Essays schreiben: "Wir und unsere Technik sind noch nicht natürlich"

Dr. Hanna Hamel
Essays schreiben: "Wir und unsere Technik sind noch nicht natürlich"

Seminar, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Donnerstags, 14.15-15.45 Uhr, wöchentlich ab 16.10.2025
Hauptgebäude der TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Raum H 3008

Anmeldung per Email bis 16.10.2025 an hamel_ @tu-berlin.de

Essayistisches Schreiben vollzieht sich an Übergängen. Anders als klar konturierte Textformen mit disziplinär definierten Gegenständen (wie Aufsätze, Protokolle oder Hausarbeiten) verspricht der Essay formalen und thematischen Spielraum. Populäre Essays können außerdem eine wichtige Funktion in der Wissenschaftskommunikation übernehmen oder interdisziplinären Kontakt erlauben. Aber wie sieht ein Essay aus? Wie schreibt man ihn? Und wie findet man seine möglichen Gegenstände?

Lesend und schreibend nähern wir uns im Lauf des Semesters gemeinsam den Antworten auf diese Fragen an. Ziel ist es, dass jede*r Teilnehmer*in im Lauf des Seminars einen eigenen Essay schreibt. Finale des Seminars ist ein halbtägiger Workshop im Rahmen der Brecht-Tage 2026 im Literaturforum im Brecht-Haus, bei dem die Ergebnisse des Schreibprozesses gemeinsam mit der Autorin Magdalena Schrefel diskutiert werden. Thematische Orientierung für die entstehenden Essays soll in diesem Zusammenhang ein Zitat aus Brechts „Flug der Lindberghs“ bieten: „Wir und unsere Technik sind noch nicht natürlich.“ Wie ist mit diesem Ausblick auf eine nahe Zukunft, in der die menschengemachte Technik „natürlich“ geworden sein wird, heute umzugehen?

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Leistungsschein: Regelmäßige aktive Teilnahme, Verfassen eines eigenen Essays.

Hanna Hamel hat Philosophie und Deutsche Philologie an der Universität Wien studiert und wurde 2019 an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert. Von 2019 bis 2024 leitete sie am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin ein Forschungs- und Transferprojekt über „Nachbarschaften in der Berliner Gegenwartsliteratur“. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Berlin am Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte. In ihrer aktuellen Arbeit beschäftigt sie sich mit Literatur und Kunst unter postdigitalen Bedingungen.