Künstlerische Arbeiten im journal 31
Hier finden Sie Informationen zu den Werken und Künstler*innen in der einunddreißigsten Ausgabe.
Der kreative Prozess ist ein Erkenntnisraum, ein bewegliches Geflecht von Idee und Zufall, von Meisterschaft und Willen, kontrolliert, aber nicht selten mit offenem Ausgang. Das Werk wird dann weniger die lineare Ausführung eines Plans, als vielmehr zu einem dynamischen Experimentierfeld, zu einem Dialog mit Material, mit Techniken, mit dem Raum, mit Gegenwart, mit einem Gegenüber. Jede künstlerische Geste steht somit zwischen Intentionalität und Kontingenz. Sie kann als ein System von Relationen verstanden werden, in dem Kontrolle, Materialität und Kollaboration unterschiedliche und aufeinander bezogene Ebenen darstellen: ein Spannungsfeld von Absicht und Entdeckung. Das entstehende Werk ist damit weder die bloße Ausführung eines Willens noch das zufällige Produkt äußerer Umstände, sondern das Ergebnis einer dialektischen Bewegung. Das Subjekt bestimmt und wird zugleich bestimmt. In dieser Perspektive wird Kollaboration zur ontologischen Bedingung des Kunstschaffens, nicht bloß zu einer ästhetischen Methode. Das Material antwortet, das Publikum vervollständigt, der Kontext verschiebt mithin die Bedeutung – jedes Element wirkt als Mit-Schöpfer. Eine Kollaboration oder auch der manchmal ausdrücklich gewollte Austausch erweitert diese Dynamik in den sozialen Raum. Das Publikum oder situative Bedingungen werden aktiven Ko-Autoren. So kann ein Kunstwerk mehr als ein Objekt sein, es kann zu einem Ereignis werden und einen Denkraum eröffnen, in dem Kontrolle, Zufall und Kooperation miteinander verschränkt sind. Kollaboration beschäftigt diese Ausgabe als Methode und als Haltung: als Bereitschaft, Kontrolle zu teilen, als Bereitschaft zum Dialog. Im Prozess als Dialog mit Material und Licht, mit Erinnerungen und Traditionen. Und mit dem Publikum, wie zu lesen ist, das ein Partner, Mentor und aktiver Förderer wird.
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Prof. Dr. Kirsten Winderlich über künstlerische Praktiken und die Qualität ästhetischer Erfahrung.
Die Stifterin Karoline Beck über Förderung von Künstler*innen durch die nach ihrem Vater benannte Stiftung Wolfram Beck.