Antonia Mundig

Waisen eines Heims in Bantscheny im Gebiet Tscherniwzi, 2012

 Quelle: "Ukrainische Nacht" von Miron Zownir (Fotos) und Kateryna Mishenko (Texte), spector books, Leipzig, 2015

Kaddish, perhaps

Kaddisch kommt aus dem Aramäischen und bedeutet heilig.
Im Judentum ist es ein Lobpreis auf Gott - eine Aufzählung von Namen für das Unbenennbare. Bekannt wurde es als Gebet für die Verstorbenen. Dass Kaddisch als Schicksalsmelodie, Hommage oder Spurensuche über den Tod hinausweist, zeigt dieses Feature von Antonia Munding, die sich der Bedeutungsvielfalt des Gebets auf Umwegen nähert. In Gesprächen mit der Schriftstellerin Katja Petrowskaja, der Komponistin Mela Meierhans und dem Geiger Daniel Hope offenbart sich die liturgische Form als überraschende Verbindung zwischen religiösem Bekenntnis, künstlerischer Ausdrucksform und persönlicher Geschichte.

Deutschlandradio Kultur hat "kaddish, perhaps" anlässlich des Shoa-Gedenktages am 24.01.2016 gesendet.