Antisemitismus und der Nahostkonflikt. Historische und aktuelle Perspektiven
Jahne Nicolaisen & Rahel Stennes (Mideast Freedom Forum Berlin) mit kooptierter Interessenschaft von Jürgen Schulz
Antisemitismus und der Nahostkonflikt. Historische und aktuelle Perspektiven
Seminar, Deutsch/English, 1 SWS, 1 ECTS, 35 Plätze
Montags, 16-20 Uhr, 3.11. und 17.11.2025, Hardenbergstr. 33, Raum 158
Anmeldung über Moodle ab 13.10. bis 2.11.2025: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=2900
Einschreibschlüssel: multiperspektivisch
Bei inhaltlichen Fragen können Sie sich gerne melden unter: seminar@mideastfreedomforum.org
Ziel des Seminars ist es, eine multiperspektivische Auseinandersetzung mit Israel und dem arabisch-israelischen Konflikt zu ermöglichen und zugleich für israelbezogenen Antisemitismus in Deutschland zu sensibilisieren. Dabei soll in zwei Sitzungen auf die Geschichte des europäischen Antisemitismus und der damit in Zusammenhang stehenden Gründung des Staates Israel eingegangen werden. Zugleich soll in die parallel zur Staatsgründung formierende arabisch-palästinensische Nationalbewegung eingeführt werden.
Ein historischer Blick auf beide Bewegungen soll dabei helfen, die muslimisch-arabischen und jüdisch-israelischen Ansprüche auf das Land zu verstehen. Das Seminar untersucht systematisch die zentralen Konfliktlinien sowie mögliche Zukunftsperspektiven des israelisch-arabischen bzw. israelisch-palästinensischen Konflikts. Dabei wird herausgearbeitet, dass neben den genannten Konfliktlinien weitere Interessenslagen und Machtambitionen vieler Akteure auf die Verhältnisse im Nahen Osten einwirken.
Im zweiten Teil des Seminars stehen die Debatten über den Nahostkonflikt in Deutschland sowie israelbezogener Antisemitismus im Fokus. Mithilfe der zuvor erarbeiteten Konfliktlinien wird für antisemitisches Vokabular sensibilisiert und zugleich die Interessen und Ansprüche der verschiedenen Akteure nachvollzogen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Entwicklungen der jüngsten Zeit. Gemeinsam sollen Strategien erarbeitet werden, wie Debatten respektvoll geführt werden und Konflikte konstruktiv ausgetragen werden können.
Leistungsanforderungen: Aktive und vollständige Teilnahme sowie für 1 ECTS eine ausführlichere Aufgabe zwischen den beiden Terminen.
Jahne Nicolaisen arbeitet als Programmdirektor und Politikwissenschaftler im MFFB. Er arbeitet im Projekt „Bildungbaustein Israel“, im Bildungsprojekt an der Universität der Künste Berlin und im Veranstaltungsprogramm. Seine Themenschwerpunkte sind Antisemitismus, Islamismus, Rechtsextremismus und Kritische Theorie. Nicolaisen berät zu kommunal- und hochschulpolitischen Strategien gegen Antisemitismus. Seine Masterarbeit hat er 2023 an der Freien Universität Berlin zum „Konflikt zwischen Wissenschaftsfreiheit und Antisemitismus an deutschen Universitäten“ geschrieben. Zuvor studierte er im Bachelor Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und an der Marmara Üniversitesi Istanbul.
Rahel Stennes (Dr. des.) ist Bildungsreferentin im Projekt „Bildungsbaustein Israel“ sowie im Bildungsprojekt zur Antisemitismusprävention an der UdK Berlin. Ihre Themenschwerpunkte sind Antisemitismus im akademischen Alltag und Antisemitismus in Literatur, Kunst und Kultur. Im März 2025 wurde sie an der Universität Basel mit einer literaturhistorischen Arbeit an der Schnittstelle von deutschsprachiger Literaturwissenschaft und Antisemitismusforschung promoviert. Von 2021 bis 2025 war sie außerdem wissenschaftliche Assistentin am Zentrum für Jüdische Studien an der Universität Basel.