Oceanic Disturbances. Das Meer in Film und Theorie

Marie Aline Klinger
Oceanic Disturbances. Das Meer in Film und Theorie

Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Donnerstags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 16.10.2025, Medienhaus, Grunewaldstr. 2-5, Raum 306

Anmeldung per Mail an m.klinger_ @udk-berlin.debis vor der ersten Sitzung. 

In diesem Seminar wollen wir uns dem Meer annähern: Ausgehend von überwiegend dokumentarischen audiovisuellen Formen befassen wir uns mit der andauernden Grenzgewalt im Mittelmeer, widmen uns der US-amerikanischen Fischereiindustrie und folgen den Schiffscontainern, über die heute etwa 90% des weltweiten Handels abgewickelt wird. Wir hören Édouard Glissant zu, wenn er vom Nachleben der Middle Passage über den Atlantik spricht und setzen uns mit dem steigenden Meeresspiegel im Südpazifik im Kontext des Klimawandels auseinander.
Wir wollen dem Dokumentarischen dieser Filme nachspüren und diskutieren, wie die ausgewählten Filme das Meer im Kontext dieser dringlichen Gegenwarten erzählen. Begleitend zu den Filmen lesen wir Texte u. a. aus Filmtheorie, Black Studies, Mobility Studies und kulturtheoretischen Zugängen zum Ozean. Davon ausgehend wollen wir Möglichkeiten erproben, mit diesen Filmen schreibend, sprechend oder filmend umzugehen.
Wichtig für dieses Seminar ist die Bereitschaft, (experimentelle) Filme zu sehen, begleitende (theoretische) Texte zu lesen und diese gemeinsam zu diskutieren.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Leistungsschein: regelmäßige, aktive Teilnahme, Weiteres wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Marie Aline Klinger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte und Theorie der Gestaltung an der Universität der Künste Berlin. Sie studierte Medien- und Kulturwissenschaft in Weimar, Berlin und Paris und war im Bereich Ausstellung/Bildende Kunst und Film am Haus der Kulturen der Welt tätig. Zu ihren Schwerpunkten in Forschung und Lehre gehören Visuelle Kulturen, Feministische Theorie, medien- und kulturwissenschaftliche Zugänge zu Wasser, zum Durchlässigen und Fluiden, Border Studies und Ansätze der Neuen Materialismen. In ihrem Essay Wasserprotokolle (2024) entwickelt sie ein politisches Denken des Flüssigen entlang des Europäischen Grenzregimes.