Prof.in Nadira Husain

Kurzvita

Nadira Husain und Marina Naprushkina leiten als Lehrteam die Klasse für erweiterte Malerei. Sie verstehen Malerei als erweiterte Praxis, die weit über die traditionelle Malerei als Medium hinausgeht und die Konstruktion hegemonialer Narrative in Frage stellt. Husain und Naprushkina entwickeln ihre Arbeitsmethoden mit Hinsicht auf die dekoloniale Kritik und intersektionale feministische Perspektiven. Sie bringen Erfahrungen aus der gemeinschaftsbasierten künstlerischen und aktivistischen Arbeit und streben ein diskriminierungsfreies Lernumfeld an den Institutionen an.

Nadira Husain (sie/ihr) lebt und arbeitet in Berlin, Paris, im Baskenland und in Hyderabad. In ihrer Arbeit erforscht sie visuelle Formen, die mit Fragestellungen zu Postmigration, Transkulturalität und kultureller Hybridität zusammenhängen. Ihre Praxis beginnt mit der Malerei und mit dieser dort, wo sie auf heterogene Interpretationen der Kunstgeschichte jenseits der eurozentrischen Perspektive zurückgreift. Durch die Aneignung von Symbolen und Geschichten aus verschiedenen kulturellen Registern, die mit ihrem eigenen multikulturellen Hintergrund verbunden sind, folgt Husain der Logik von Assemblage, Konnektivität und Beziehungen in Form und Erzählung.

Nadira Husain stellt international aus, unter anderem mit Einzelausstellungen im Museum Mathildenhöhe Darmstadt oder dem Heidelberger Kunstverein, sowieso Präsentationen in der Bundeskunsthalle Bonn, Kunst Meran als auch mit *foundationClass auf der documenta fifteen. Zudem ist sie an selbstorganisierten Initiativen und Projekten beteiligt, die auf einem antirassistischen und intersektionalen feministischen Ethos im Kunstbereich beruhen.

Marina Naprushkina, in Minsk geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Naprushkina arbeitet meistens außerhalb institutioneller Räume und konzentriert sich auf die Bildung von Netzwerken, Strukturen und Orten, die auf Selbstorganisation basieren.

2007 gründete sie das Büro für Antipropaganda, eine Plattform für künstlerische und aktivistische Auseinandersetzung mit der Bildpolitik der Propaganda (in Belarus und außerhalb), Macht - und Gewaltstrukturen eines Nationalstaates. Naprushkina forscht an Möglichkeiten und Widerstandsformen, feministischen Narrativen, Care-Netzwerken unter Einbezug der intersektionellen und feministischen Kritik. In ihrer Arbeit greift Naprushkina auf diverse Medien, u.a. Malerei, Video und Text zurück. Im 2015 erhielt sie den Sussmann Artist Award, 2017 den ECF Princess Margriet Award for Culture. Naprushkina stellt international aus und hat an zahlreichen Biennalen teilgenommen, darunter in Kyiv (2023 und 2017), Bucharest (2012), Berlin (2011), Istanbul (2009).