crescendo 2025: InnenSaiten
Eröffnungskonzert 2025 – crescendo
Giovanni Antonini dirigiert das Symphonieorchester der UdK Berlin.
Fanny Hensel: Ouvertüre C-Dur
Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 105 B-Dur „Sinfonia concertante“
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“
Jona Schibilsky, Violine / Yo Kitamura, Violoncello / Jasmin Werner, Oboe / Başak Kömürcügil, Fagott / Symphonieorchester der UdK Berlin / Giovanni Antonini, Leitung
Mit einem Bogen um das Jahr 1800 eröffnet crescendo2025 und präsentiert Solistisches, Orchesterklang, Heroisches und Lyrisches. Fanny Hensels Komponieren könne „nie mehr als Zierde“ sein, bekräftigte ihr Vater und vertrat damit die Meinung von vielen, vorwiegend männlichen, Zeitgenossen; auf dieses Vorurteil stießen Komponistinnen des 19. Jahrhunderts immer wieder und wurden so in vielversprechenden Karrieren behindert. Vielleicht hätte Fanny es unter gleichen Bedingungen zu ähnlichem Weltruhm bringen können wie ihr Bruder Felix Mendelssohn Bartholdy? Zumindest in der Rezeption und dem Wieder-Entdecken ihrer Musik versuchen aktuelle Forschung und Programmintendanzen das Unrecht zu revidieren und Komponistinnen mehr Gehör zu verleihen. Bei der Eröffnung erklingt Hensels Ouvertüre C-Dur, ein etwa 10-minütiges Stück für Orchester, das sich wie ein frühlingshafter Sonnenaufgang entfaltet und mit einem harmonisch interessanten Dialog zwischen Streichern und Holzbläsern anderen Romantikern der Zeit in nichts nachsteht.
In der zur Entstehungszeit 1792 sehr populären Gattung der Sinfonia concertante wetteifern in einem sinfonischen Format Soloinstrumente mit dem ganzen Orchester – bei Haydn sind es nunmehr vier Solostimmen, die sich ins Wechselspiel mit einander und dem Orchester begeben. Harmonische Tuttiklänge geben den eingängigen Melodien einen reichen Klangteppich, der den Zuhörenden zu schwelgerischen Träumereien verleitet.
Den Abschluss markiert die oft gespielte 3. Sinfonie von Beethoven, deren Beiname „Eroica“ ein anderes Heldentum anklingen lässt: Zunächst wollte der von der französischen Revolution begeisterte Beethoven sie Napoleon widmen, zog die Widmung aber nach dessen „Selbstkrönung“ zum Kaiser zurück. In der Musik wiederum können die Anleihen französischer Revolutionsmusik erahnt werden; Staccato und aufbäumende Dynamiken reißen jeden Zuhörenden mit, und der Trauermarsch im zweiten Satz ist für mehr als einen Gänsehaut-Moment prädestiniert.
Das Symphonieorchester der UdK Berlin spielt unter der Leitung von Giovanni Antonini, der als Gründer und Leiter des weltberühmten Barockensembles Il Giardino Armonico eine besonders hörenswerte Interpretation der Sinfonia concertante verspricht.
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https://udk-berlin.de/crescendo
Info
Künstlerisches Betriebsbüro der Fakultät Musik
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