Prof. Dr. Christine Hoppe
Kurzvita
Seit April 2023 ist Christine Hoppe Juniorprofessorin für Musikwissenschaft|Gender an der Universität der Künste Berlin. Nach ihrem Studium der Deutschen Sprache und Literatur sowie der Musikwissenschaft in Rostock und an der Pariser Sorbonne IV ((Magisterarbeit im Fach Deutsche Literatur bei Prof. Dr. Helmut Lethen & Prof. Dr. Moritz Baßler) war sie zunächst als wissenschaftliche Hilfskraft in Rostock tätig, bevor sie zwischen 2008 und 2022 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Historische Musikwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen forschte und lehrte. Hier entstand auch ihre Dissertation „Der lange Schatten Paganinis: Virtuosität in den Kompositionen Heinrich Wilhelm Ernsts“ (2012), für die sie den Preis des Stiftungsrats der Universität Göttingen erhielt. 2016/17 war sie Vertretungsprofessorin für Kulturelle Musikwissenschaft (2016/17) an der Universität Göttingen, zwischen 2019 und 2022 zudem als Lehrbeauftragte an der Universität Kassel (2019–2022) tätig.
Christine Hoppe blickt aus einer kulturwissenschaftlich offenen Perspektive auf Musik: Für sie bedeutet Musik weitaus mehr als Klang und Komposition – sie versteht musikbezogene Praktiken als soziale und kulturelle Begegnungsräume, in denen künstlerische Schöpfungen und alltägliche Erfahrungen gleichermaßen verhandelt werden. Musik ist für sie Ausdruck und Resonanz von Zeit und Gesellschaft, Bühne für Identitätsfindungen und Spiegel gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse.
Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Erforschung von Gender in musikalischen Aufführungen, insbesondere im Kontext historischer Streichquartettpraxis. Sie untersucht, wie Geschlecht und Identität in Ensembles, Aufführungssituationen und Repertoire sichtbar werden und wie diese Aspekte die Wahrnehmung und Entwicklung musikalischer Praktiken prägen.
Ihr Forschungsinteresse gilt zudem der Virtuosität und Interpretationspraxis, den Verflechtungen von Gender und Race, sowie der Musikgeschichtsschreibung als dynamischem „Verhandlungsort“ gesellschaftlicher Fragen. Besonders fasziniert sie die körperliche Dimension des Musizierens und die musikalische Alltagsgeschichte – die leisen wie die lauten Geschichten, die sich in und hinter den Noten verbergen.
Anmeldung zu Sprechzeiten finden Sie hier.
Internationale Tagungen/ eigene Projekte
2025:
- gemeinsam mit Dr. Henrike Rost, ÖAW Wien: Internationale Tagung Musikalische Praktiken – Soziale Taktiken. Zugehörigkeit und Gemeinschaftsbildung, Abgrenzung und Marginalisierung (UdK Berlin, 25.-27.09.2025, gefördert von der DFG) Musikalische Praktiken – Soziale Taktiken – Universität der Künste Berlin
2019:
- Gemeinsam mit Sarah Avischag Müller (Universität Göttingen): Internationale Tagung Musik im Körper – Körper in der Musik (Universität Göttingen, 4.–6.9.2019, gefördert vom MWK Niedersachsen) 4.–6. September 2019: Musik im Körper – Körper in der Musik. Körper an der Schnittstelle von musikalischer Praxis und Diskurs. Internationale Tagung - Georg-August-Universität Göttingen
2015:
