Clara Höhre, „softshell“, 2025
Beton, Bewehrungsstahl, Textil, 110 x 40 x 25 cm
Textil, Beton und Metall wirken in kubischen Formen gegeneinander und miteinander, wobei jedes der Materialien an die Grenzen der eigenen Fragilität gebracht wird. Das textile Füllmaterial im Inneren bedingt den Beton in seiner Festigkeit und erzeugt poröse Ausbrüche, und der Beton belastet die ihn stützenden Bewehrungsstangen, die im Verhältnis zu dünnen Beinen werden.
In meinen Arbeiten beschäftige ich mich mit der Frage nach der Wesenhaftigkeit von Objekten und habe zuvor mit hauptsächlich textilen Arbeiten eine synthetische Fleischlichkeit erzeugt, wobei ich Füllmaterial in hautfarbenem Nylon zu raumspezifischen Installationen und Skulpturen zusammengesetzt habe. Dieselben textilen Elemente sind im Inneren der Arbeit „softshell“ eingegossen und bilden den Kern der Skulptur. Durch die porösen Stellen hindurch sind sie erkennbar, aber nicht mehr in ihrer ganzen Form ersichtlich. Der Beton wird zu einer schützenden Hülle und gleichzeitig zu einer Eingrenzung der textilen Elemente. Auch die Armierungsstangen wurden im selben Guss in die Skulptur integriert. Dass die drei Elemente gleichzeitig zusammenkamen, war für mich im Prozess entscheidend. Es fühlte sich an, als hätten sie den Raum miteinander verhandelt und einen Kompromiss gefunden.
Clara Höhre studiert in der Klasse von Karsten Konrad, Professor für Bildhauerei und Multimedia.