SCHAU25 – Rundgang

KI Artwork von Titia Grefe, basierenden auf einer Fotografie von Nikolaus Brade

Eine Inszenierung zwischen Mode, Protest und kollektiver Sichtbarkeit zum Rundgang 2025

Sommersemester 2025. Das Eis schmilzt, der Schweiß tropft und die Budgets werden knapp.

Entsprechend der Haushaltskürzungen des Berliner Senats wird die traditionelle SCHAU gestrichen. Im Rahmen des Rundgangs 2025 der Universität der Künste Berlin formuliert das Institut für experimentelles Bekleidungs- und Textil Design der Fakultät Gestaltung erstmals ein neues Format:

SCHAU25 ist kollektives Experiment, eine performative Rauminstallation und eine Protestgeste zugleich. Als Reaktion auf die äußeren Umstände und die drängenden Fragen der Zeit und der Branche.

Was bleibt schon von einem flüchtigen Modenschaufenster in Zeiten weltpolitischer Turbulenzen, lokaler Haushaltskürzungen und sinkender finanzieller und kultureller Möglichkeiten für unsere Absolvierenden?

Als künstlerischer Akt entfaltet sich SCHAU25 als multidimensionale Veranstaltung über mehrere Ebenen des Universitätsgebäudes: Durch Inszenierungen mit Körper, Material, Raum und Publikum schafft SCHAU25 eine dichte, immersive Umgebung, die bewusst zwischen analoger Erfahrung und digitaler Aufmerksamkeit spielt. Die Studierenden zeigen ihre Semester- und Abschlussarbeiten im Dialog mit einem Publikum aus Industrie, Presse und
Öffentlichkeit. So erhoffen wir uns nicht nur Bilder, sondern auch Sichtbarkeiten zu produzieren.

SCHAU25 verweigert sich einer konventionellen Modeinszenierung – stattdessen wird der Entstehungsprozess selbst offengelegt. Pre-Production, Hair & Make-up, Aufbau, Kameras, Models – all das ist nicht Backstage, sondern Teil der Inszenierung. Der immense Arbeitsaufwand wird so ebenso thematisiert wie die strukturellen Bedingungen, unter denen Modeproduktion heute stattfindet.

Was braucht es heute, um Mode zu produzieren? Wer sollte anwesend sein? Welche Rolle spielt die analoge Erfahrung im Gegensatz zu ihrer digitalen Interpretation?

SCHAU25 untersucht das Potential für Netzwerkbildung, virale Verbreitung und die Macht des Kollektiven. Individuelle Projekte werden integriert und doch eine klare gemeinsame Haltung transportiert. Wer weiß um den Arbeitsaufwand hinter den Kulissen? Wie hoch sind die Kosten für die Erstellung des Bildes? Und wer braucht es, um es wahrzunehmen?

SCHAU25 ist Einladung und Kritik, Experiment und Bühne, Inszenierung und Reflexion, Kampagne und Demonstration. Für Raum, für Mittel und für selbstermächtigte Gestaltung. Was steht auf dem Spiel?

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