- Internationalen Tagung Der lange Schatten Paganinis. H.W. Ernst und das Phänomen Virtuosität im Spannungsfeld von Produktion – Reproduktion – Rezeption (Universität Göttingen, 19.–20.11.2015, gefördert u.a. vom MWK Niedersachen) 19.-20. November 2015: Tagung "Der lange Schatten Paganinis. H.W. Ernst und das Phänomen Virtuosität im Spannungsfeld von Produktion - Reproduktion - Rezeption" - Georg-August-Universität Göttingen
Funktionen
| seit 01/2024 | Gemeinsam mit Dr. Christoph Müller-Oberhäuser: Leitung des Tutorienprojekts der Fachgruppe Musikwissenschaft. |
| seit 10/2023 | Mitglied im Institutsrat MMKM (Musikwissenschaft, Musiktheorie, Komposition, Musikübertragung) der UdK. Stellvertretendes Mitglied in der Kommission für Chancengleichheit der UdK. Stellvertretendes Mitglied des Prüfungsausschusses Lehramt GS und ISS/Gym der UdK. |
| seit 04/2023 | Stellvertretende Fachgruppensprecherin der FG Musikwissenschaft der UdK. Mitglied in der AG Frauenfördergelder der Fakultät Musik an der UdK Berlin. Koordination und Betreuung der Lehrbeauftragten im Fachbereich Musikwissenschaft. |
10/2023 – 09/2025 | Stellvertretendes Mitglied in der Kommission für Chancengleichheit der UdK |
Publikationen
Monographie
| 2014 | Der Schatten Paganinis. Virtuosität in Kompositionen Heinrich Wilhelm Ernsts (1814–1865). Mit einem Verzeichnis seiner Werke. Hildesheim: Olms (= Göttingen studies in musicology, Bd. 5) |
Herausgaben
| 2021 | (mit Sara Avischag Müller) Musik im Körper – Körper in der Musik | Music in the Body – Body in Music. Hildesheim: Olms (= Göttingen studies in musicology, Bd. 10). |
| 2018 | (mit Melanie von Goldbeck und Maiko Kawabata) Exploring Virtuosities: Heinrich Wilhelm Ernst, Nineteenth-Century Musical Practices and Beyond. Hildesheim: Olms (= Göttingen studies in musicology, Bd. 10). |
| 2015 | (mit Melanie von Goldbeck) Begegnung – Vermittlung – Innovation. Annäherungen an Musik- und Kompositionspraktiken im Europa des 19. Jahrhunderts. (= Bericht zum 15. Internationalen Kongress der Gesellschaft für Musikforschung „Musik|Musiken. Strukturen und Prozesse“, Göttingen 2012. Sektion Freie Referate, Bd. 1). Göttingen: Universitätsverlag. |
Aufsätze
| 2024 | „Imagined Virgin and Consecrated Genius on Stage. : Schubert's Ave Maria and the Bodily (Re)Presentations of Instrumental Virtuoso." In: Women’s Agency in Schubert’s Vienna (= Vienna Schubert Studies, Vol. 1). Hrsg. von Andrea Lindmayr-Brandl, Birgit Lodes und Melanie Unseld. Wien: Austrian Academy of Science Press, S. 307-336. |
| 2024 | „Zwischen Tradition, Ehrerbietung und Abgrenzung. Joseph Joachim als Virtuose, Interpret und Komponist im Spiegel früher Widmungskompositionen.“ In: Joseph Joachim – Identities/Identitäten. Hrsg. Von Katharina Uhde & Michael Uhde. Hildesheim: Olms, S. 35-55. |
| 2021 | „Das Spezifische im Allgemeinen? Auf der Suche nach dem Lehrer Joseph Böhm in Techniken, Lehrmethoden, Lehrwerken und Widmungskompositionen seiner Schüler.“ In: Konservatoriumsausbildung von 1795 bis 1945. Hrsg. von Annkatrin Babbe und Volker Timmermann. Hildesheim: Olms S. 189–208. |
| 2020 | (zusammen mit Sarah Avischag Müller, i. V.) „Musik im Körper. Körper in der Musik. Vorwort“. In: Music in the Body – Body in Music. Körper an der Schnittstelle von musikalischer Praxis und Diskurs. Hildesheim: Olms (= Göttingen studies in musicology, Bd. 10), S. 9–26. |
