Ina Driemel

Promotionsprojekt

Inszenierte Jugend – Analyse eines Konstrukts in der Theaterpädagogik (1982–2012)

Zentraler Gegenstand des Forschungsvorhabens sind Jugendbilder in der Theaterpädagogik. Das Material der Analyse sind Videoaufzeichnungen von Theateraufführungen des »Bundeswettbewerbs Theatertreffen der Jugend« der Berliner Festspiele im Zeitraum 1982-2012.

Im Zuge der Etablierung von Pädagogik, Psychologie und Soziologie Anfang des 20. Jahrhunderts wird ‚die Jugend‘ als soziale Kategorie und diskursives Konstrukt hervorgebracht. Zugleich produziert der Wissenschaftsdiskurs eine Fülle an Wissen über ‚die Jugend‘ wie auch zahlreiche Bilder, die sich in die Gesellschaft eingelagert haben und denen ein Wahrheits- und Allgemeinheitsanspruch zuteil wird. Das Wissen und die Vorstellungen von ‚der Jugend’ gründen auf einer generationalen Perspektive und einer Fremdthematisierung.

Von der Annahme ausgehend, dass auch im künstlerisch-pädagogischen Kontext Jugend konstruiert wird, erfolgt eine Analyse theaterpädagogischer Inszenierungen mit Jugendlichen. Die Inszenierungen werden daraufhin befragt, welche Vorstellungen (Bilder) von Jugend diese zu erkennen geben und von welchen Diskursen diese gerahmt sind. 

Die Arbeit betrachtet Theaterpädagogik als Diskursbeteiligte und Produzentin von Wissen und basiert auf der These, dass sich in den Inszenierungen ein von den Wissenschaften unterscheidbares, „anderes Wissen“ (Busch 2016) ausmachen lässt. Gefragt wird u.a.: Inwiefern vermag die Theaterkunst diskursive Wissensordnungen zu über- und ‚zu zerschreiben’ und mittels ästhetischer Strategien und Verfahren Bilder zu destabilisieren bzw. zu „verUneindeutigen“ (Engel 2003)?

Vita

Studium der Sozialen Arbeit im Schwerpunkt Ästhetik und Kommunikation/Kultur- und Medienarbeit an der Hochschule Neubrandenburg und Studium der Theaterpädagogik an der Universität der Künste Berlin. 2007-2012 hauptberuflich tätig als selbständige Theaterpädagogin und Lehrbeauftragte an Hochschulen; 2012- 2013 Mitarbeiterin bei den Bundeswettbewerben der Berliner Festspiele; WiSe 2013/14 - WiSe 2014/15 Lehrkraft für besondere Aufgaben (Schwerpunkt Theaterpädagogik) an der Hochschule Coburg.

Publikationen

„Nicht suchen, sondern finden“, in: wissenderkuenste.de, Onlinepublikation des Graduiertenkollegs „Das Wissen der Künste“, Nr. 4 „das Provisorische“, November 2015, URL: http://wissenderkuenste.de/#/text/nicht-suchen-sondern-finden-die-arbeitsecke-als-provisorium/.

Vorträge

05. 2015 "Improvisieren und Üben. Die Arbeitsecke"; Symposium: alles bleibt anders...Handwerk als Gestaltung. Gestaltung als Handwerk,  im Rahmen des designcampus open, Hochschule Coburg

Lehrveranstaltungen

WiSe 2014/15 "(Lebens-)Geschichten on stage", Studiengang Soziale Arbeit, Schwerpunkt Kultur-Ästhetik-Medien, HS Coburg

WiSe 2014/15 "Kulturelle Bildung am Übergang", Studiengang Early Education, HS Neubrandenburg

SoSe 2014 "Die Kunst des Vortrags", Studiengang Soziale Arbeit, Schwerpunkt Kultur-Ästhetik-Medien, HS Coburg

SoSe 2013 - WiSe 2014/15 "Ressourcenorientierte und kreative Biographiearbeit", Studiengang Soziale Arbeit, ASH Berlin