Wolfgang Ranft

„Heute denken - morgen fertig“. Die Künstlertheorie von Martin Kippenberger zur Vermittlung von Kunst

Das Forschungsvorhaben will eine Künstlertheorie zu Martin Kippenberger (1953-1997) re/konstruieren. Die diesem Vorhaben zu Grunde liegende These lautet, dass Kippenberger konzeptionell gearbeitet und sowohl seine Arbeitsweisen als auch seine Rolle als Künstlerpersönlichkeit theoretisch reflektiert hat. Die Untersuchungen zur Künstlertheorie erfolgen anhand der Begriffe der künstlerischen Persönlichkeit, der künstlerischen Arbeitsweisen und der inhaltlichen Themenkomplexe in Verbindung mit dem gesamten Oeuvre seiner Kunstproduktion. ‚Rekonstruktion’ wird dabei verstanden als Nachvollzug und Interpretation seiner künstlerischen Gedankengänge, und ‚Konstruktion’ als Strukturierung seines divergenten künstlerischen Denkens. Die so gewonnene Künstlertheorie wird aus heutiger Sicht in den 80/90er Jahren in Deutschland verortet. Jeweils im Anschluss an einzelne Kapitel werden aus der Künstlertheorie Ansätze für eine zeitgemäße Vermittlung von Kunst entwickelt.
Im Rahmen der Pilotphase der Graduiertenschule werde ich künstlerische Arbeitsweisen von Martin Kippenberger, wie die des Scheiterns, daraufhin untersuchen, wie sie vom Künstler in den verschiedenen Bereichen wie Malerei, Musik und Selbstdarstellung eingesetzt wurden und welche Überschneidungen und Differenzierungen sich hinsichtlich ihrer Wirkungen in den unterschiedlichen Metiers ergeben. Die Ergebnisse werden dann in Verbindung mit dem Vermittlungskonzept dargestellt und zusammen mit Dokumentationsmaterial aus der Unterrichtspraxis präsentiert.

Geboren 1970 in Heitersheim, 1995-2000 Studium Lehramt in den Fächern Kunst, Chemie und Sport, 2000-2002 Referendariat am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Schwäbisch Gmünd, 2002-2005 Lehrtätigkeit an der Realschule in Feuerbach (Stuttgart), 2005-2007 Lehrtätigkeit an der Nikolaus-August-Otto Oberschule in Steglitz-Zehlendorf (Berlin), 2008 Lehrauftrag am Institut für Kunstdidaktik und Ästhetische Erziehung der Universität der Künste Berlin, Professur Ana Dimke. Seit Januar 2009 Stipendiat der Graduiertenschule der UdK Berlin.