Prof. Dr. Grit Köppen
Kurzvita
Grit Köppen ist in Berlin ausgebildete Theaterwissenschaftlerin, Kulturwissenschaftlerin und Afrikawissenschaftlerin. In Äthiopien studierte sie an der Addis Ababa University Theatre Arts und in Korea an der Korea University International Relations, Postcolonial Art History und Sociology.
Nach ihrem Studium war sie als Dramaturgin, Co-Regisseurin und Performerin tätig und arbeitete häufig in transkulturellen und internationalen Produktionszusammenhängen. Sie promovierte 2017 zu transkulturellen künstlerischen Produktionsprozessen im Theater mit dem Buch „Performative Künste in Äthiopien: postkoloniale Artikulationen und internationale Kulturpolitik“. In ihrem zweiten Buch „Dekoloniale Ästhetiken im zeitgenössischen Theater“, das 2025 bei Theater der Zeit erschien, entwirft Grit Köppen eine Theorie der Ästhetik des Aufruhrs und der Ästhetik der Transgression auf Basis einer dramaturgischen Analyse zeitgenössischer Theatertexte frankophoner Bühnenautor*innen wie Dieudonné Niangouna, Marie N´Diaye, Aristide Tarnagda, Hakim Bah, Julien Bissila, Sedjro Houansou, Eva Doumbia und Marie-Luise Mumbu.
Ihre theaterwissenschaftliche Arbeit stellt Grit Köppen regelmäßig im Kulturbetrieb zur Disposition, so zuletzt beim Spielart Festival (München), beim Africologne Festival (Köln) oder bei Deutschlandfunk Kultur. Derzeit erarbeitet sie die Lecture Performance „Aufruhr im Süden: Dekoloniale Ästhetiken“ in Zusammenarbeit mit Rakiyat Rasheed, Vandross Diogo Valeria Alage und Luisa-Charlotta Garbe für den Roten Salon der Volksbühne Berlin.
Grit Köppen war 2017 bis 2018 Postdoktorandin am Graduiertenkolleg Das Wissen der Künste der Universität der Künste Berlin. Anschließend verantwortete sie von 2018 bis 2021 als Studienleiterin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) die Drehbuchakademie.
Sie lehrt seit 2017 an der UdK Berlin im Fachbereich Szenisches Schreiben Postkoloniale Theorie, Dekoloniale Ästhetiken, Gegenwartsdramatik, analytische Dramaturgie, Aufführungs-, Theatertext- und Inszenierungsanalyse, psychologischen Realismus und leitete zusammen mit Paul Brodowsky die Performative Schreibwerkstatt an.
2021/22 und seit April 2024 ist sie Gastprofessorin für den Lehrstuhl Theorie und Geschichte des Theaters an der Fakultät Darstellende Kunst der UdK Berlin. In diesem Kontext verantwortete sie die Vorlesungen für Studierende aus den Fachbereichen Schauspiel, Szenisches Schreiben, Bühnenbild, Kostümbild, Theaterpädagogik und Theater auf Lehramt. Dazu zählten bislang die Vorlesungen: „Eine andere Moderne: Theater des 20. Jahrhunderts im Spannungsfeld von Kolonialismus, Rassismus, Widerstand und Protestkultur“; „Ästhetische Umbrüche im Theater des 20. Jahrhunderts mit Fokus auf die europäischen Avantgardebewegungen“; „Regie: Theorie und Positionen“ und aktuell „Zeitgenössische Regie-, Text- und Inszenierungsstile im Stadt- und Staatstheater“.
An der UdK realisierte sie interdisziplinäre Kunstprojekte in Kooperation mit Sivan Ben Yeshai, Hans Peter Kuhn, Morgane Neplaz, Valentina Primavera u.a. an der Schnittstelle von Performance/Körper/Musik sowie Text/Raum. 2026 leitet sie zusammen mit der Politikwissenschaftlerin Jill Philine Blau das „Commoning Art Labor“ und arbeitet künstlerisch-theoretisch zu Commons.
Derzeit forscht Grit Köppen zu „Regie-Positionen von Frauen am Theater der 2020er Jahre“ und arbeitet dazu mit Yael Ronen, Luise Voigt, Mateja Koleznik, Katrin Plötner, Anita Vulesica und anderen Künstler*innen zusammen. Außerdem verantwortet Grit Köppen seit 2024 das Projekt „glorious women“, eine künstlerische Forschung zu soziobiographisch-feministischem Storytelling.
Zu ihren wissenschaftlichen Arbeitsfeldern gehören: Sprechtheater, Performance Art, Inszenierungsanalyse, Theatertextanalyse, Dramaturgie und Dramentheorie, Regietheorie, Performativitätstheorie, Künstlerische Forschung im Theater, Postkoloniale Theorie, Dekoloniale Ästhetiken, Gegenwartsdramatik, Afropolitane Performancekunst, transkulturelles Theater und internationale Theaterarbeit sowie Theater- und Kunstsoziologie.
Publikationen
Dekoloniale Ästhetiken im zeitgenössischen Theater, Theater der Zeit, Berlin 2025
„dekolonisieren“, Podcast Das Wissen der Künste ist ein Verb, 2021
Performative Künste in Äthiopien. Internationale Kulturbeziehungen und postkoloniale Artikulationen, transcript Verlag, Bielefeld 2017
weitere Publikationen
- Mail senden: studyguide@udk-berlin.de
- Telefon +49 30 3185 1480
- Informationen zu den Öffnungszeiten (Telefon und InfoPoint) finden Sie auf der Website des StudyGuide https://www.udk-berlin.de/service/studyguide/