Tetiana Kornieieva, Klasse ter Heijne: Practices of Presence
In der diesjährigen Rundgang-Ausstellung präsentiert die Klasse ter Heijne Werke, die persönliche Mythologien, politische Dringlichkeiten und verkörperte Geschichten durchlaufen. Von Raumprojektionen und performativen Statements bis zu filigranen objektbasierten Installationen wird eine facettenreiche Auseinandersetzung mit Erinnerung, Fürsorge, Widerstand und Identität inszeniert. Die Ausstellung lädt ein, intime Räume von Verletzlichkeit und Transformation zu betreten, in denen Kindheitserinnerungen in Textilien und Farben festgehalten werden, Nüchternheit in wechselnden Medien dokumentiert und die Subjektivität von Migranten durch Figuren der Popkultur gebrochen wird. Auch werden institutionelle Systeme offengelegt, Protest durch Klanglandschaften ausgedrückt, normative Sprache mit Ton modelliert. Themen wie Durchlässigkeit und strukturelle Spannungen deuten auf eine zerbrochene Körperlichkeit hin, geprägt von digitaler Dissonanz und der Suche nach Subjektivität innerhalb einer verzerrten Realität.
Die Ausstellung verzichtet auf eine lineare Erzählung zugunsten einer porösen, offenen Struktur, die dieses instabile Terrain widerspiegelt. Der Raum wird zum Kollaborateur, zur Projektionsfläche und zur Bühne. „Practices of Presence“ entfaltet sich weniger als Ausstellung denn als lebendige Probe von Erinnerung, die durch Körper getragen wird, von Präsenz, die durch Brüche geprägt ist, und von Fürsorge, die durch subtile, beharrliche Gesten praktiziert wird.
Installationsansicht und Text von Furkan Kücük hier.
Tetiana Kornieieva und Furkan Kücük studieren Bildende Kunst in der Klasse von Mathilde ter Heijne, Professorin für Zeitbezogene Medien und Performance. Ein besonderer Dank geht an Danijela Pivaševic-Tenner, Leiterin der Keramikwerkstatt.