Die Matthäus-Passion (BWV 244)
Dr. Christoph Müller-Oberhäuser
Die Matthäus-Passion (BWV 244)
Blockseminar, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Termine: 9.1., 16-20 Uhr, 20.2., 15-19 Uhr, 21.2., 10-18 Uhr. Hinzu kommt außerdem ein Termin für eine ganztägige Exkursion u. a. ins Bach-Archiv nach Leipzig, die voraussichtlich in einer der beiden letzten Januarwochen stattfinden wird (KW 4 oder 5).
Fasanenstr. 1B, Raum 302
Achtung:Für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium-Generale-Leistung anerkennbar!
Anmeldung über: https://nocodb.musik.udk-berlin.de/dashboard/#/nc/form/0a519087-4738-445b-9d4d-4640aa00ae7b?Veranstaltung=212
Wenige Werke haben im Konzertrepertoire wie in der wissenschaftlichen Diskussion eine derart herausgehobene Position und genießen eine derart uneingeschränkte Wertschätzung wie Johann Sebastian Bachs Passio Domini nostri J. C. secundum Evangelistam Matthaeum, kurz: Matthäus-Passion. Im Seminar geht es zum einen darum, sich dem Entstehungskontext des Werks anzunähern. Die Frage nach dem theologischen Kontext und den ursprünglichen Aufführungszusammenhängen ist dabei ebenso zu stellen wie ein Blick auf die Geschichte der Passionsvertonung als Gattung zu werfen sein wird. Zum anderen steht die Rezeptionsgeschichte im Zentrum, d. h. die Frage, wie das Werk in den letzten fast 200 Jahren seit der erstmaligen Wiederaufführung der Passion unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin 1829 aufgeführt und interpretiert wurde. In diesem Zusammenhang werden wir uns auch mit im Frühjahr 2026 in Berlin geplanten Aufführungen der Passion beschäftigen und das Gespräch mit Ausführenden suchen.
Literaturhinweise:
John BUTT: Bach’s Dialogue with Modernity. Perspectives on the Passions, Cambridge 2010.
Hans DARMSTADT: Johann Sebastian Bach – Matthäus-Passion. Analysen und Anmerkungen zur Kompositionstechnik mit aufführungspraktischen und theologischen Notizen, Dortmund 2005.
Emil PLATEN: Johann Sebastian Bach – Die Matthäus-Passion. Entstehung, Werkbeschreibung, Rezeption, 6. Aufl. Kassel u. a. 2009.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Leistungsschein: regelmäßige, aktive Teilnahme.
Christoph Müller-Oberhäuser studierte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie an der Universität zu Köln Musik und Geschichte auf Lehramt. Im Januar 2020 wurde er mit einer Arbeit zur Geschichte der Chorwettbewerbe im 19. und frühen 20. Jahrhundert an der Universität zu Köln promoviert. Er war Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung sowie der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne; sein Dissertationsprojekt wurde von der DFG gefördert. Nach Abschluss der Dissertation wechselte er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Osnabrück, seit dem 1. Oktober 2020 lehrt und forscht er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der UdK Berlin. Seine Interessengebiete umfassen die Sozial- und Kulturgeschichte der Musik des 19. und 20. Jahrhunderts, musikbezogene Konkurrenzen/Musikwettbewerbe, Wechselwirkungen zwischen den Bereichen Musik und Politik, die Geschichte des Musikkabaretts, Männlichkeitsforschung sowie die Beziehung zwischen Musik und Fotografie. In seinem Habilitationsprojekt beschäftigt er sich mit Musiktheater mit zeitgeschichtlicher Thematik auf europäischen Bühnen.