Mozart in Wien
Dr. Christoph Müller-Oberhäuser
Mozart in Wien
Seminar, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Dienstags, 18–20 Uhr, wöchentlich ab 21.10.2025, Fasanenstr. 1B, Raum 302
Achtung: Für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium-Generale-Leistung anerkennbar!
Anmeldung über: https://nocodb.musik.udk-berlin.de/dashboard/#/nc/form/0a519087-4738-445b-9d4d-4640aa00ae7b?Veranstaltung=206
Neben Salzburg versteht sich Wien heute als die zentrale ‚Mozart-Stadt‘. Und in der Tat hat sie ‚mozarttechnisch‘ einiges zu bieten – so jedenfalls das Wiener Stadt-Marketing: „Mozart in Wien erleben: auf seinen Spuren an Originalschauplätzen und in Erlebniswelten wie dem Mozarthaus Vienna, Mythos Mozart und dem Haus der Musik. Wolfgang Amadeus Mozart ist das bekannteste Musik-Genie aller Zeiten. In Wien verbrachte der Star zwischen Barock und Revolution seine kreativsten, erfolgreichsten Jahre.“ Im Seminar soll es vor diesem Hintergrund um drei Dinge gehen: Erstens soll der in der Tat umfangreiche Teil von Mozarts OEuvre, der in Wien entstanden ist, in den Blick genommen werden. Das gilt für seine Kammermusik, Klavierkonzerte und Sinfonien ebenso wie für seine Opern von der Entführung aus dem Serail bis zur Zauberflöte. Mozarts kompositorisches Wirken soll, zweitens, in das Wiener Musikleben und den gesellschaftlich-politischen Kontext der 1780er-Jahre eingeordnet werden. Dementsprechend wird es um zentrale Institutionen wie die Wiener (Hof-)Oper ebenso gehen wie um die Frage, wie sich Mozart als „Star zwischen Barock und Revolution“ in diesem Umfeld als freischaffender Künstler behauptet hat. Drittens soll thematisiert werden, wie Wien zu einem zentralen ‚Mozart-Gedenkort‘ wurde. Es geht dabei sowohl um die Verankerung seiner Wiener Werke im Konzertrepertoire und im musikwissenschaftlichen Kanon als auch um die kulturpolitischen Bemühungen in Wien, sich nicht zuletzt unter Verweis auf Mozart als zentrale Musikmetropole Europas zu präsentieren.
Literaturhinweise:
Volkmar BRAUNBEHRENS: Mozart in Wien, 2. Aufl. München 2006.
Silke LEOPOLD: Mozart-Handbuch, Stuttgart u. a. 2005.
Martina NUßBAUMER: Musikstadt Wien. Die Konstruktion eines Images, Freiburg i. Br. 2007.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Leistungsschein: regelmäßige, aktive Teilnahme.
Christoph Müller-Oberhäuser studierte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie an der Universität zu Köln Musik und Geschichte auf Lehramt. Im Januar 2020 wurde er mit einer Arbeit zur Geschichte der Chorwettbewerbe im 19. und frühen 20. Jahrhundert an der Universität zu Köln promoviert. Er war Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung sowie der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne; sein Dissertationsprojekt wurde von der DFG gefördert. Nach Abschluss der Dissertation wechselte er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Osnabrück, seit dem 1. Oktober 2020 lehrt und forscht er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der UdK Berlin. Seine Interessengebiete umfassen die Sozial- und Kulturgeschichte der Musik des 19. und 20. Jahrhunderts, musikbezogene Konkurrenzen/Musikwettbewerbe, Wechselwirkungen zwischen den Bereichen Musik und Politik, die Geschichte des Musikkabaretts, Männlichkeitsforschung sowie die Beziehung zwischen Musik und Fotografie. In seinem Habilitationsprojekt beschäftigt er sich mit Musiktheater mit zeitgeschichtlicher Thematik auf europäischen Bühnen.