Ruth Sonderegger am DFG-Graduiertenkolleg

Lecture von Ruth Sonderegger in der nGbK

Ruth Sonderegger: Zum Gemeinplatz, Kunst sei emanzipatorisch
Sonntag, 10. Dezember 2017, 18.00 Uhr 

Neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK)
Im Veranstaltungsraum, 1. OG 

Gegenwärtige Theoretiker_innen der ästhetischen Emanzipation, insbesondere Gayatri Chakraworty Spivak und Jacques Rancière, beziehen sich zentral auf die ästhetischen Erziehungsprojekte der europäischen Aufklärung. Ich versuche diese Rückgriffe zu verstehen, indem ich einige Bausteine für eine Genealogie des Denkens der ästhetischen Befreiung zusammen trage: als einer Geschichte, in der häufig die Gewalt den Sieg davon trägt.

Begrüßung und Moderation Prof. Dr. Kathrin Busch 

Veranstaltungssprache: Deutsch

Quelle: Neue Gesellschaft für bildende Kunst / DFG-Graduiertenkolleg "Das Wissen der Künste"

Workshop am DFG-Graduiertenkolleg "Das Wissen der Künste"

Workshop mit Ruth Sonderegger: Ästhetik und Politik
Montag, 11. Dezember 2017, 10.00 – 14.00 Uhr

Der Workshop knüpft an das Thema der Lecture in der nGbK vom 10. Dezember an.
(Für Mitglieder des DFG-Graduiertenkollegs "Das Wissen der Künste" und eingeladene Gäste)

Veranstaltungssprache: Deutsch

Ringvorlesung "KÜNSTE DEKOLONISIEREN. Ästhetische Praktiken des Lernens und Verlernen"

Ruth Sonderegger: Ästhetik und Kunsttheorie als koloniale Projekte 
11. Dezember 2017, 18.00 - 20.00 Uhr

Universität der Künste, Berlin Hardenbergstr. 33, 10623 Berlin - Raum 158 

Meine Überlegungen sind getragen von der Überzeugung, dass viele der bis heute dominanten kunsttheoretischen Vorannahmen aus der Gründungszeit der Disziplin der Ästhetik im 18. Jahrhundert stammen. Das heißt, dass sie im Projekt des kolonialen, sich von England aus industrialisierenden Kapitalismus verwurzelt sind. Vor diesem Hintergrund lautet meine These, dass man ein einseitiges Bild gegenwärtiger ästhetischer Praktiken befördert, wenn man sich der Gründungsgeschichte der Ästhetik verschließt. Eine nähere Beschäftigung mit den ästhetischen Diskursen des 18. Jahrhunderts macht hingegen nicht nur deutlich, wie sich die Kolonialität in den ästhetischen Diskurs eingeschrieben hat, sondern auch, gegen welche ästhetischen Alternativen und Widerstände die Ästhetik als Disziplin entwickelt worden ist.

Moderation: Georg Dickmann

Veranstaltungssprache: Deutsch

Biografie

Ruth Sonderegger ist Professorin für Philosophie und ästhetische Theorie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihre Forschungsfelder sind: Geschichte der Ästhetik, kritische Theorien und Theorien des Widerstands. Letzte Buchpublikationen: Art and the Critique of Ideology After 1989 (hg. mit E. Birkenstock, M. Hinderer und J. Kastner), Bregenz/Köln, 2013; Pierre Bourdieu und Jacques Rancière. Ästhetisches Regime oder ästhetische Disposition? (hg. mit J. Kastner), Wien, 2014; Spaces for Criticism. Contemporary Art Discourses (hg. mit P. Gielen, Th. Lijster, S. Milevska); Foucaults Gegenwart. Sexualität – Sorge – Revolution (Ko-Autorinnen: G. Ludwig and I. Lorey), Wien: transversal texts 2016.