Vorgestellt: Jean Phillip Vassal "Never demolish"

Quelle: Jean Phillip Vassal

Unser Planet ist kostbar. Genauso wie alles was auf ihm seinen Platz findet. Man sollte also nachhaltig vorgehen und möglichst nichts zerstören, um neues zu erschaffen, so Vassal. Jean Phillip Vassal ist ein französischer  Architekt und Professor für Architektur und “Urban renewal” an der UdK Berlin. “Urban renewal” ist laut Vassal das Verwandeln und Weiterentwickeln einer alten Stadt zu einer neuen.

Er, seine Geschäftspartnerin Anne Lacaton und ihr Team von Architekten haben es sich zur Aufgabe gemacht, auf die Ökologie zu achten und beim Umsetzen ihrer Projekte möglichst nachhaltig zu sein. Alles, was existiert, hat Charakter, Geschichte und Bedeutung, erklärt Vassal. Dem ein Ende zu setzten, würde ein Teil der Kultur zerstören. Außerdem sei es heutzutage besonders wichtig, keine Bäume zu fällen und das, was es schon gibt, wiederzuverwenden. 

Aufgrund von dieser Vorgehensweise gewannen   Anne Lacaton und er den Pritzker  Preis, welcher der renommierteste Preis für Architekten ist.  Vassal findet es gut, dass die Jury des Wettbewerbs die Vorgehensweisen und Arbeitsprinzipien der Architekten bei der Bewertung mit in Betracht ziehen.

Jean Phillip Vassal und Anne Lacaton arbeiten zusammen in einem Team. Es gibt zwischen den Beiden keine feste Arbeitsaufteilung. Vassal schätzt die Zusammenarbeit in der Form von Debatten, Diskussionen und dem Austausch von Meinungen und Ideen. Er glaube, dass eine solche Zusammenarbeit die besten Ergebnisse bringt. 

Diese Art von Debatten praktiziert Vassal auch in seinen Unterrichtsstunden an der UdK Berlin. Er erklärt, dass er seine Klasse in dreier Gruppen aufteilt, damit die Debatten möglichst effektiv sind. Vassal sagt, dass die Studentinnen in kleineren Gruppen viel involvierter mitreden. So kann er besser auf die Student*innen eingehen. Vassal behauptet, dass die Studentinnen von Kommentaren auf ihrer Arbeit profitieren genauso wie von ihren eigenen Kommentaren    Ähnlich wie bei seiner Arbeit als Architekt, berücksichtigt er die Fähigkeiten, Ideen und Ideale der Student*innen um bei jedem individuell darauf aufzubauen. In seinem Unterricht erklärt er, gibt es viele Aspekte, die bei der Architektur, in Betracht gezogen werden müssen und an die Student*innen weitergegeben werden. Dabei gibt er auch seine eigenen Ideologien weiter, obwohl sie sich von den konventionellen Vorgehensweisen der Architektur unterscheiden

Vassal interessiert sich sehr für moderne Architektur. Er hat kein Interesse an Machtdemonstrationen, großen Firmengebäuden oder religiösen Einrichtungen. Vassal erklärt das solche Gebäude in einer Demokratie, für die Gesellschaft, nicht von Interesse sein. Daher will sich der Architekt auf Wohnhäuser konzentrieren und sieht diese als interessante Herausforderung. Er widmet seine Arbeit dem Allgemeinwohl der Gesellschaft, indem er hauptsächlich schon existierende Gebäude verbessert. Wohnhäuser mit großen Fenstern, Balkonen und Flächen mit möglichst wenig Wänden, sind typische Merkmale von Projekten des Architekten. Bei seinen Projekten achtet er darauf möglichst nachhaltig vorzugehen, um den Bedürfnisse n der Einwohner gerecht zu werden und gleichzeitig der Umwelt nicht zu schaden.

Diese Moderne findet Vassal auch in Berlin wieder. Dies motivierte Ihn umso mehr dazu an der UdK Berlin zu unterrichten. Er ist sehr froh an der UdK unterrichten zu dürfen, denn er schätzt es sehr wie die Kultur der Stadt mit den verschiedenen Künsten der UdK zusammenspielt, wodurch er weiterhin inspiriert bleibt Leider war er im letzten Jahr nur drei Mal an der UdK. Auch er ist von Corona stark beeinflusst. Obwohl Vassal sehr zufrieden ist mit den Ergebnissen seiner Schüler*innen, benachteiligt die Online-phase seinen Unterricht sehr. Wichtige Gespräche, die Vassal als essentiell  für den Prozess von Architekten bezeichnet, würden verloren gehen. Trotzdem gibt er sein Bestes. 

 

Laut Jean Philippe Vassal könnte der Pritzker-Preis ein Antrieb für die Anerkennung seines Ansatzes und seiner Haltung sein. Der Preis trägt zu seinem Hauptziel, dem Schutz der Umwelt und der Bewahrung der Kultur, bei, die mit der Sorge um die Wirtschaft, vor allem aber mit größter Feinheit und Freundlichkeit einhergehen müssen.

 

 

Text von David Rüth; tätig als FSJler in der Abteilung Presse/ Kommunikation der UdK Berlin