Licht-Installation, Maße variabel, Loop, 5:38 min

Die Arbeit untersucht die Dauer des gegenwärtigen Moments – das Jetzt. Bis zu 2,7 Sek. ist die Zeitspanne, in der wir das Erlebte noch als Zeitpunkt wahrnehmen, längere Ereignisse werden als Dauer verarbeitet. In 2,7 Sek. zeichnet meine Kamera 16 Einzelbilder auf 61 cm Filmmaterial auf. Die entstandenen Bildsequenzen leuchten, einer scheinbar zufälligen Komposition folgend, immer genau 2,7 Sek. auf – zu kurz, um die jeweilige Bildsequenz zu erfassen. Ein Moment also, ein abstrakter, ausdehnungsloser Punkt, er hat wenig mit unserer Wahrnehmung zu tun. Fotografie vermittelt zwar den Eindruck, Zeit anhalten zu können, doch technische, messbare Zeit und subjektiv erlebte fallen auseinander.

Jana Pressler studiert Bildende Kunst bei Prof. Manfred Pernice.
Sie erhält den diesjährigen IBB-Preis für Photographie.
@jana.pressler