Marie Gutbub

Tacheles Rückseite, 1995, ( https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tacheles-back1_1995.JPG )

 Quelle: Traumrune/Wikipedia (CC)

Oranienburgerstraße 54: Porträts von ehmaligen Künstlern aus dem Tacheles

 

2011 war das Ende des Tacheles nah. Nach und nach hatte das Kunsthaus seine Bars, seinen Garten, einen Teil seiner Ateliers und sogar den Zugang zu fließendem Wasser und Strom verloren. Das sagenumwobene Tacheles war nur noch ein Schatten seiner selbst geblieben.

Es war klar, dass das Tacheles keine Chancen mehr hatte gegen die Bank, unter dessen Besitz das Gebäude stand, zu gewinnen. Wegen der Touristen hatten die Berliner das Haus verlassen und wegen der ständigen Räumungsalarme hatten sie ihr Interesse für den Kampf der Künstler verloren. Für die Stadtleitung war der Fall des Kunsthauses nur ein Dorn im Auge, eine zusätzliche potentielle Kritik. In der allgemeinen Meinung war dasTacheles nicht mehr als eine Touristenattraktion.

Doch ein paar Dutzend Künstler kämpften bis zum Ende. Sie wollten daran glauben, dass es irgendwie noch möglich war. 2013 wurden die Letzen von ihnen zur Räumung gezwungen.

Ein Jahr lang habe ich die Gelegenheit gehabt, den Alltag des Tacheles mitzuerleben. Die Porträts der Künstler wurden auf der französischen Nachrichtenseite "Rue 89" in französischer Sprache veröffentlicht. Die Artikel sind ins Deutsche übersetzt auch auf einem privatem Blog zu finden.