Musikgeschichte Nordeuropas 1870–1920

Prof. Dr. Signe Rotter-Broman
Musikgeschichte Nordeuropas 1870–1920

Vorlesung, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS, 10 Plätze
Dienstags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 21.10.2025, Fasanenstr. 1B, Raum 322
Achtung: für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium-Generale-Leistung anerkennbar.

Anmeldung über: https://nocodb.musik.udk-berlin.de/dashboard/#/nc/form/0a519087-4738-445b-9d4d-4640aa00ae7b?Veranstaltung=194

Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland sind kulturell und politisch vielfach untereinander und mit Zentral- und Westeuropa verflochten. Musikhistorisch werden diese Länder und ihre hierzulande bekannten Vertreter:innen jedoch zumeist unter nationalen und exotisierenden Vorzeichen betrachtet. Die Vorlesung vermittelt einerseits Grundwissen zum Musikleben dieser Länder und zu den wichtigsten Komponist:innen (u. a. Carl Nielsen, Wilhelm Stenhammar, Jean Sibelius, Edvard Grieg, Elfrida Andrée und Agathe Backer-Grøndahl) um 1900.
Sie richtet den Blick besonders auf deren internationale Vernetzung, auf Begegnungen an Musikzentren wie Paris, Wien und Berlin. Insbesondere auf den Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts, den größten internationalen Foren der Zeit, lässt sich die Formierung von ‚nationalen‘ und makroregionalen Selbst- und Fremdbildern beobachten, die zum Teil bis heute weiterwirken. Die Vorlesung bezieht daher auch aktuelle Fachdiskussionen zur Frage von Modernität, Kanonbildung und transnationaler Musikgeschichtsschreibung ein. 

Literaturhinweis:
Signe ROTTER-BROMAN: „Der ‚nordische Ton' im Zeitalter der Weltausstellungsbewegung“, in: Juri Giannini (Hg.), Rued Langgaard. Perspektiven (= Musikkontext, Bd. 15), Wien 2021, S. 39–61.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Leistungsschein: regelmäßige, aktive Teilnahme.

Signe Rotter-Bromann, geboren 1968 in Frankfurt am Main. Studium der Schulmusik und Geschichte in Frankfurt am Main sowie der Musikwissenschaft, Mittleren und Neueren Geschichte und der Nordischen Philologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 2000 Promotion bei Prof. Dr. Friedhelm Krummacher mit einer Dissertation zu den Streichquartetten des schwedischen Komponisten Wilhelm Stenhammar (1871-1927). 1999 bis 2001 Vertretung einer Assistentenstelle am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Kiel. 2002 bis 2004 DFG-Forschungsprojekt Komponieren in Italien um 1400. Studien zur Satztechnik in dreistimmigen Ballaten und Madrigalen (Eigene Stelle). 2004-2012 Assistentin am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Kiel; Habilitation 2010. Thema der Habilitationsschrift: Komponieren in Italien um 1400. Studien zu dreistimmig überlieferten Liedsätzen von Andrea und Paolo da Firenze, Bartolino da Padova, Antonio Zacara da Teramo und Johannes Ciconia. Seit dem WS 2012/13 Professorin an der Universität der Künste Berlin.