Dauerleihgabe im Deutschen Technikmuseum Berlin

Was macht ein jahrzehntelang unbeachtetes Mappenwerk aus dem Jahr 1804 im Rara-Magazin der UdK-Bibliothek zum begehrten Ausstellungsobjekt? Den Weg vom Stahlschrank im Keller des Bibliotheksgebäudes bis zur Vitrine im Deutschen Technikmuseum zeichnet ein 5 Minuten langer Film für die im Januar 2019 eröffnete umgestaltete Dauerausstellung „Schreib- und Drucktechnik“ des Deutschen Technikmuseums Berlin nach.

„Drucken von Bildern“ heißt einer der fünf Ausstellungsbereiche in der neuen Dauerausstellung „Schreib- und Drucktechnik“ des Deutschen Technikmuseums Berlin. In einer Wandvitrine wird dort erstmals die Publikation „Polyautographische Zeichnungen vorzüglicher Berliner Künstler" von Wilhelm Reuter (1768-1834) aus dem Jahr 1804 der Öffentlichkeit präsentiert. Das Mappenwerk, eine Dauerleihgabe aus der Bibliothek der Berliner Universität der Künste, enthält fünfzehn Lithografien Berliner Künstler.

Die Kuratorin Kerstin Wallbach schreibt in der Zeitschrift der Stiftung Deutsches Technikmuseum 1/2017: „Wilhelm Reuter war der erste nachweislich wichtige Förderer des Steindrucks in Berlin…. Nach Vorbild der 1803 in London erschienenen „Specimens of Polyautography“ initiierte Reuter 1804 eine Sammlung von Lithografien Berliner Künstler, zu denen auch Johann Erdmann Hummel und Gottfried Schadow gehörten.“ Das Mappenwerk existiert nur noch zweimal. Das Exemplar in der UdK-Bibliothek dürfte Reuter 1804 König Friedrich Wilhelm III eingereicht haben, wie Wallbach schreibt „zur Prüfung durch Mitglieder der Akademie der Bildenden Künste und mechanischen Wissenschaften“.