| 2018 | „Ernst's Concepts of Virtuosity”. In: Exploring Virtuosities: Heinrich Wilhelm Ernst, Nineteenth-Century Musical Practices and Beyond. Hrsg. von Christine Hoppe, Melanie von Goldbeck und Maiko Kawabata. Hildesheim: Olms, S. 33–51. |
| 2018 | Notes on the Compositions (Appendix). In: Exploring Virtuosities: Heinrich Wilhelm Ernst, Nineteenth-Century Musical Practices and Beyond. Hrsg. von Christine Hoppe, Melanie von Goldbeck und Maiko Kawabata. Hildesheim: Olms, S. 395–403. |
| 2017 | (mit Julian Heigel und Andreas Waczkat) „‘es liegt also für das Gebiet der Musikwissenschaft eine aus der Vergangenheit in die Gegenwart wirkende Verpflichtung in Göttingen vor‘. Zur Gründungsgeschichte des Göttinger Musikwissenschaftlichen Seminars“. In: Musikwissenschaft 1900–1930. Zur Institutionalisierung einer jungen akademischen Disziplin. Hrsg. von Wolfgang Auhagen, Wolfgang Hirschmann und Tomi Mäkelä. Hildesheim: Olms, S. 162–181. |
| 2017 | (mit Inna Klause und Andreas Waczkat) „Musik“. In: Geschichte Niedersachsens, Band 4: Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Hrsg. von Stefan Brüdermann. Göttingen: Wallstein, S. 1231–1266. |
| 2015 | „‘Zur freundlichen Erinnerung an...‘ – Stammbucheinträge als Quellen für das kompositorische Schaffen Heinrich Wilhelm Ernsts“. In: Begegnung – Vermittlung – Innovation. Annäherungen an Musik- und Kompositionspraktiken im Europa des 19. Jahrhunderts. (= Bericht zum 15. Internationalen Kongress der Gesellschaft für Musikforschung "Musik|Musiken. Strukturen und Prozesse", Göttingen 2013 / Sektion Freie Referate, Bd. 1). Hrsg. von Christine Hoppe und Melanie von Goldbeck. Göttingen: Universitätsverlag, S. 31–48. |
| Druck i.V. | (mit Eva-Maria van Straaten) „Musik beschreiben, besprechen, erklären. Ein Vorwort“. In: Musik beschreiben, besprechen, erklären (= Kompendien Musikwissenschaft 4). Hrsg. von Anne Jostkleigrewe und Andreas Waczkat. |
| Druck i.V. | „Sprechen über Musik“. In: Musik beschreiben, besprechen, erklären (= Kompendien Musikwissenschaft 4). Hrsg. von Anne Jostkleigrewe und Andreas Waczkat. |
KONZERT- UND PROGRAMMPUBLIKATIONEN MIT WISSENSCHAFTSBEZUG, kleinere Beiträge
2026:
- (mit Christoph Müller-Oberhäuser) „Musicology in a minute – Videotutorials für die Historische Musikwissenschaft“ in: Digitale Ensembles in der künstlerischen Lehre . Abschlussbericht InKüLe - Innovationen für die künstlerische Lehre.
2025:
- Programmhefttext & Konzerteinführung Silenced Black Voices. 6. Philharmonisches Konzert, Duisburger Philharmoniker, 22. & 23.1.2025, mit Brandon Keith Brown, Taylor Raven & Romuald Grimbert-Barré (https://duisburger-philharmoniker.de/DP16cms2/wp-content/uploads/2025/01/PhilKo06-Prog-web.pdf)
2025:
- Einleitung in: „We’ll make this old world new” – Musikwissenschaft meets Musica inaudita. Seminar-Abschlusskonzert, 27.1.1025 (https://www.udk-berlin.de/veranstaltung/musica-inaudita-4/)
2024:
- Programmheft zum Konzert Isabella Faust: Bach Partiten und Sonaten. Beethoven-Fest Bonn, 12.9.2024 (https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/isabelle-faust-bach/363?openBooklet=true)
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