Clemens Schöll, „Free as Coffee“, 2024
Animierte LED-Schilder bewerben „free coffee“. Sich kurz einen Kaffee
zu holen – dieser alltägliche Kontext ist der Rahmen für eine Auseinandersetzung
mit vielfältigen Zusammenhängen zwischen Koffeinkonsum,
Automatisierung, Arbeitsbedingungen und Freiheit.
Instruktionen leiten dazu an, sich mit einem transformierten, transparenten
Vollautomaten selbst einen Kaffee zuzubereiten und kaffeetrinkend
eine Videoarbeit anzuschauen. Die Kaffeepause, die man
dabei macht, ist der Angelpunkt der Auseinandersetzung mit Koffein
und scheinbaren Effizienzsteigerungen. Die Kaffeetrinkenden können
sich darin selbst wiederfinden: Wer profitiert von Automatisierung,
KI oder „free coffee“? Der scheinbar kostenlose Kaffee während
der Pause in der Arbeitszeit wird mit Müdigkeit in der Freizeit
bezahlt – und der scheinbar kostenlose Kaffee in der Ausstellung mit
der Aufmerksamkeit für die Kunstinstallation.
Clemens Schöll ist Meisterschüler Bildende Kunst in der Klasse von
Prof. Dr. Hito Steyerl / Mykola Ridnyi. Er ist einer der diesjährigen UdKBerlin-
Art-Award-Preisträger. neopostmodern.com; @neo_post_modern;
Mastodon/Fediverse: @neopostmodern; @tldr.nettime.org