emotionale Öffnung andeuten. Das Projekt bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Mode, Psychologie und Performance und hinterfragt die Rolle von Kleidung als Ausdrucksmittel von Stärke und Unsicherheit.

Foto: Mateo Cidras @mateaocidras
Models: @sinead.aoife @maitreboulanger @felixwoeller @izecis 

Milas Haller

Quelle: @milashaller

A collection that captures the quiet melancholy of small town aesthetic—where homewear meets outerwear, and muted tones are disrupted by subtle yet striking contrasts. Worn-in textures and lived-in details reflect a sense of nostalgia, stillness, and the feeling of being seen yet unseen.

Fotograf: @milashaller; Designer: @rellharennstall, Model: @kiromoe

Lehrende

Prof. Valeska Schmidt-Thomsen, KM Teresa Fagbohoun, LB Janja Maidl, LB Frederik Britzlmaier, Stefan Hipp (Schnittkonstruktion), Julia Kunz (Siebdruck und Färben), Dorothée Warning (Fertigung)